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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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witzig.« Er ging weiter. Er war ein bisschen frustriert und legte Wert darauf, ein Ventil für seine Frustration zu finden.
    »Das ist nicht Ihr Kampf.«
    »Sechs gegen eine. Ich weiß nicht, was Sie da mit Ihrem hübschen kleinen Schwert ausrichten wollen. Die verstehen bestimmt keinen Spaß.«
    »Wenn Sie noch mal versuchen, mich einfach wegzuschubsen, schneide ich Ihnen den Arm ab. Warten Sie hier, William, sonst tun Sie sich noch weh.«
    »Keine Sorge, dieses Mal bin ich dabei.«
    »Lieber nicht.«
    Ein guter Zeitpunkt für einen Streit. Er warf seinen Fischkopf nach den Männern, die ihnen den Weg versperrten, und hob die Stimme. »Los!«
    »Wahnsinniger«, murmelte Cerise.
    Der Gewehrlauf richtete sich auf sie statt auf ihn. Ah, dann wussten sie wohl auch über ihre Schwerttricks Bescheid.
    Die Edger musterten ihn. Ein großer, kahl werdender Kerl mit einer Machete lächelte. »Wo hast du denn den Blaublütigen aufgegabelt, Cerise?«
    »Im Sumpf«, erklärte sie ihm.
    »Wie nett. Du hättest auf deinem Land bleiben sollen. Jetzt bist du hier draußen ganz allein, und deine Familie kann nichts für dich tun.«
    Cerise grinste noch breiter. »Das siehst du falsch. Ich bin gar nicht allein mit dir. Du bist allein mit mir. Du hättest ein paar Leute mehr mitbringen sollen. Sechs werden nicht reichen.«
    Machete zuckte die Achseln. »Wir sind genug. Lagar sagt, wir sollen dich in einem Stück zurückbringen, also kommst du besser mit, bevor noch jemand angeschossen wird. Du kennst ja Baxter. Der schießt selten daneben.«
    Baxter winkte ihnen hinter seinem Gewehr zu.
    »Wir wollen nach Sicktree«, sagte William. »Und ihr steht uns im Weg.«
    Die Edger kicherten.
    »Wir sind hier nicht im Weird. Blaublütige interessieren uns nicht«, rief der Mann ganz links.
    »Sie werden draufgehen«, brummte Cerise.
    William stieß seinen Ast in den Boden. »Ich hab keine Zeit für diesen Blödsinn. Bewegt euch, oder ich mach euch Beine.«
    Machete zuckte die Schultern. »Ihr habt den Mann gehört. Baxter, weg mit ihm.«
    Der Gewehrlauf schwang zu William herum. Er warf sich nach links. Die Kugel streifte seine Schulter, sengte über sein Fleisch.
    »Geht doch.«
    Das Gewehr feuerte noch mal, aber er war bereits unterwegs. Er knallte Machete die Knöchel der Rechten gegen den Hals. Als er umkippte, stellte er ihm mit dem rechten Fuß ein Bein, entriss ihm die Waffe, rammte dem Edger links von ihm den Ellbogen in den Leib und schleuderte die Machete nach Baxter. Die Klinge traf den Schützen zwischen die Augen. Der Wurf war nicht tödlich, aber die übergroße Klinge grub sich in die Kopfhaut des Mannes. Blut rann Baxter in die Augen. Er schrie. Als William dem Edger rechts den Arm brach, sah er, wie der Gewehrschütze sich ins Gebüsch verkrümelte.
    William verlor sich in einem Schauer aus Hieben und Tritten: Knochen krachten, Männer jaulten auf, fremdes Blut nässte seine Knöchel. Es ging alles sehr schnell und war im Nu vorbei. Nur so zum Spaß stieß er den letzten Mann in Cerises Richtung. Sie streckte den Arm aus und versetzte dem Edger mit dem Knauf ihres Schwerts einen sehr behutsamen Schlag auf den Kopf. Der Mann fiel zu Boden.
    William ging mit großen Schritten zu ihr. So macht man das. Merk dir das .
    Sie betrachtete das Gemetzel hinter ihm. »Und, hat’s Spaß gemacht?«
    Er zeigte ihr seine Zähne. »Ja. Die bringen Sie nirgendwo mehr hin.«
    Cerise trat dichter an ihn heran, so dicht, dass er sich nur leicht vorbeugen und den Kopf hätte senken müssen, um sie zu küssen. Da er ihr soeben das Leben gerettet hatte, konnte er sie vielleicht einfach packen und –
    »Das war das Dämlichste, was Sie gemacht haben, seit wir uns über den Weg gelaufen sind«, presste sie durch die Zähne.
    So viel dazu.
    »Sie gehören nicht hierher. Ihre Leute haben unsere Leute in diese Sümpfe verbannt. Wir hassen die Blaublütigen. Baxter verbreitet in diesem Moment wüste Geschichten über den Blaublütigen, der hergekommen ist, um Edger umzubringen. Bis Sonnenuntergang werden daraus Sie und ein paar Kumpel, die über wehrlose Einheimische hergefallen sind. Und morgen früh macht sich die ganze Stadt auf die Suche nach der geheimnisvollen Blaublütigenarmee aus Louisiana, die uns alle ausrotten will. Die werden mit Fackeln hinter Ihnen her sein, wie hinter einem Hund. Warten Sie hier, Sie Held, bis ich das in Ordnung gebracht habe.«
    Sie hielt auf Machete zu und ging vor ihm in die Hocke, die Spitze ihres Schwertes berührte

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