Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
nicht zu tun.
    „Er traf die bewusste Entscheidung, Gott zu erlauben, alles, was ihn verletzt hatte, zum Guten zu wenden. Bestimmte Talente, die er früher vielleicht nicht gehabt hatte, oder die vielleicht nur darauf gewartet hatten, ausgegraben zu werden, bringen ihm jetzt den Respekt von sehr vielen Menschen ein. Dieser Mensch hat im Laufe der Jahre das Leben von vielen anderen positiv beeinflusst. Ich bewundere es sehr, wie er die bewusste Entscheidung getroffen hat, sich nicht von Gott abzuwenden, sondern ihm seine Verluste hinzuhalten. Zuerst für andere und letztendlich auch für ihn selbst.“
    Véronique war überrascht, als Pfarrer Carlson die Gemeinde aufforderte, aufzustehen und ein Lied zu singen. Zu Hause dauerten Predigten mindestens eine Stunde. Meistens sogar doppelt so lang. Aber diese Predigt schien gerade erst begonnen zu haben. Sie kannte den Text des Liedes nicht, und auch nicht die Melodie, deshalb hörte sie zu und dachte über das nach, was sie gehört hatte.
    Sie konnte sich der Frage nicht erwehren, wer es war, der so eine schwere Feuerprobe ertragen hatte und verändert und mit so viel Kraft daraus hervorgegangen war. Solch einen Menschen würde sie gerne kennenlernen.
    * * *
    Jack zog die Zügel der Stute leicht an, damit sie ihren Galopp verlangsamte, und hielt auf der Hügelkuppe an. Das Bild, das sich ihm bot, hatte er nicht erwartet. Er war der Hauptstraße aus Willow Springs gut eine halbe Stunde lang gefolgt und hatte sich schon fast gefragt, ob er die Abbiegung nach Casaroja verpasst hatte, die Ranch, auf der er sein Gespann kaufen wollte. Hochstetler hatte gesagt, er könnte die Ranch nicht verfehlen. Der Mann hatte recht.
    Jack ließ diesen Anblick auf sich wirken und fragte sich kurz, warum Jake Sampson ihm nicht den Tipp gegeben hatte, sich hier wegen eines Wagens zu erkundigen. Doch die Antwort lag auf der Hand. Jake Sampson hatte einen klaren Plan verfolgt. Sampson konnte wirklich sehr überzeugend sein, wenn er sich etwas in den Kopf setzte.
    Casaroja stand auf einer leichten Erhöhung und war ein zweistöckiges rotes Ziegelgebäude und so eindrucksvoll, wie Jack noch nicht viele Häuser gesehen hatte. Massive, weiße Säulen, die in der Nachmittagssonne glänzten, stützten die Veranda des ersten Stockwerks, die sich über die ganze Vorderseite des Hauses erstreckte.
    Rinder waren auf den Wiesen im Norden zu sehen. Mit einem schnellen Blick schätzte Jack die Herde auf mindestens dreitausend Tiere. Stuten grasten gemütlich auf einer Wiese im Süden, während einige Fohlen um sie herumliefen und ihre noch wackeligen Beine ausprobierten.
    Jack lenkte sein Pferd den Weg hinab, der von einem Zaun gesäumt wurde und zum Haupthaus führte. Rancharbeiter, die auf den Wiesen beschäftigt waren, grüßten ihn, als er vorbeiritt, und ihm stellte sich unwillkürlich die Frage, was für ein Mann diese große Ranch aufgebaut hatte. Wenn ich mir vorstelle, wie viel Gutes ein Mann mit so viel Geld tun könnte!
    Er zählte vier Gebäude mit Koppeln an der Seite und lenkte sein Pferd zu der Koppel, die am nächsten bei dem zweistöckigen Haus lag. Der Bau und das frisch gestrichene Holz des Stalls verliehen ihm ein deutlich neueres Aussehen als den anderen.
    Er stieg ab und wickelte die Zügel um einen Pfosten.
    „Jack Brennan?“
    Jack blickte auf und sah, dass ein Mann auf ihn zutrat. „Ja, das bin ich … und Sie sind Mr Stewartson?“
    Der Mann reichte ihm die Hand. „Ja, Sir. Thomas Stewartson. Willkommen auf Casaroja. Schön, dass Sie uns gefunden haben.“
    Jack gefiel der feste Handschlag des Mannes. Er schaute sich um und atmete laut hörbar aus. „Sie haben hier eine schöne, kleine Ranch.“
    Stewartson schmunzelte und folgte Jacks Blick. „Ja, Sir, das stimmt. Ich arbeite hier, seit die Ranch 1860 gebaut wurde. Sie werden in der ganzen Gegend keine besseren Pferde finden.“
    Jack nickte zu den Wiesen im Norden. „Und es sieht so aus, als wären Ihre Rinder auch nicht gerade schlecht.“
    Ein stiller Stolz sprach aus den Augen des Mannes. „Miss Maudelaine Mahoney ist nur mit dem Besten zufrieden. Das gilt für ihre Angestellten genauso wie für ihre Tiere.“
    Jack zögerte, da er glaubte, sich verhört zu haben, aber Stewartsons Grinsen verriet, dass er ihn richtig verstanden hatte. „Wollen Sie damit sagen, dass eine Frau das alles aufgebaut hat?“
    Stewartson deutete zum Haupthaus. „Miss Mahoney leitet jetzt Casaroja. Seit drei Jahren schon. Aber alle hier

Weitere Kostenlose Bücher