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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Fleisch des Drachen zu graben.
    Noch immer standen Fyrhack und Kaelor einander gegenüber: der Drache geduckt und die Flügel eng angelegt, mit nach vorn gerecktem Schädel und gefletschten Zähnen; der Zyklop die Frostpeitsche in den Klauen, breitbeinig und mit leicht gesenktem Haupt, sodass das Horn gefährlich vorstand.
    Wer zuerst angriff, war unmöglich festzustellen. Wie auf ein unhörbares Kommando hin stürmten die beiden Kontrahenten vor, jeder wild entschlossen, das Dasein des anderen ebenso schnell wie erbarmungslos zu beenden – was allerdings keinem von beiden gelang…
    Indem Fyrhack sich auf allen vieren nach vorn katapultierte, spie er orangerote Glut aus seinem Schlund, um den Eisriesen bei lebendigem Leib zu rösten. Kaelor jedoch reagierte mit unerwarteter Gewandtheit und suchte Deckung hinter dem Schild.
    Es zischte, als Feuer und Eis aufeinander trafen. Heiß und sengend brandete das Drachenfeuer gegen den Eisschild an.
    Statt jedoch zu schmelzen, trotzte das durch dunklen Zauber gebannte Element der Hitze und bewahrte seinen Träger vor dem Flammentod. Dafür stieg weißer Dampf auf und breitete sich zischend aus, sodass schon einen Augenblick später nichts mehr zu erkennen war.
    Fyrhacks Feueratem stockte. Sich durch die weißen Schleier tastend, versuchte er herauszufinden, ob er seinen Gegner vernichtet oder wenigstens verletzt hatte – aber Kaelor war erneut verschwunden; von dem Eisriesen fehlte jede Spur.
    »Wo bist du?«, rief der Drache in den ihn umgebenden Dunst, der sich erst ganz allmählich wieder lichtete. »Zeig dich, Feigling, damit ich dich deiner gerechten Strafe zuführen kann!«
    Eine Antwort gab Muortis’ Diener nicht – dafür hörte Fyrhack den scharfen Knall des Drachenschlächters, und fast im selben Augenblick spürte er grässlichen Schmerz, der seine rechte Seite herabfuhr. Eiseskälte lähmte einen Augenblick lang seine linke Körperhälfte, während sich die Frostkristalle in einigen seiner Schuppen verhakten und sie ihm ausrissen.
    Die Überreste eines nur mühsam unterdrückten Schreis entrangen sich der Kehle des Drachen, was Kaelor in lautes Gelächter ausbrechen ließ. Schon war der Eisriese wieder verschwunden, um im nächsten Moment unmittelbar vor Fyrhack aufzutauchen und ein zweites Mal die Peitsche tanzen zu lassen.
    Fyrhack sah die mörderischen Peitschenenden heranzucken und konnte in der beengten Umgebung nicht ausweichen. Alles, was der Drache tun konnte, war, den Kopf zu senken, damit sich der Drachenschlächter nicht um seinen Hals wickelte – dafür traf ihn die ganze Wucht der Attacke an der Schläfe.
    Erneut wurden Schuppen aus seiner Haut gerissen, und Blut quoll hervor. Der Schmerz machte Fyrhack halb rasend, mit seinem linken Auge konnte er nichts mehr sehen, weil ihm das Blut hineinlief. Er hörte, wie Kaelor lachte, vernahm ein hässliches Pfeifen, als dieser die Peitsche abermals schwang – und ging zum Gegenangriff über.
    Er warf sich zur Seite, wobei er halb durch die Felswand des Korridors brach und sie zum Einsturz brachte, entging dadurch dem Hieb. Gleichzeitig schlug er mit einer Pranke zu und erwischte den Eisriesen am Bein. Diesmal war es Kaelor, der vor Schmerz aufschrie, und Fyrhack fühlte grimmige Genugtuung.
    »Das ist für Morvyn!«, brüllte er, dann schoss ein weiterer Feuerschwall aus seinem Rachen – und diesmal brachte der Eisriese seinen Schild nicht rechtzeitig hoch. Nur ein Teil der Flammen wurde von der eisigen Schutzwand abgehalten, der Rest traf Kaelors Gesicht. Der Zyklop schrie noch lauter, während sich seine bleiche Haut bräunlich verfärbte und die blauen Adern darunter aufplatzten.
    Den Schild von sich werfend, taumelte er rücklings in die weißen Dampfwolken, und war im nächsten Moment wieder spurlos verschwunden.
    »Kaelor?«, rief Fyrhack schnaubend in die Runde.
    Keine Antwort.
    Keine Reaktion…
    Vorsichtig blickte sich der Drache um. Blut strömte aus den Wunden, die der Drachenschlächter ihm beigebracht hatte, die Qualen waren unbeschreiblich. Dennoch brauchte Fyrhack nur an den Grund dafür zu denken, dass er sich an diesem beengten Ort befand, und der Schmerz wurde bedeutungslos.
    Keuchend und nach Atem ringend, schob sich der Drache weiter vor, wobei er eine Blutspur auf dem steinernen Boden hinterließ. Ihm war klar, dass Kaelor dieser Fährte nur zu folgen brauchte, ihm ihn hinterrücks zu attackieren, und fast wünschte er sich, dass es dazu kommen würde. Über Jahrtausende hatte er

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