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Land der guten Hoffnung

Land der guten Hoffnung

Titel: Land der guten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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lächelte, griff zur Fernbedienung und bereitete Bertrands Auftritt ein Ende.
    Wishbone begrüßte Rena und mich per Handschlag, bevor er und Desmond sich herzlich umarmten und ein paar Worte in ihrer Muttersprache wechselten. Obwohl wir in der Überzahl waren, kam ich mir als Weißer für den Moment etwas verloren vor.
    „Er wird in Kürze festgenommen und innerhalb von achtundvierzig Stunden dem Richter vorgeführt. Obwohl Fluchtgefahr und die Beeinflussung von Zeugen der Anklage nicht ganz auszuschließen sind, wird er bei seinem Geld, seinen Anwälten und seinem geschäftlichen und politischen Einfluss vermutlich gegen eine hohe Kaution und weitere Auflagen auf freien Fuß kommen - aber nur vorübergehend. Zu guter Letzt wird er ganz hinter Gittern landen!“
    Wishbones Feststellung erklärte das Thema für vorläufig beendet, und das Treffen geriet Dank des Weins zu einer geselligen Angelegenheit, in der vor allem die südafrikanischen Vertreter in Erinnerungen an die guten alten Zeiten * schwelgten.
    Was der gute Stan als Stippvisite angekündigt hatte, dauerte bis tief in die Nacht.
    Nach dem Essen zog sich Elizabeth Markham zurück, und auch Desmond musste kurz bei seinen Angestellten in der Küche nach dem Rechten sehen. Ich nutzte die Gelegenheit und fragte Wishbone: „Was ist mit Bertrands Rolle als Geiselnehmer im Fall Carsten?“
    Er lächelte erst Rena, dann mich an. „Soll das nicht ein gewisser Timothy Butler gewesen sein?“
    Wie ich Wishbone inzwischen kannte, hatte er den Leichnam für alle Fälle in einem Kühlhaus deponiert. Und obwohl ich die Lösung mit Butler schon selbst in Erwägung gezogen hatte, gab ich zu bedenken: „Es ist nicht ganz fair, alles an Tim kleben zu lassen.“
    „Wem sagen Sie das, Helm? Sicherlich hat unser Hauptzeuge etwas Besseres verdient. Aber er ist nun mal tot, und Sie kennen meine Prioritäten. Warum also die Dinge unnötig verkomplizieren?“
    Ob mir sein Pragmatismus schmeckte oder nicht: Es war wohl besser so für alle Beteiligten - ganz besonders für jene, die den Namen Carsten trugen, allen voran die kleine Conny. Ich schaute Rena an, um ihre Meinung einzuholen.
    Sie zeigte keinerlei Regung, erhob sich, nickte uns zum Abschied zu und ging auf ihr Zimmer.
    Wishbone sah ihr nach - vermutlich auf der Suche nach ihrem Schatten.
    Desmond kam zurück, und brachte Wein mit.
    „Wann hängst du endlich diese verdammten Buren-Bilder im Flur ab?“ wollte Wishbone von ihm wissen.
    „Wenn Liz nicht mehr da ist.“
    „Die alte Dame hat doch damit gar nichts am Hut. Sie hat uns immer unterstützt, so gut sie konnte. Wieso dann der ganze Voortrekker-Kuh?“
    „Ich habe genau so viel Respekt vor ihr wie du - und wenn Liz meint, sie müsse die Sachen abhängen, dann wird sie es schon tun. Ich tue es jedenfalls nicht, so lange sie lebt - es sei denn, sie bittet mich persönlich darum.“
    „Ist ja schon gut, Bruder.“ Wishbone schlug Desmond auf die Schulter und zwinkerte mir zu. „Ein kluger Mann hat den Unterschied zwischen einem Weißen und einem Schwarzen in Afrika wie folgt beschreiben: Der Weiße hat - und der Schwarze ist. Und nun, da Desmond diese Weinfarm hat, kann man den Eindruck gewinnen, ihm ginge heimlich der eine oder andere weiße Gedanke durch den Kopf.“ Er legte Desmond den Arm um die Schulter und lachte herzlich.
    „Beide Seiten müssen dazulernen“, sagte Desmond.
    „Sicher.“
    Wishbone wollte das Thema nicht weiter mit Desmond vertiefen und nahm sich stattdessen mich vor. „Woher kommt Ihre Skepsis, was Bertrand und seine Verurteilung angeht, Helm? Der alte Hang zur germanischen Mythologie? Es soll, wie ich gelernt habe, die einzige sein, in der die Macht des Bösen am Ende triumphiert.“
    Der Mann mit den Tätowierungen überraschte mich immer wieder. Was wusste einer wie ich über seine Wurzeln? Ich kannte nicht mal den Volksstamm, dem er angehörte -geschweige denn, dessen Mythologie.
    „Im Fall Bertrand wird es keine Götterdämmerung geben, in der die Mächte des Finsteren über die Regenbogenbrücke stürmen, um die Götter des Lichts und ihre Gefolgsleute zu vernichten, mein Freund.“
    „Ganz so düster sind meine Zweifel dann doch nicht.“ Ich prostete ihm zu und trank einen Schluck.
    „Oder hat es womöglich etwas mit dem Haben zu tun? Wenn Sie ihn mir überlassen, zahlt Ihr Auftraggeber wahrscheinlich nicht. Ist doch so.?“
    „Da bin ich mir gar nicht so sicher, Stan. Aber es geht nicht nur ums Geld. Ich habe nun mal

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