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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Cent.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich in der Bücherei war und im Internet nachgesehen habe. Peter berechnet eine Pauschale von fünfundvierzig Prozent, bei ihm kriege ich also mindestens zweihundertundfünfzig Dollar für jede meiner Münzen.«
    Max’ wachsame Augen glänzten. »Münzen?«
    »Münzen. Mehrzahl.«
    »Wie viele hast du denn?«
    Sie zuckte die Achseln. »Erst mal drei. Aber da kommt noch mehr.«
    »Neunhundertundvierzehn Dollar für die ganze Chose«, bot Max.
    »Ein Drittel. Wohl kaum. Unter Zwölfhundert läuft gar nichts.«
    »Neunhundertundfünfzig.«
    »Elfhundertfünfundsiebzig.«
    »Mehr ist nicht drin …«
    Wieder zuckte sie die Achseln. »Ich kann jederzeit damit zum Juwelier in der Stadt gehen. Ist bloß eine Stunde Fahrt.«
    Max griff unter die Ladentheke. Als er eine Glock darunter hervorholte und auf die Glasfläche legte, war Rose’ Waffe längst auf seine Stirn gerichtet.
    »Das ist ’ne .22er«, ätzte Max. »Das Kaliber prallt locker von nasser Wäsche ab.«
    »Damit hab ich dich dreimal abgeknallt, bevor du einmal abdrücken kannst. Was meinst du, Georgie, prallen meine Kugeln wohl von Max’ Visage ab?«
    Georgie war gespannt wie ein Flitzebogen. »Falls nicht, nehmen wir ihn mit ins Edge, und ich lass ihn da wiederauferstehen.«
    Max blinzelte. Rose lächelte ihn an.
    »1028 Dollar und 25 Cent!«, verkündete Max.
    Fünfundzwanzig Prozent Gebühr. »Abgemacht.«
    Sie steckte ihre Waffe erst weg, als sie vom Parkplatz ausscherten.
    »Das hast du prima gemacht«, teilte sie Georgie mit.
    Sie sah Georgie im Rückspiegel lächeln.
    Stiche wie von Nadelspitzen sorgten für ein Kribbeln in Rose’ Händen, eine verspätete Reaktion auf den Adrenalinüberschuss. Allmählich kam ihr zu Bewusstsein, dass sie jetzt genug Geld für einen Monat besaß.
    »Was würdest du gern essen?«
    »Darf ich mir was aussuchen?«
    »Das darfst du.«
    »Fritten«, rief Georgie. »Und Chicken Nuggets. Und vielleicht noch Shrimps.«
    Die Shrimps würden bis zu Hause warten müssen, aber Nuggets und Fritten würde sie hinkriegen. Rose bog rechts auf das Gelände des McDonalds Drive-in-Restaurants ab.
    Rose löste den Blick einen Moment von der Straße und sah nach den weißen Wal-Mart-Plastiktüten auf dem Beifahrersitz. Sie hatte Rindfleisch, Hühnchen und Shrimps für Georgie gekauft und außerdem ein paar Packungen Schweinerippchen im Sonderangebot ergattert. Dazu Kartoffeln. Und Käse. Und die Tomaten, die sie so gerne aß. Und Äpfel für Jack. Und Eier, und Butter, und Milch, und Frühstücksflocken … Einkaufstüten füllten den Truck. Sie war viel zu paranoid, um das ganze Zeug auf die Ladefläche zu packen. Da konnte es runterfallen oder wegfliegen.
    Jetzt hatte sie Lebensmittel für einen Monat, und ihre Rechnungen waren auch bezahlt. Ein unvergleichliches Gefühl. Zu Hause würde sie eine Stunde dafür brauchen, alles unterzubringen, das Fleisch portionsgerecht aufzuteilen, in Plastikfolie zu wickeln und in der Gefriertruhe zu verstauen. Rose grinste. Ums Essen musste sie sich keine Gedanken machen. Und das einen ganzen Monat lang.
    »Rose?«, meldete sich Georgie.
    »Hm?«
    »Warum kannst du Declan nicht leiden?«
    Eine Frage, die es in sich hatte. Sie hätte ihm gern die Wahrheit gesagt, ohne um den heißen Brei herumzureden, andererseits waren er und Jack ganz vernarrt in Declan. Und aus dem Blickwinkel der Jungen entsprach er ja auch dem Inbegriff von Coolness. Zwei Jungen, die von einer Frau allein erzogen wurden. Und dann kam Declan, mit seinen Schwertern und seiner Magie, stark und männlich, der ihr das Wasser reichen konnte, was keiner von den beiden von sich sagen konnte. Kein Wunder also, dass sie so sein wollten wie er.
    Zum tausendsten Mal wünschte sie sich, dass ihr Vater sich nicht vom Acker gemacht hätte.
    »Kannst du Declan denn leiden?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ja.«
    »Und weshalb?«, wollte sie wissen.
    »Er ist schlau«, erklärte Georgie. »Er weiß eine Menge Sachen, und er kann genauso gut zaubern wie du. Er hat erzählt, dass es in seinem Haus eine richtige Bibliothek gibt, aber man braucht keinen Ausweis, um sich Bücher auszuleihen. Man geht einfach rein und nimmt sich eins, wenn man Lust dazu hat.«
    Rose’ Herz krampfte sich ein bisschen zusammen. »Verstehe.« Sie schluckte. Declan beeinflusste die Kinder viel mehr, als sie bisher gedacht hatte. Und sie selbst ließ er auch nicht kalt. Sie bekam ihn einfach nicht aus dem Kopf.
    Rose musste ihre Worte

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