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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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langen Reise ausruhen.« Was hatte das eine mit dem anderen zu tun?
    »Die Kabine ist ziemlich groß.«
    »Ja.«
    »Und sie wird vor dem Flug nach Kalifornien mit Vorräten beladen, stimmt’s?«
    Jack betrachtete den Flugdrachen. Die Kabine war groß. Groß genug, um sich darin zu verstecken, vor allem wenn sie mit Kisten und Säcken vollgestopft war.
    »Ich rede mit Gaston. Ohne ihn wird’s nicht gehen. Wenn alles klappt, packen wir heute Nacht«, sagte George, »Declan und Rose sagen wir, dass wir mit der Schule über Nacht zelten. Wenn sie mitbekommen, dass wir weg sind, sind wir längst in Kalifornien.«
    »Gaston wird uns nicht helfen«, meinte Jack.
    »Lass das meine Sorge sein.«
    Jack sah seinen Bruder an. »Aber wenn wir das machen, ist es doch auch nicht anders, als würde ich abhauen. Die Suche, die Fackeln.«
    »Wir sagen Lark, wo wir hinwollen, und sie teilt es dann Declan und Rose mit, wenn es so weit ist. Glücklich werden sie nicht darüber sein, aber Kaldar ist für den Spiegel im Einsatz, den Declan und Rose niemals gefährden werden. Außerdem sind wir auf der anderen Seite des Kontinents. Hast du das ganze Zeug auf Declans Schreibtisch gesehen? Er kann nicht einfach losziehen und die Südprovinzen verlassen, um sich von Kriminellen überrennen zu lassen. Lark wird ihnen sagen, dass Kaldar auf uns aufpasst.« George lächelte. »Wenn wir wieder zu Hause sind, werden sie uns die Hölle heiß machen, aber solange du in Kalifornien bist, können sie dich nicht wegschicken. So wird’s gehen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann überlegen wir uns was anderes. Jetzt müssen wir erst mal heimgehen und heimlich packen. Und morgen müssen wir wieder ganz normal in der Schule sein und uns anständig benehmen.«
    Sie liefen über den Waldweg.
    Georges Lederstiefel knarrten beim Gehen. Er musste sie einfetten, dachte Jack.
    Wenn George ihn begleitete, würden sie beide Ärger kriegen.
    »Du musst das nicht tun«, sagte Jack. »Ich komme auch gut alleine zurecht.«
    »Weißt du noch, als du Thad Mosser verprügelt hast?«
    Thad war ein übler Bursche aus dem Edge. Er hatte es auf George abgesehen, aber das war Jahre her, damals hatten sie noch im Edge gelebt. Außerdem war damals alles mit einem Kampf und ein paar Stichen abgetan gewesen. »Ja.«
    »Wir verschwinden morgen Abend«, sagte George.
    Bis sie zu Hause waren, sprachen sie kein Wort mehr.
    Die Kabine war überfüllt. Jack bewegte sich vorsichtig in seinem engen Versteck zwischen der Kabinenwand und einer Mauer aus Körben, die Gaston in die Kanzel gestopft hatte. George saß ihm gegenüber und lehnte mit geschlossenen Augen an der Kabinenwand.
    Sie waren fast die ganze Nacht in der Luft gewesen. Zuerst hatten sich Kaldar und Gaston unterhalten. Es ging um irgendwelche Diebe aus dem Edge, die in Westägypten ein magisches Etwas gestohlen und an die Hand zu verkaufen versucht hatten. Dann war irgendwas schiefgelaufen, sie hatten einen Brunnen kaputt gemacht, wobei ein Typ von der Hand in Fetzen gerissen worden war. Kaldar hatte eine Crackpfeife gefunden, was auch immer das sein mochte, und sie im Broken zur Polizei gebracht. Die hatte auf der Pfeife den Fingerabdruck von jemandem mit Namen Alex Callahan gefunden, der zurzeit im Broken, in Kalifornien, einen Drogenentzug durchmachte.
    »Wie viel hast du für diese Information bezahlt?«, hatte Gaston gefragt.
    »Ein paar Schmuckstücke aus dem Weird«, erklärte ihm Kaldar. »So wie’s aussieht, ist das Vorstrafenregister unseres Mannes eine Meile lang. Im Staat Louisiana hat man ihn wegen Drogenbesitzes und Einbruchdiebstahls drangekriegt. Außerdem liegen in Florida mehrere Haftbefehle gegen ihn vor, weil er geklaut und Drogen gebunkert und vertickt hat. Und sein ramponierter 1990er Nissan Sentra war an einer Verfolgungsjagd beteiligt und hat es irgendwie geschafft, die Bullen abzuhängen.«
    »Das sagt mir nichts«, meinte Gaston.
    »Das heißt, er hat auf ’nem Esel ein Rennpferd abgehängt.«
    »Meinst du, er ist ins Edge gefahren?«
    »Muss wohl«, sagte Kaldar. »Die Verfolgungsjagd hat ihm noch ein paar Haftbefehle eingebracht. Anschließend tauchte er in Alabama und Tennessee auf, wieder Diebstahl und Drogenbesitz, und jetzt weisen ihn seine Fingerabdrücke als Insassen von Rose Cliff in Kalifornien aus. Wenn man genug Asche hat, schickt man seine süchtige Verwandtschaft nach Rose Cliff.«
    »Scheint so, als wäre der Typ ein kleiner Fisch«, meinte Gaston.
    » Scheint ist das Schlüsselwort.

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