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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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natürlich nicht ihre Namen. Sie waren schließlich nur Hausbedienstete gewesen und nicht Gesellschafterin eines Familienmitglieds wie sie.
    Zitternd drückte Véronique ihr Gesicht tiefer in ihr Kissen. Ein Knoten bildete sich in ihrer Kehle. Sie staunte über den unerwarteten Wunsch, denjenigen, die so viele Jahre lang treu dafür gesorgt hatten, dass ihr Bett aufgewärmt war, Danke zu sagen.
    * * *
    „Ja, ich habe einen Wagen, der Ihnen gefallen könnte, Mr Brennan. Er steht da hinten im Stall. Ich habe ihn selbst schon eine Weile nicht mehr benutzt, aber Sie können ihn sich gern ansehen.“
    Jack folgte dem Rancher in den Stall und achtete darauf, seine Schritte dem von Arthrose geplagten Gang des alten Mannes anzupassen.
    Nach dem Fiasko im Mietstall mit Mademoiselle Girard hatte er den ganzen gestrigen Nachmittag damit verbracht, Willow Springs nach einem anderen geeigneten Wagen abzuklappern. Und heute Morgen besichtigte er seinen letzten möglichen Wagen. Der reparaturbedürftige Zustand des Stalls weckte in Jack jedoch keine allzu großen Hoffnungen. Wenn er hier nichts fand, müsste er Hochstetler im Kolonialwarenladen einen Besuch abstatten. Und diesen Besuch würde er gerne vermeiden.
    Mr Starks ging durch einen von Heu übersäten Mittelgang, der auf beiden Seiten leere, niedrige Boxen aufwies. Das Sonnenlicht wurde immer schwächer, je weiter sie nach hinten kamen, und die Luft war stickig und staubig und roch nach altem Dung.
    Ein unangenehmes Gefühl setzte in Jacks Nacken ein. Der Geruch von Vieh störte ihn nicht, aber das Atmen fiel ihm immer schwerer.
    Er folgte Starks, ballte die Fäuste an seinen Seiten und öffnete sie wieder, um seine plötzliche Anspannung zu vertreiben. Er sah über seine Schulter zurück zu den offenen Stalltüren und fühlte, wie sein Puls langsamer wurde.
    Starks blieb stehen und drehte sich um. „Hier ist er.“ Er winkte mit der Hand und bedeutete Jack, näherzukommen. „Schauen Sie ihn sich gründlich an. Und sagen Sie mir, was Sie davon halten.“
    Ein kurzer Blick verriet Jack, dass er sich den Wagen nicht gründlich anschauen musste, um zu wissen, dass er es kaum bis in die Stadt schaffen würde, geschweige denn einen steilen Bergpass überstehen könnte. Seine Kehle zog sich zusammen, als ihm bewusst wurde, dass sie im hintersten Teil der Scheune waren, wo die Decke über ihm tief nach unten hing.
    Da er nicht respektlos erscheinen wollte, tat Jack, als schaue er sich das Gefährt genauer an. „Er sieht aus, als wäre er Ihnen lange ein treuer Begleiter gewesen.“
    „Oh, ja, das stimmt. Der Wagen hat mich durch manche Ernte begleitet.“
    Jack schluckte und versuchte, nicht an Billy Blakely zu denken und daran, was in dem Sommer passierte, in dem sie … „Wie viele Jahre haben Sie ihn schon?“
    „Es werden jetzt zwölf Jahre. Aber solche Wagen werden heute gar nicht mehr gebaut … das können Sie mir glauben.“
    Der nostalgische Blick in den Augen des Ranchers hätte ihm ein Lächeln entlockt, wenn Jack hätte klar denken können. Er bückte sich und betrachtete den Unterbau des Wagens, obwohl er bereits wusste, was er dort finden würde. Aber er musste wieder einen klaren Kopf bekommen.
    Mit einem Seufzen erhob er sich. Er stützte sich am Wagen ab und lockerte seinen Griff, als das Seitenbrett unter seinem Gewicht leicht nachgab. „Es ist so, Mr Starks: Ich brauche einen Wagen, dessen Wagenbett mit Stahl und Holz verstärkt ist. Deshalb kann ich diesen Wagen leider nicht nehmen.“
    „Das ist aber schade.“
    Jack ging ein paar Schritte, um die offenen Türen wieder sehen zu können, und hasste das lähmende Gefühl, das sich in seinem Kopf ausbreitete. „Aber ich kann gut verstehen, warum Sie den Wagen die ganzen Jahre behalten haben.“ Da er es eilig hatte, aus dem Stall herauszukommen, bedeutete er dem alten Mann, ihm vorauszugehen. „Solche Wagen werden wie alte Freunde, nicht wahr, Sir?“
    Starks verlangsamte seine Schritte und drehte sich zu ihm um. „Das stimmt. Meine Frau sagt, er sei nur noch als Brennholz zu gebrauchen, aber ich kann mich einfach nicht überwinden, ihn kleinzuhacken. Wenigstens noch nicht.“
    Sobald sie wieder ins Sonnenlicht traten, holte Jack tief Luft. Das Schwindelgefühl verschwand und er begann sich zu entspannen. Eine solche Reaktion hatte er schon lange nicht mehr gehabt, aber in engen Räumen hatte er sich noch nie wohl gefühlt …
    Er hob seinen Hut und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, bevor er ihn

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