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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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werde daher kein Nein akzeptieren. Ich erwarte Sie heute Abend um sieben.«
    Eine Viertelstunde später waren sie wieder draußen an der frischen Luft. Sie verweilten noch und trödelten zu ihrem Hummer. Kaldar öffnete die Beifahrertür und half Audrey hinein, dann stieg er selbst ohne Eile ein, startete den Motor und rollte vom Randstein.
    Die Kirche blieb hinter anderen Gebäuden zurück.
    »Die Jungs waren klasse«, meinte Audrey.
    »Ja, die Jungs waren fantastisch«, nickte Kaldar.
    »Magdalene ins Spiel zu bringen war riskant«, sagte Audrey.
    »Er wäre uns fast durch die Lappen gegangen.«
    »Trotzdem riskant. Sie pokern hoch, Kaldar.«
    »Das Glück ist mit den Tapferen.«
    »Oder den Vorbereiteten.« Audrey holte ein Kartenhandy aus ihrer Handtasche und gab eine Nummer ein.
    »Was tun Sie?«, fragte er.
    »Ich rufe Magdalene an und teile ihr mit, dass wir unsere Verabredung heute Abend absagen. Wer weiß, wie weit Eds Einfluss reicht. Womöglich hat er jemanden in seinem Büro.«
    Jack blickte Audrey und Kaldar nach, die das Gebäude verließen.
    »Die Arbeit der Zeugen ist für heute getan«, rief Paul. »Und jetzt los.«
    Die Kinder ringsum zerstreuten sich. Einige kehrten in den Schlafsaal zurück, andere strebten dem Ausgang zu. Kurz darauf blieben nur Jack und George zurück. Ein Stück weiter steckte Ed Yonker einen Finger in ein Ohr und drückte sein Handy an das andere.
    »Heute kein Abendessen, tut mir leid, Jungs.« Paul breitete die Arme aus. »Diese reiche Frau hat unsere ganzen Pläne durcheinandergebracht. Aber ihr wart ja schon bei McDonald’s«
    »Alles gut«, sagte George.
    Jack verzog das Gesicht. »Nichts zu danken, wir gehen dann jetzt.«
    Paul griff in seine Tasche und pulte ein kleines, rechteckiges Blatt Papier heraus. »Hier habt ihr die Adresse des Kinderschutzzentrums. Wenn ihr euch dort registrieren lasst, könnt ihr wiederkommen und weiter Flugblätter verteilen. Und falls ihr eure Sache gut macht, könnt ihr auch hier im Schlafsaal übernachten.«
    »Alder!« George sah in mit purer Verachtung im Blick an: »Wir finden schon einen Schlafplatz.«
    Ed Yonker klappte sein Handy zu und kam durch den Korridor auf sie zugestapft. Seinen Kleidern und Haaren haftete der schwere Gestank von Gewürznelken an. Jack ging Yonker aus dem Weg. George roch nach einer Sitzung des hauseigenen Labors manchmal auch so. Offenbar fuhr Ed in magischer Hinsicht schwere Geschütze auf.
    Eds Blick blieb an Jack hängen. »Du!«
    Jack fuhr zusammen. »Ich habe nichts gemacht.«
    »Lassen Sie meinen Bruder in Frieden.« George trat vor.
    Ed zeigte auf Jack. »Die Berman mag dich.« Er wandte sich Paul zu. »Waschen Sie die zwei. Ich will, dass sie sich heute Abend und morgen so gut benehmen, wie sie können.«
    »Was? Aber sie sind nicht im Zentrum …«
    »Es ist mir scheißegal, ob sie da registriert sind oder nicht. Dieser Berman will mir das Graham Building vor der Nase wegschnappen. Kein Wunder, dass der Dreckskerl so dringend wegwollte. Meinetwegen. Vielleicht hat er die fünfzehn Millionen, aber ich habe seine Frau am Wickel. Nicht mehr lange, und er wird mir das Graham Building überschreiben. Merken Sie sich meine Worte.« Es stieß den Zeigefinger in Jacks Richtung. »Bringen Sie die zwei auf Vordermann, Paul. Ich will, dass sie heute Abend am Gottesdienst teilnehmen und sich morgen in vorderster Front im Camp sehen lassen.«
    Damit drehte er sich um und marschierte durch den Korridor davon.
    Paul sah die beiden hilflos an.
    »Hundert Dollar«, sagte George. »Fünfzig für mich, fünfzig für meinen Bruder.«
    Holla. »Für fünfzig Dollar sind wir nett zu der reichen Lady.« Jack nickte. »Ihr gefallen meine Haare.«
    »Und wenn wir über Nacht bleiben, kriegen wir ein eigenes Zimmer. Das wir abschließen können«, sagte George. »Wir haben einen leichten Schlaf.«
    Paul schüttelte den Kopf. »Na gut, hundert Dollar und ein eigenes Zimmer also.«
    »Abgemacht.« George und Paul schüttelten sich die Hände.
    George fand den Gottesdienst langweilig und öde. Jack hatte ihn mal zu einem Vortrag von Declans Großonkel Tserebus über die praktische Anwendung von Blitzen mitgeschleppt. Der Gottesdienst war fast ebenso dröge.
    Dabei ging es mit einem Knalleffekt los. Paul trieb sie in einen Saal und platzierte sie neben Audrey und Kaldar. Jack saß neben Audrey, George neben Kaldar. Dann trat ein großer Chor auf und sang »Hallelujah«, zuerst ganz leise, dann immer lauter und lauter, bis Ed

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