Land der Sehnsucht (German Edition)
Männer, die anbieten, Sie in diese Orte zu begleiten. Dabei ist es ihre einzige Absicht, die Situation auszunutzen, dass sie mit Ihnen allein unterwegs sind.“ Sein Blick wurde ernst. „Verstehen Sie, was ich damit sagen will?“
Véronique nickte, sagte aber nichts, da sie fürchtete, sie könnte ihn von dem abhalten, was er als Nächstes sagen wollte. Sie wusste, dass noch etwas kommen würde. Konnte diese Ruhe, die sie in sich spürte, „Ehrlichkeit, gepaart mit Vernunft“ sein, von der Christophe gesprochen hatte? Dass sie einfach wusste, wann sie den Mund halten musste?
„Wie Sie genau wissen, brauche ich diesen Wagen, um meine Stelle nicht zu verlieren, Madam. Was ich Ihnen vorschlage, ist, dass wir …“
„Die Stelle gehört Ihnen, Monsieur Brennan. Wenn Sie sie wollen.“
Sein Blick wurde vorsichtig. „Aber wir haben noch nicht über die Bedingungen gesprochen.“
„Ich stimme allen Ihren Bedingungen zu.“ Sie konnte kaum atmen, so dankbar war sie.
„Was ist mit dem anderen Mann, den Sie eingestellt haben?“
Sie formulierte ihre Antwort mit Vorsicht. „Sie waren von Anfang an meine erste Wahl, Monsieur Brennan. Ich benötige die Dienste eines anderen Fahrers nicht mehr.“
„Wollen Sie, dass ich mit ihm spreche? Dass ich ihm sage, dass er die Stelle nicht bekommt? Solche Situationen können manchmal etwas heikel sein.“
In Véronique regte sich ein neuer Anflug von Humor. „Ich habe vor kurzem beobachtet, wie jemandem seine Stelle gekündigt wurde. Ich glaube, ich kann damit umgehen.“
Sein verhaltenes Lächeln verriet eine gewisse Überraschung und enthielt das Versprechen, dass er ihr das irgendwann genauso wortgewandt heimzahlen würde.
Sie wusste mittlerweile, dass dieser Mann gern diskutierte, aber ihr fiel noch etwas anderes auf. Wenn er lächelte, begann das Lächeln zuerst in seinen Augen und erreichte dann seinen Mund. Sie mochte es bereits, zu beobachten, wie sich seine Lippen verzogen und sich Grübchen bildeten, bevor sie den Klang seines Lachens hörte. Es verwirrte und faszinierte sie gleichermaßen.
„Jetzt, Monsieur Brennan, müssen wir uns über die Bedingungen unterhalten.“ Sie versuchte, sich zu konzentrieren, was keine leichte Aufgabe war, wenn sie dabei in sein heiteres Gesicht sah. „Erstens, denke ich, wir sind uns in Bezug auf die Summe einig, die …“ Als sie seinen fragenden Blick sah, brach sie ab. „Stimmt etwas nicht, Monsieur?“
„Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich nicht so direkt anschauen würden, Madam. Es lenkt mich ab, wenn ich versuche, Ihnen zuzuhören.“
Als sie das Necken in seiner Stimme hörte, drehte sie das Gesicht langsam nach vorne. „Ist es so besser, Monsieur?“
„Oui, Mademoiselle.“ Wieder kam sein leises Lachen. „So ist es viel besser.“
Kapitel 13
D ie zwanglose Art des Gottesdienstes war das Erste, was Véronique auffiel. Die zwanglose Kleidung der Gottesdienstbesucher war das Zweite. Aber was sie am tiefsten anrührte, und was sie sehr angenehm fand, war das, was Pfarrer Carlson sagte, und die Art, wie er es sagte.
Lillys Vater trat nicht mit hochgestochenen Worten vor seine Gemeinde, er versuchte auch nicht, sie mit langen Zitaten von auswendig gelernten Bibelstellen zu beeindrucken, wie sie es gewohnt war. Er trat schlicht, demütig und mit einem aufrichtigen Herzen, das in jedem seiner Worte sichtbar wurde, auf.
„Gott gibt jedem Menschen die Gaben, die er für richtig hält. Er entscheidet, wer welche Gabe bekommt und wie viel. Das steht in dieser Bibelstelle.“
Als sie das hörte, setzte sich Véronique ein wenig aufrechter hin und wünschte sich, sie hätte daran gedacht, ihre Bibel auszupacken und sie mitzunehmen. Mit einem flüchtigen Blick überflog sie Lillys aufgeschlagene Bibel, um zu sehen, ob es dort wirklich stand. Im Stillen fragte sie sich, ob Jack Brennan auch irgendwo in diesem Raum saß.
Sie hatte nach ihm Ausschau gehalten, als sie die kurze Strecke vom Hotel zur Kirche gegangen war, und dann wieder, bevor der Gottesdienst begonnen hatte, aber sie hatte keine Spur von ihm gesehen. Bei der Erinnerung an ihr gestriges Gespräch musste sie lächeln. Sie würden morgen Früh zu ihrer ersten Fahrt in eine Bergbausiedlung aufbrechen, und sie konnte es kaum erwarten.
„Wie diese Gaben verteilt werden, erscheint denen von uns, die sich in einigen Bereichen für weniger begabt halten oder das Gefühl haben, sie seien bei anderen Gaben von Gott völlig übergangen worden, vielleicht
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