Land meiner Träume collin1
Reilly traf er sich mit John Nuttal, um den Vertrag zu unterschreiben. Als das Geschäftliche erledigt war, aßen die drei Männer zusammen zu Mittag. Um zwei Uhr verabschiedete David sich von seinen Geschäftspartnern. Er war überzeugt, dass sein Leben nie besser gewesen war, und beschloss, seine Frau mit einem neuen Schmuckstück zu überraschen. Beim Juwelier Boynton’s konnte er sich jedoch nicht zwischen einem Saphirarmband und einem Rubinring entscheiden. Er überlegte schon, beides zu kaufen, da betrat Madame Marietta den Laden. »Guten Tag, Madame«, begrüßte er sie. »Vielleicht könnten Sie mir bei der Auswahl helfen. Glauben Sie, meiner Frau würde der Ring besser gefallen oder das Armband?« Madame inspizierte beide Schmuckstücke. »Ich glaube, die Armband. Sie kaufen also Schmuck, um ihr für die Baby zu danken.« »Wie bitte, Madame? Haben Sie ›Baby‹ gesagt?« Madame warf die Hände in die Luft. »Ach je, sie hat es Ihnen noch nicht gesagt, und ich verderbe ihr den Überraschung. Vergessen Sie, was ich gesagt habe.« Sie wies mit einem Nicken auf den Ladentisch. »Ja, die Armband.« Und verließ eiligen Schrittes den Laden. David bezahlte das Armband und schob das Päckchen in seine Jackentasche, ohne recht mitzubekommen, was er tat. Er versuchte zu begreifen, was Madame gesagt hatte. Hatte sie wirklich angedeutet, dass Meggan ein Kind erwartete? Da er mit seiner Frau seit vor Weihnachten nicht mehr intim gewesen war, musste man Meggan die Schwangerschaft doch deutlich ansehen. Falls das Kind von ihm war! David hatte gerade den Laden verlassen, als ihn dieser Gedanke traf. Er stolperte und fuhr sich mit der Hand ans Herz, sodass ein Passant ihm zu Hilfe eilte. »Es ist alles in Ordnung. Vielen Dank«, sagte er und atmete tief durch. Auf Beinen, die ihm plötzlich zu schwach schienen, um ihn zu tragen, ging er langsam die Straße hinunter. Er weigerte sich, die Tatsache zu akzeptieren, dass Meggan von einem anderen Mann schwanger war. Doch war es so? Vielleicht hatte Madame etwas missverstanden, was Meggan zu ihr gesagt hatte. Das musste es sein. Meggan würde ihn nie mit einem anderen Mann betrügen. Er liebte sie und glaubte, dass sie auf dem besten Weg war, seine Liebe zu erwidern. Die Kraft kehrte in seine Beine zurück, und er war überzeugt, dass diese Sache mit dem Baby nur ein dummes Missverständnis war. Er beeilte sich, über die Straße zu kommen, und achtete nicht darauf, dass die Straße hinunter ein Tumult war. Erst als jemand in seiner Nähe aufschrie, schaute er auf und sah die durchgegangenen Kutschpferde, die auf ihn zugaloppierten.
In Riverview konfrontierte Mary Winton Jane. Sie waren in dem kleinen Zimmer, das Mary als privates Wohnzimmer nutzte und in das sie Jane gebeten hatte, um ihr nach dem Mittagsmahl Gesellschaft zu leisten. »Ich hatte gehofft, Jane, du würdest es mir aus eigenem Antrieb erzählen. Du erwartest ein Kind, nicht wahr?« Jane blickte zu Boden. Sie hatte gewusst, dass der Tag kommen würde, wo sie nicht länger so tun konnte, als würde sie nur dick werden. »Wie weit bist du?« »Im fünften Monat.« »Du bist dir ganz sicher?« »Ja, Madam. Ich habe es nur einmal gemacht.« »Wer war der Mann? Ich hoffe, es war keiner von meinen Söhnen.« Jane schüttelte den Kopf. »Wer war es dann?« »Das kann ich nicht sagen.« »Du meinst, du willst es nicht sagen. Sei nicht dumm, Jane. Der Mann, der dich in diese Lage gebracht hat, muss zur Verantwortung gezogen werden. Falls dies möglich ist, sollte er dich heiraten.« »Er kann mich nicht heiraten.« »Hat der Mann bereits eine Frau?« Wieder schüttelte Jane den Kopf. »Bitte, Jane, du musst mir sagen, wer der Vater dieses Kindes ist. Ich möchte dir helfen. Wir wenden uns nicht von dir ab, wenn du verführt worden bist.« Jane riss rasch den Kopf hoch. Mary sah ihre Miene und keuchte auf. »James Pengelly, Tremayne, wie auch immer er heißt, ist verantwortlich dafür. Oh, Jane, sag, dass das nicht wahr ist.« Die ausbleibende Antwort war ihr Bestätigung genug. »Wann ist es passiert?« »In Adelaide.« »Am Abend des Balls?« »Ja.« »Ich vermute, du hast es Anne nicht gesagt.« »Ich möchte Anne nicht wehtun.« »Das hättest du dir vor fünf Monaten überlegen sollen. Was meinst du wohl, wie Anne sich fühlt, wenn sie es erfährt?« »Anne muss nur erfahren, dass ich ein Baby erwarte.« »Anne muss die Wahrheit erfahren. Der Vater deines Kindes ist der Mann, mit dem sie verlobt ist. Das kannst du
Weitere Kostenlose Bücher