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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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die Waffe nach unten von uns weg, damit wir uns nicht aus Versehen in den Fuß schießen. Oder mit dem Lauf nach oben.«
    »Sehr gut.« Sie nickte. »Also sagt uns die goldene Regel, dass wir so tun müssen, als wäre Max’ Knarre geladen.«
    »Würde er denn auf uns schießen?« Georgie rutschte auf seinem Sitz herum.
    »Wohl eher nicht«, versicherte sie ihm. »Sein Laden ist nur Tarnung. Kein Mensch kauft hier Metalldetektoren. Er bleibt nur im Geschäft, solange er Leuten wie uns das Geld aus der Tasche zieht. Was würde wohl passieren, wenn er auf jemanden schießt?«
    »Dann gehen die Leute lieber zu Peter«, antwortete Georgie.
    »Genau. Wenn wir es schlau anstellen, kriegen wir Max dazu, mit der Gebühr runterzugehen. Alles unter einem Drittel wäre super. Also bleiben wir noch ein bisschen in unserem Truck sitzen, als würden wir überlegen, was wir machen wollen, dann gehen wir rein und feilschen. Und egal, wie laut Max wird oder wie blöd er uns kommt, bleib ganz ruhig.«
    »Okay«, versprach Georgie.
    Rose grub in ihrer Hosentasche und zog ein zerknittertes Stück Papier hervor.
    Jack ist mit mir trainieren. Sind zum Mittagessen zurück.
    Declan
    Sie hatte den Zettel nach dem Aufstehen auf dem Küchentisch gefunden. Rose schlief nicht sehr fest, aber Declan bewegte sich wie ein Wolf, und Jack hörte auch kein Mensch, wenn er nicht gehört werden wollte. Die beiden hatten sich aus dem Haus geschlichen wie Diebsgesindel.
    Stirnrunzelnd betrachtete Rose den Zettel. Als ganz kleiner Junge war Jack immer in den Wald abgehauen. Ganz auf sich allein gestellt, blieb er tagelang weg. Rose hatte ihm vorsorglich ein bisschen von seinem Fell sowie von seinen Haaren, Krallen und Fingernägeln abgeschnitten, um ihn im Notfall finden zu können. Diesmal hatte sie es auch mit einem Hellseherzauber versucht, der aber nur eine kurze Reichweite besaß. Jack musste sich offenbar weiter als zwei Meilen vom Haus entfernt aufhalten. Und das bedeutete, Declan war mit ihm tief in der Wildnis des Waldes verschwunden.
    Im ersten Moment wollte sie ihnen nachgehen, doch dann hielt Rose sich zurück. Zum einen hatte sie keinen Schimmer, wo sie sich befanden. Zum anderen war ihre Küche leer – sie hatten nichts mehr zu essen. Selbst Frühstücksflocken gab es keine mehr. Georgie hatte den Rest bekommen, aber immer noch Hunger, und sie selbst auch. Ohne einen Happen würde es Georgie nicht lange machen, da die Magie seinen Körper mit der Zeit auszehrte. Sie konnte entweder stundenlang nach Jack suchen, oder sie konnte losziehen, ein bisschen Geld auftreiben und was zu essen kaufen. Also hatte sie sich mit viel Mühe von ihrer Großmutter vier Dollar gepumpt, dem Truck eine Gallone Benzin spendiert und war anschließend zu Max Taylor rausgefahren.
    Es ärgerte sie, nicht rechtzeitig aufgewacht zu sein, um Declan aufzuhalten. Ihr Verstand sagte ihr, dass es keinen Grund zur Sorge gab, schließlich hatte Declan geschworen, den Jungen kein Leid zuzufügen. Genau wie Declans Freund war Jack Gestaltwandler, und die Empfindungen, die sie hinter Declans blaublütiger Fassade wahrgenommen hatte, schienen ihr aufrichtig gewesen zu sein. Er hatte Jack schon einmal gerettet, da ergab es keinen Sinn, wenn er ihn jetzt irgendeiner Gefahr aussetzte. Und davon abgesehen war man im Edge zurzeit nirgends so sicher wie an Declans Seite.
    Ihr Verstand verhinderte, dass sie in Panik geriet, trotzdem nagte die Sorge an ihr. Jack war weg. Wahrscheinlich steckten die beiden irgendwo im Wald. Warum? Sie hatten ihr nichts gesagt, und sie konnte nicht das Geringste daran ändern, zumindest nicht ohne allzu großen magischen Aufwand.
    Im Laden machte sich Max daran, irgendwelches Zeugs auf seiner Ladentheke hin und her zu schieben. »Siehst du? Er wird kribbelig. Gehen wir rein.«
    Rose stieß die Türen auf und betrat mit Georgie das Geschäft.
    Max saß hinter der gläsernen Ladentheke. »Was hast du anzubieten?«
    Rose zeigte ihm die Dublone. Er griff danach, aber sie schüttelte den Kopf. »Die kannst du von hier aus gut genug sehen.«
    Max blinzelte. »Hundert Scheine.«
    Sie schloss die Faust um die Dublone und nickte Georgie zu. »Gehen wir zu Peter.«
    »Der verdammte Pirat gibt dir auch nicht mehr dafür«, knurrte Max.
    Rose warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Diese Münze besteht exakt aus einer halben Unze Gold. Die halbe Unze US Gold Eagle steht momentan bei 457 Dollar und 47 Cent, und die halbe Unze Maple Leaf bei 464 Dollar und 94

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