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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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erwischte es ihn auf dem falschen Fuß. Ed Yonker blinzelte. Paul studierte einen Moment lang angelegentlich den Fußboden. Kaldar legte einen Arm um Audrey und platzierte besitzergreifend eine Hand auf ihrem Hintern, ein Umstand, der Ed Yonker nicht entging und auf den er, wie es aussah, später noch mal zurückkommen wollte. Du lieber Himmel, Audrey hatte aber auch einen Knackarsch.
    »Ich vermisse den regelmäßigen Kirchgang«, plapperte Audrey drauflos. »Johnny hat in letzter Zeit so viel zu tun. Einen Tag waren wir in Seattle, dann in Nevada, und jetzt sind wir hier. Wir haben überhaupt keine Zeit mehr für den Gottesdienst. Vor allem nicht in so einer hübschen Kirche. Sie scheinen hier alle so nett zu sein, und Ihre Kinder sind wirklich allerliebst.«
    Ed kam allmählich wieder zu Verstand. »Wie Sie sehen, schläft nur ein kleiner Teil der Jungspunde hier. Die meisten wohnen bei uns im Camp.«
    Audrey machte noch größere Augen. »Was für ein Camp?«
    »Dort findet auch die Mehrzahl unserer Gottesdienste statt. Bei den Zeugen der gesegneten Kindheit und in der Hölzernen Kathedrale.«
    Audrey wandte sich Kaldar zu. »Können wir uns das Camp anschauen, Liebling?«
    »Heute nicht, Süße«, beschied er ihr. »Ich habe noch einen Geschäftstermin.«
    »Ich möchte nicht unfreundlich erscheinen oder sie verstimmen«, sagte Ed, »aber die Hölzerne Kathedrale ist für unsere Gemeinde ein besonderer Ort. Dort kommen wir zusammen und dienen unserem Herrn. Um dort zugelassen zu werden, muss man sich um die Mitgliedschaft in unserer Kirche bewerben.«
    Eds Beflissenheit ließ unübersehbar nach.
    Audrey gab vor zu schmollen und ließ ein Welpenfiepen ertönen. Gute Arbeit, aber Ed schien noch nicht interessiert.
    »Nein, Livie.« Kaldar schüttelte den Kopf. »Wie ich schon sagte, muss ich heute noch zu einer Auktion. Und Ed muss sich um seine Gemeinde kümmern. Da kann er uns nicht überall herumführen. Ich bitte nochmals um Entschuldigung für die Störung.«
    »Keine Ursache.« Ed nickte liebenswürdig. Er hatte den Wink mit dem Zaunpfahl nicht mitbekommen. Er ging ihnen in Windeseile vom Haken. »Womit haben Sie noch mal geschäftlich zu tun?«
    »Immobilien«, antwortete Kaldar.
    »Mein Mann stellt Wohnraum für Arme bereit«, verkündete Audrey stolz und klopfte ihm auf die Schulter. »Ihm gehören Wohnungen, und wenn die Mieter zahlungsunfähig sind, kauft er sie zurück und wandelt sie in Geschäftsräume um.«
    Kaldar verzog das Gesicht. »Livie …«
    »Darauf kann man ruhig stolz sein«, meinte sie.
    Slummogul, haufenweise Geld, schöne, hirnlose Frau, Schuldgefühle ohne Ende. Mach schon, Ed, mach schon, beiß endlich an .
    Ed dachte darüber nach. Einen Augenblick flammte in seinem Blick eine Idee auf und erlosch wieder. »Nun, es war mir ein Vergnügen, Sie beide kennenzulernen. Paul hier wird Sie hinausbegleiten.«
    Verdammt.
    »Bis dann!« Kaldar hob eine Hand und dirigierte Audrey zum Ausgang.
    »Ich hätte zu gerne das Camp gesehen«, schmollte Audrey.
    »Tut mir leid, Süße. Außerdem sind wir heute Abend noch mit Magdalene verabredet. Dein Bruder hat sie uns doch empfohlen.«
    Yonker erwachte hinter ihnen zum Leben, wie ein Haifisch, der einen Blutstropfen im Wasser witterte.
    Drei .
    Kaldar drückte seine Hand mit etwas mehr Nachdruck in Audreys Kreuz. Und wir gehen schön weiter. Immer schön weiter …
    Audrey seufzte possierlich. »Das wird bestimmt öde. Solche Menschen sind immer öde.«
    »Es wird bestimmt sehr anregend«, widersprach Kaldar. »Ich bin sicher, es wird dir gefallen. Angeblich erzielt sie fantastische Resultate. Eine Sitzung, und schon ist der Verstand geschärft. Dein Bruder schwört auf sie.«
    Zwei .
    »Du bist bereits der schärfste Mann, den ich kenne.« Audrey schmiegte sich an ihn und schlang einen Arm um seine Taille. Ein himmlisches Gefühl.
    »Vielen Dank, Süße.«
    Eins .
    »Mr Berman!«, rief Yonker.
    Audrey kniff ihn leicht in die Seite. Kaldar drehte sich um. »Ja?«
    Yonker kam auf ihn zu. »Wenn Sie beide heute Abend am Gottesdienst teilnehmen, trage ich dafür Sorge, dass Sie morgen mit uns in der Hölzernen Kathedrale beten können.«
    Jetzt haben wir dich, du habgieriger Hurensohn .
    »Wir wollen Ihnen aber nicht zur Last fallen«, sagte Kaldar.
    »Bitte!« Ed hob die Hand, als wolle er sie segnen. »Da ich wie Sie beide Christ bin, würde es mir gar nicht behagen, wenn Ihnen eine Gelegenheit entginge, Gottes Herrlichkeit teilhaftig zu werden. Ich

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