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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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gerade.
    »Fickd –«
    Der Schlag kam so schnell, dass Rose ihn kaum sah. Brad stolperte rückwärts, presste die Hände gegen den Bauch, schüttelte den Kopf und ging dann auf Declan los. »Verdammter Hurens –«
    Declans Faust traf ihn mit einem hörbaren Knirschen links in die Seite. Brad torkelte wimmernd seitwärts.
    »Aua«, quiekte Latoya.
    Brad schlug wild um sich. »Ich werd –«
    Declan rammte seine Faust gegen Brads Solarplexus, und Brad kippte vornüber. In langen, klebrigen Fäden tropfte ihm Spucke aus dem Mund. Er ballte die Fäuste und erbrach einen Schwall schaumiger Flüssigkeit auf den Asphalt.
    »Puh. Und das auf meinem verdammten Parkplatz.« Juniper verzog angewidert das Gesicht.
    »Das hat jetzt ein bisschen wehgetan«, sagte Declan. »Aber keine Sorge. Lassen Sie sich ruhig Zeit.«
    Brad gab einen erstickten Laut von sich und machte, noch immer vornübergebeugt, ein paar stolpernde Schritte. Etwa zehn Sekunden später richtete er sich wieder auf und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
    »Fertig?«, erkundigte sich Declan.
    Brad hob die Fäuste. »Schwanzl –«
    Der Hieb hob ihn von den Füßen. Er krümmte sich auf dem Boden und hielt sich den Bauch.
    Declan beugte sich über ihn. »Genug?«
    Brad nickte mit verzerrtem Gesicht.
    »Gut. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie wieder mal das Bedürfnis verspüren, mit Rose zu sprechen. Dann wiederholen wir das. Verstanden?«
    Brad nickte abermals.
    Declan straffte sich und schritt Richtung Vordertür.
    Hastig stürmte Rose ins Restaurant zurück und rutschte dabei erneut auf dem glatten Fußboden aus. Als Declan den Eingang erreichte, war sie bereits da und versperrte ihm den Weg. »Gehen wir mal frische Luft schnappen.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Just in diesem Moment taumelte Brad mit einem Handy am Ohr hinter dem Burger King hervor. Als er die beiden entdeckte, riss er die Augen auf und ging hinter dem Gebäude in Deckung.
    Rose erfasste ein Moment boshafter Befriedigung, aber sie hatte keine Zeit, sich darin zu ahlen. Stattdessen griff sie nach Declans Arm und zog ihn auf den schmalen Bürgersteig, weg von Brad, bevor Declan ihn sah und womöglich auf die Idee kam, sein Werk zu vollenden. »Was soll denn das?«
    »Wir gehen spazieren.«
    »Sie können nicht einfach hier aufkreuzen und mein Leben zerstören!« Sie holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Er wollte nur helfen, und er hatte schon viel für sie getan. »Ich kenne Brad seit Jahren. Er hat den Leuten hier häufig zur Seite gestanden. Das werden die ihm bestimmt nicht vergessen. Und was zwischen uns vorgefallen ist, ist schon sehr lange her, seine Strafe dafür hat er längst bekommen. Sie haben bloß einen neuen Krieg angezettelt. Jetzt wird er mich bestimmt nicht mehr vom Haken lasen.«
    »Das kann er gerne versuchen«, sagte Declan mit grimmiger Entschiedenheit, die Brad eine leidvolle Zukunft in Aussicht stellte.
    »Sie kapieren es einfach nicht. Genau wie bei Amys Dach.«
    »Was ist mit Amys Dach?«
    Er war nicht blöd, ganz im Gegenteil. Vermutlich gehörte Declan zu den klügsten Männern, denen sie jemals begegnet war. Er hatte jedoch nicht die geringste Ahnung vom Leben in einer Kleinstadt im Edge. Kein Wunder, denn für jemanden, der nicht hier aufgewachsen war, ergab vieles auch keinen Sinn.
    Sie blieb stehen und sah ihm in die Augen. »Declan, ich weiß zu schätzen, was Sie für mich tun wollen, aber ich brauche niemanden, der für mich in den Kampf zieht. Toll, wenn das Leben so simpel wäre, dass Sie Brad nur zusammenschlagen müssen, und meine sämtlichen Probleme sind gelöst, aber in Wirklichkeit handele ich mir damit bloß noch mehr Ärger ein. Danke, aber, bitte, verschwinden Sie einfach.«
    Declans Augen musterten sie. »Sehr wohl, Mylady.«
    Dann drehte er sich um und ging davon.
    Rose blickte ihm nach und kehrte ins Restaurant zurück. Brads Demütigung würde früher oder später auf sie zurückfallen. Das wusste sie, aber das war’s ihr wert gewesen. Sie dachte daran, wie er über den Asphalt gekrochen war und praktisch nicht mehr gewusst hatte, wo oben und unten ist.
    Latoya stieß die Tür zum Burger King auf. »Dein neuer Lover ist ja ein Psychokiller!«
    »Nein, ist er nicht. Und er ist auch nicht mein –«
    »Ich sage dir, der ist bestimmt ein Navy SEAL oder etwas in der Art. Oder einer von diesen Spezialeinsatztypen, du weißt schon, die in den Wäldern überleben, weil sie sich von Ungeziefer ernähren, und dann mit einer Pistole und einem

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