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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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jagte. Erst als Will aufschrie und sich rasch vom Pferd schwang, wurde ihm klar, dass der Laut von Tommy gekommen war. »Schnell, Hal, in meiner Satteltasche ist eine Flasche Whisky.« Hal stieg behände ab. »Ist er bei Bewusstsein?« »Nur teilweise. Aber ich glaub, ich gieß ihm ein bisschen Whisky die Kehle runter. Wenn es sonst nichts hilft, dann wärmt es ihn wenigstens ein wenig.« Sehr vorsichtig brachte Will Tommy dazu, winzige Schlückchen Whisky zu schlucken. Der Bursche st?hnte ein paarmal und schien dann wieder in Bewusstlosigkeit zu versinken. »Wir gehen zu dem Lager der Schwarzen.« »Die können uns auch nicht helfen.« Sämtliche Nerven in Hals Körper warnten ihn, sich von dort fernzuhalten. »Aber sie können uns wahrscheinlich sagen, wo das nächste Haus ist.« »Du sprichst ihre Sprache nicht.« »Wir können uns in Zeichensprache verständigen. Sie sehen bestimmt, dass Tommy einen Arzt braucht.« Hal, der noch mehr Argumente vorbringen wollte, sah aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Er sprang rasch auf und wollte sich schon auf das Gewehr stürzen, doch Will packte ihn fest am Arm und hinderte ihn daran. »Nein, Hal. Sie sind friedlich.« Wenigstens hoffte er, dass die beiden Männer friedlich waren, obwohl sie Speere, Kriegskeulen und Bumerangs bei sich trugen. Ein Mann trug ein ziemlich großes Wallaby, der andere zwei große Eidechsen. Sie waren barfuß und nur in Umhänge aus Opossumfell gekleidet, die ihnen von den Schultern hingen und bis zu den Knien reichten. Ob sie überhaupt schon einmal Weiße gesehen haben?, überlegte Will. In ihren Mienen lag, soweit er das sagen konnte, weder Aggression noch Neugier. Die beiden Aborigines traten an die Trage und schauten schweigend auf Tommy hinunter. Einer sagte in ihrer gutturalen Sprache etwas zu dem anderen. Der zweite, jüngere Mann nickte und schaute Will an. »Sehr krang Bursche.« Will staunte. Er hörte Hal nach Luft schnappen. Hatten sie wirklich so viel Glück? »Sie sprechen Englisch? Er, mein Bruder, hat sich das Bein gebrochen.« Er tat mit den Händen so, als breche er einen Zweig entzwei. Der jüngere Mann nickte. »Kommen mit.« Die beiden entfernten sich. »Willst du wirklich mit denen gehen?«, flüsterte Hal. »Natürlich folgen wir ihnen. Der Jüngere hat Englisch gesprochen, oder? Er muss wissen, wo es Weiße gibt.« »Aber sie tragen nur Opossumfell. Schwarze, die Kontakt zu Weißen haben, tragen normalerweise anständige Kleidung.« »Vielleicht tragen sie im Busch keine Kleider. Ich weiß es nicht. Mir ist nur wichtig, dass wir uns verständlich machen können. Wir müssen alles tun, was wir können, um Hilfe für Tommy zu kriegen.« Er schluckte seine Angst vor Vergeltung und seine schuldbewusste Panik herunter. Diese Menschen, sagte er sich, gehörten ohne Zweifel einem anderen Stamm an. Selbst wenn sie versuchen sollten, ihm etwas zu tun, konnte er sich immer noch mit seinem Gewehr verteidigen. Der arme Tommy war hilflos. Sein Leben war in größerer Gefahr. Schweigend folgten die weißen Männer den beiden Aborigines in ihr Lager. Die Gruppe war eine kleine Familie, eine alte Frau, zwei jüngere Frauen, ein halbes Dutzend Kinder verschiedenen Alters und ein Jugendlicher von etwa sechzehn Jahren. Der jüngere der beiden Männer sagte schnell etwas in ihrer Sprache. Die alte Frau stand auf und ging zur Trage. Sie starrte auf Tommy hinunter, nickte weise und sagte etwas zu dem Mann. Er wandte sich an Will. »Ihr bleiben, heute Abend.« Will schüttelte den Kopf. »Mein Bruder braucht einen Arzt. Können Sie uns zu Weißen bringen?« »Weiße weit weg. Alte Frau kennt Medizin.« »Weiße Medizin?« »Medizin unsere Volk.« Hal sprach Will leise ins Ohr, damit der Aborigine ihn nicht hören konnte. »Frag ihn, wie weit es bis zur nächsten Weißensiedlung ist. Der Gedanke, dass die alte Frau etwas mit Tommy macht, behagt mir nicht.? »Mir auch nicht, aber ich glaube, wir haben keine andere Wahl.« Mit lauter Stimme fragte er den Aborigine: »Wie weit ist es zum Haus der Weißen?« »Vielleicht ganze Nacht.« »Was ist mit einem Arzt – einem weißen Medizinmann?« Der Mann schüttelte den Kopf. »Schwarze Medizin gut.« Die alte Frau wandte sich in einem raschen Redefluss erst an die Männer, dann an eine der jüngeren Frauen. Diese antwortete kurz und verließ dann das Lager. »Mirritji gehen Medizin suchen.« Er wies auf Tommy. »Bringen Junge Feuer.« Zusammen lösten Will und Hal das Geschirr, an dem Tommys Schlitten

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