Land meiner Träume collin1
Ehepläne zu schmieden. Gütiger Himmel, du bist ein junger Schnösel. Ich war zwanzig Jahre älter als du, als ich deine Mutter geheiratet habe.« »Verzeiht mir, Sir, aber ich bin nicht Ihr. Ich mag jung sein, aber ich weiß, was in meinem Herzen vor sich geht.« Phillip machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das bildest du dir jetzt ein. Ich kann dir versprechen, dass du es dir anders ?berlegt hast, bevor das Jahr um ist. Aber ich w?sste doch gerne, wer die junge Dame ist? Es gibt in der Gegend wenige, die geeignet w?ren, die Braut eines Tremayne zu werden.? Jetzt, da er seinem Vater mutig entgegengetreten war, entdeckte Rodney eine innere Entschlusskraft, von deren Existenz er bislang nichts geahnt hatte. Er würde sich starkmachen für das Mädchen, das er liebte, und nicht vor der Autorität des Mannes zurückweichen, der sein Leben mit großer Strenge regierte. »Vielleicht hängt das davon ab, welche Vorstellungen Ihr davon habt, was geeignet ist, Vater. Wenn Ihr eine junge Dame gleichen Vermögens und gleicher Erziehung meint, dann, nein, dann würdet Ihr sie nicht geeignet finden. Doch wenn Ihr jemanden meint, der mich liebt und mir eine treue und hingebungsvolle Ehefrau sein wird, dann, ja, dann habe ich den perfekten Menschen gefunden.« »Das sind doch nichts als Wortklaubereien, Sohn. Du weißt sehr wohl, dass kein Tremayne je unter Stand geheiratet hat. Und du wirst nicht der erste sein. Genieß getrost deine kleine Romanze, aber schlag dir jeden Gedanken an Hochzeit aus dem Kopf. Ich werde es nicht erlauben.« Rodney kniff die Lippen zusammen. Er hatte gewusst, wie sein Vater reagieren würde, doch bis er ausdrücklich des Raums verwiesen wurde, musste er jedes Argument vorbringen, um sich seinem Vater begreiflich zu machen. »Wenn Ihr sie kennenlernen würdet, würdet Ihr sehen, dass sie ein liebenswürdiges, gut erzogenes Mädchen ist.« »Gut erzogen? Schäkerst du mit der Tochter des Arztes oder dem Mädchen des Vikars? Wenn dem so ist, muss es sofort aufhören. Diese Männer wären nicht erbaut, wenn du ihre Töchter verführtest. Genauso wenig wie ich.« »Die interessieren mich nicht, Sir. Für mich gibt es nur ein Mädchen. Sie ist die Tochter des Obersteigers.« »Was?«, donnerte Phillip und erhob sich so plötzlich von seinem Stuhl, dass dieser gefährlich ins Wanken geriet, bevor er sich wieder beruhigte. Beide Hände flach auf den Tisch gestützt, starrte er seinen Sohn entsetzt an. »Welches Obersteigers?« »Henry Collins. Ich liebe Caroline Collins.« »Nein!« »Vater …« »Genug«, dröhnte Phillip. »Du wirst niemals wieder mit diesem Mädchen reden. Hast du mich verstanden?« »Ich verstehe das nicht.« Er verstand es wirklich nicht. Die heftige Reaktion seines Vaters verblüffte Rodney. Er hatte gewusst, dass sein Vater dagegen sein würde, doch seinen Zorn, ja, Zorn, konnte Rodney nicht verstehen. Er hatte geglaubt, sein Vater hielte große Stücke auf Henry Collins. »Warum habt Ihr so große Vorbehalte? Ihr haltet immerhin so viel von der Familie Collins, dass Ihr die jüngere Tochter ins Haus holt.« Phillip winkte ab. »Das gehört nicht zur Sache und hat nichts mit … mit deiner Vernarrtheit zu tun.« »Das ist keine Vernarrtheit«, flehte Rodney. »Ich liebe Caroline, und sie liebt mich.« In Phillips Miene war nichts als Zorn. »Du hast gehört, was ich gesagt habe. Halt dich von dem Mädchen fern. Sie ist nicht die Richtige für dich. Ich habe gehört, dass sie einen Bergmann heiraten soll.« »Das ist der Wunsch ihrer Mutter, nicht Carolines.« »Dann legt ihre Mutter mehr Verstand an den Tag als du. Lass das Mädchen einen Burschen ihres eigenen Stands heiraten. Du gehst, falls du das vergessen haben solltest, nächstes Jahr nach Oxford. Ich empfehle dir, deine Zeit besser zu nutzen und für die Aufnahmeprüfungen zu lernen.« Phillip setzte sich und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Hauptbüchern zu. Rodney begriff, dass das Gespräch zu Ende war. Er zitterte, ob aus Zorn, aus Entt?uschung oder aus einer Mischung aus beidem, vermochte er nicht auszumachen. Auf einer abstrakten Ebene registrierte er, dass auch die Hand seines Vaters zitterte, als er die Seiten des Hauptbuchs umbl?tterte. Rodney drehte sich auf dem Absatz um und verlie? den Raum. Nachdem die Tür sich geschlossen hatte, machte Phillip eine ganze Minute lang weiter Eintragungen ins Hauptbuch. Doch in Gedanken war er nicht bei den Zahlen. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte mit
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