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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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Mannes laut. »Ich habe mit der jungen Dame getanzt. Ich fand sie sehr charmant.« »Daran zweifle ich nicht, Mr. Pearson. Damen, die so welterfahren sind wie ich, wissen genau, warum sich Männer für schwarze Frauen interessieren.« Jane trat zu der Gruppe. Ihre Wut war ein kalter, harter Stein in ihrem Herzen. »Oh, bitte, Mrs. Harrison, lassen Sie uns an Ihrem Wissen teilhaben. Es interessiert mich sehr, zu hören, was Sie dazu sagen.« Sie hielt den Blick auf das Gesicht der Frau gerichtet, denn sie spürte, dass die Gruppe wonniglich erpicht darauf war, einer Szene beizuwohnen. Mrs. Harrison war keineswegs beschämt. »Als wüssten Sie das nicht. Widerliche Flittchen, das seid ihr doch alle miteinander.« »Tatsächlich?«, fragte Jane mit frostiger Stimme, die den einen oder anderen Zuschauer aufkeuchen ließ. Mrs. Harrison schien es nicht zu bemerken. Sie wedelte sich mit der Hand Luft zu. »Oh, meine Liebe, die Luft ist ganz stickig geworden. Riecht jemand von Ihnen diesen Gestank? Nach ungewaschener Schwarzer.« »Der einzige Gestank, den ich wahrnehme, ist der saure Gestank von Grobheit, Intoleranz und Verbitterung. Achten Sie auf sich selbst, Mrs. Harrison, bevor Sie die kritisieren, die bessere Manieren haben als Sie.« Das Gesicht der Frau wurde knallrot. »Wie können Sie, Sie schwarze Parvenü, es wagen, so mit mir zu reden? Sie haben nicht das Recht auf einen Platz in der weißen Gesellschaft.« »Ich habe das Recht meiner Erziehung. Das Recht der Freundlichkeit und des gesellschaftlichen Schliffs. Und von beidem scheinen Sie nichts zu besitzen.« Damit drehte Jane sich um und ging davon. »Das ist ja unerhört!« Jane wahrte die Fassung, bis sie die Tür erreichte. In dem Augenblick, da sie hindurchtrat, fing sie an zu zittern. Trotz ihrer Wut liefen ihr Tränen der Demütigung über die Wangen. Sie konnte nicht mehr so tun, als spielte ihre Ethnie keine Rolle. Egal wie gebildet und wohlerzogen sie war, egal was für ein guter Mensch sie war, die Mehrheit ihrer Mitmenschen würde niemals ?ber ihre Hautfarbe hinwegsehen. Man w?rde sie nie akzeptieren, sie w?rde nie einen guten Mann heiraten. Doch das hatte sie schon begriffen, als der Mann, den sie liebte, die Schwester mit der wei?en Haut zu seiner zuk?nftigen Ehefrau erw?hlt hatte.  
Meggan und Rodney James Tremayne fanden einen Sitzplatz in der Halle, wo sie sich unterhalten konnten, ohne belauscht zu werden. »Erzählen Sie mir von Jenny und Con. Waren sie hier?« »Ja, vor ungefähr sechs Monaten. Ich habe sie getroffen, als sie auf der Suche nach Ihnen nach Burra kamen.« »Wissen Sie, warum sie den weiten Weg auf sich genommen haben, um mich zu finden?« »Ich glaube, Ihr Vater war schwer krank und hat den Wunsch geäußert, Sie vor seinem Tod noch einmal zu sehen.« »Mein Vater ist tot?« »Das weiß ich nicht. Es könnte auch sein, dass er sich wieder erholt hat.« Rodney James saß eine Weile nachdenklich schweigend da, den Blick auf den Boden gerichtet. Er hob den Kopf, um etwas zu sagen, da fiel sein Blick auf Jane. »Jane!« Meggan wandte sich um und sah, dass die junge Aborigine mit tränennassem Gesicht zum Ausgang eilte. »Entschuldigen Sie mich bitte, Meggan. Ich muss herausfinden, was Jane so aus der Fassung gebracht hat. Kann ich Sie morgen früh besuchen?« »Ja. Gegen elf würde gut passen.« Sie gab ihm schnell die Adresse, denn sie spürte, dass er besorgt war und Jane rasch folgen wollte. Jane ging entschlossenen Schrittes weg von den Lichtern und der Musik; sie wollte nur noch allein sein. Sie hatte das Gefühl, sie k?nnte es nicht ertragen, zum Ball zur?ckzukehren. Sie wusste aber auch, dass sie nicht einfach gehen konnte, ohne ihrer Familie gro?en Kummer zu bereiten. »Sie sind meine Familie«, sagte sie laut. »Anne ist meine Schwester. Joshua und Adam sind meine Brüder. Ihre Eltern sind meine Eltern.« Sie liebte sie alle. Nein, das stimmte nicht ganz. Joshua konnte sie nicht lieben. In seiner Gegenwart fühlte sie sich immer unbehaglich, denn sie konnte sich gelegentlich des Eindrucks nicht erwehren, ihm würde ihre Zugehörigkeit zur Familie missfallen. »Jane. Warte.« Jane blieb stehen, ihr Herz schlug ein wenig schneller. »Jane«, sagte er noch einmal, als er bei ihr war. »Was ist los? Warum weinst du?« »Ich weine, weil ich wütend bin.« Sie wischte sich energisch die Tränen aus den Augen. »Warum ist es so inakzeptabel, Aborigine zu sein, James?« »Jemand hat etwas zu dir gesagt.« »Ein Schwein von einer

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