Land der Sehnsucht (German Edition)
nennen sie nur Miss Maudie. Ihr Neffe, Donlyn MacGregor, hat diese Ranch aufgebaut. Er ist … nicht mehr bei uns.“
Bedauern sprach aus Stewartsons Augen, und Jack schwieg einen Moment, da er das Zögern des Mannes bemerkt hatte und vermutete, dass er noch mehr sagen würde. „Nun“, sagte Jack schließlich. „Miss Mahoney leistet gute Arbeit. Mit ein wenig Hilfe von Ihnen, nehme ich an.“
„Und von vielen anderen. Das können Sie mir glauben.“ Stewartson deutete zum ersten Stall. „Ich habe zwei unserer besten Pferde für Sie ausgesucht, Brennan. Percherons. Wir haben in der letzten Woche acht geliefert bekommen. Die ersten ihrer Rasse, die nach Casaroja und in diesen Teil des Landes gekommen sind. Die besten Zugpferde, die ich je gesehen habe. Sie kommen ursprünglich aus Frankreich, hat man mir gesagt.“
„Aus Frankreich, sagen Sie.“ Jack musste über diesen Zufall schmunzeln. Mademoiselle Girard wird begeistert sein …
Stewartson nickte. „Es sind kluge Tiere, fügsam, geduldig. Und kraftvoll. Die beiden passen in ihrer Höhe und Größe gut als Gespann für einen Wagen zusammen.“
„Ich kann es nicht erwarten, sie zu sehen. Aber zuerst hätte ich noch eine Frage.“ Jack musste die Frage stellen, auch wenn er sich schon bereit erklärt hatte, für Mademoiselle Girard zu arbeiten. „Haben Sie zufällig Transportwagen verfügbar?“
„Wir haben jede Menge Transportwagen. Aber wenn Sie mit verfügbar meinen, ob wir sie verkaufen, haben Sie kein Glück.“ Stewartson runzelte die Stirn. „Ich dachte, Sie hätten bereits einen Wagen, Brennan.“
Jack lächelte verhalten. „Ja, ich wollte mich nur erkundigen.“
Stewartson bedeutete Jack, ihm zu folgen. „Ich zeige Ihnen erst die beiden Tiere, dann können Sie gern hinausreiten und sich die restliche Herde anschauen, wenn Sie …“
„Thomas!“
Stewartson drehte sich in die Richtung, aus der die schrille Stimme kam. Jack schaute sich ebenfalls um.
Eine Frau lief die Hintertreppe des Haupthauses herab. Die Mückengittertür fiel krachend hinter ihr zu. „Thomas, Miss Maudie ist gestürzt!“
Stewartson lief sofort auf das Haus zu. „Brennan“, rief er über seine Schulter. „Gehen Sie schon einmal und …“
„Ich komme mit. Vielleicht kann ich irgendwie helfen.“
Als der Mann nickte, folgte Jack ihm.
Sie bewältigten die Hintertreppe in wenigen Sprüngen und betraten das Haus durch die Küche. Die junge Frau nickte Jack kurz zu und packte dann Stewartson am Arm. „Ich habe sie unten an der Treppe gefunden, Thomas. Ich weiß nicht, wie viele Stufen sie hinabgestürzt ist, aber sie sagt, ihr tue jede Bewegung weh.“ Die Frau ging um einen großen, rechteckigen Tisch herum und trat dann auf einen ungewöhnlich breiten Flur hinaus. „Sie hat versucht aufzustehen, die eigensinnige Frau, aber ich habe ihr gesagt, dass sie liegenbleiben soll, bis ich dich geholt habe.“
Jack folgte ihnen und bemerkte die eleganten Möbel, die unter den gemalten Bildern von ernst dreinsehenden Männern und Frauen perfekt verteilt waren.
„Ich habe sie gebeten, nicht allein die Treppe zu benutzen, da sie in letzter Zeit öfter Schwindelanfälle hatte.“
„Ist ja gut, Liebes. Wir kümmern uns um sie. Sie ist hart im Nehmen. Mr Brennan …“ Stewartson schaute hinter sich. „Das ist meine Frau, Claire. Sie ist für die Küche hier auf Casaroja verantwortlich.“
Jack fiel ein, dass er seinen Hut noch aufhatte, und er nahm ihn schnell ab. „Madam.“
Claire drehte sich zu ihm um. Tränen standen in ihren Augen. Sie lächelte ihn schwach an.
Jack trat hinter den beiden um die Ecke und erblickte sofort die ältere Frau, die am Fuß der Treppe lag. Ihre Augen waren geschlossen. Sein Blick wanderte schnell die steile Treppe hinauf, und er betete, dass Claire Stewartson mit ihrer Hoffnung recht hatte, dass die Frau nicht die ganze Treppe hinabgefallen war.
Claire kniete nieder und legte den Rock der Frau über ihre Unterschenkel. Aber Jack sah trotzdem die leichte Erhebung auf Miss Maudies rechtem Schienbein, direkt unter der Haut.
„Miss Maudie, Thomas ist hier.“ Claire schob der alten Frau liebevoll eine Strähne ihrer weißen Haare aus der Stirn. „Wir kümmern uns um Sie. Machen Sie sich also keine Sorgen.“
Schweißperlen glänzten auf der Stirn der Frau. Ihre Augenlider flatterten auf und zu. „Oh … ich mache mir keine Sorgen, Liebes. Aber ich – sie zuckte zusammen und atmete schnell ein – habe leichte Schmerzen. Wenn
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