Land meiner Träume collin1
ist los? Hast du Angst vor Tom? Hat er dir Gewalt angetan?? Joanna geriet ins Zweifeln. Hatte Tom sie alle get?uscht? War er ein brutaler Mann wie sein Vater? »Nein, das ist es nicht.« »Und was ist dann das Problem?« »Es ist nicht Tom.« Caroline hatte so leise gesprochen, dass Joanna ihre Worte kaum verstanden hatte. Sie zwang sich, die eigene Stimme ganz ruhig zu halten. »Nicht Tom? Du warst mit einem anderen Mann zusammen?« »Ja.« »Mit wem?« Als ihre Tochter nicht antwortete, riss Joanna die Geduld. Sie stand auf, zog Caroline hoch, packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Wer ist der Vater, Caro? Sag’s mir.« »Ich kann nicht. Aber ich liebe ihn, Ma, und er liebt mich.« »Du wirst es mir sagen, Caro, und wenn wir die ganze Nacht hier draußen bleiben. Ich sag deinem Vater nicht, dass du ein Kind erwartest, ohne ihm den Namen des Mannes nennen zu können, der dafür verantwortlich ist.« Caroline hickste ihre Tränen hinunter, schniefte und fand dann den Mut, ihrer Mutter in die Augen zu sehen. »Rodney Tremayne.« »Oh, mein Gott.« Joanna ließ die Schultern ihrer Tochter los. Sie setzte sich schwer auf die Bank, und sowohl Stimme als auch Miene verrieten ihre Angst. »Sag, dass das nicht wahr ist, Caro.« »Er liebt mich, Ma. Er hat versprochen, mich zu heiraten.« Joanna starrte ihre Tochter an und schüttelte, verzweifelt leugnend, den Kopf. Caroline, die sah, dass sie von ihrer Mutter keine Unterstützung zu erwarten hatte, wandte sich ab und senkte beschämt den Kopf. »Du glaubst mir nicht.« Joanna stand wieder auf, um ihre Tochter zu umarmen, die sie so innig liebte. »Oh, mein liebes Kind. Dass du so getäuscht wurdest. Das wird niemals passieren, Caro. Du bist nicht das erste M?dchen, das von einem Gentleman mit falschen Versprechungen um den Finger gewickelt wurde.? Caroline machte sich aus den Armen ihrer Mutter frei. »Du verstehst das nicht. Er liebt mich wirklich, Ma.« »Nun, vielleicht liebt er dich … jetzt. Doch es ist nun mal so, dass Tremaynes nicht unsereinen heiraten, Tochter. Es wird das Beste sein, du heiratest Tom ungesäumt.« »Ich will Tom nicht heiraten. Und Tom wird mich auch nicht mehr wollen, wenn er hört, dass ich mich von’nem anderen Mann hab schwängern lassen.« »Das sagst du ihm auf keinen Fall.« Joanna hatte die Stimme erhoben. »Wenn es kommt, sagst du, es wär’ne Frühgeburt.« Caroline war schockiert. »Das ist nicht recht!« Sie konnte sich weder vorstellen, eine solche Lüge auszusprechen, noch ertrug sie den Gedanken, dass Tom sie in sein Bett führte. Was mit Rodney ein schöner Akt der Liebe war, würde ihr mit einem anderen Mann zuwider sein. »Das kann ich nicht, Ma.« »Du kannst und du wirst, und damit ist die Sache erledigt. Ich red heute Abend mit deinem Vater. Ich erzähl ihm, das Kind ist von Tom, und morgen sagst du Tom, dass du ihn heiratest. Er wird keinen Aufschub wollen. Er hat lang genug gewartet.« »Nein, Ma. Bitte. Sprich wenigstens zuerst mit Rodney. Falls … falls er mich wirklich auf den Leim geführt hat, dann geh ich einfach weg. Ich könnt nie einen anderen heiraten.« »Du wirst Rodney Tremayne niemals heiraten, es wär also das Beste, du gewöhnst dich an den Gedanken, Toms Frau zu werden. Ich lass nicht zu, dass du ein uneheliches Kind kriegst. Du hast ja keine Vorstellung, was für ein Leben dir dann bevorsteht.« »Warum bist du dir so sicher, dass Rodney mich nicht heiratet?«, weinte Caroline. »Das kannst du doch gar nicht wissen.« Sie bemerkte, dass ihre Mutter plötzlich sehr müde wirkte. »Ich weiß es, Caro. Glaub mir, ich weiß es.« Am nächsten Vormittag wünschte sich Joanna, sie wäre dem Flehen ihrer Tochter gegenüber, ihren Zustand wenigstens noch ein paar Tage zu verheimlichen, hart geblieben. Während sie sorgfältig ihr bestes Kleid anzog, war sie nach wie vor davon überzeugt, es sei das Beste, wenn Caro Tom sofort heiratete und ihm niemals sagte, wer der Vater des Kindes war. Doch sie hatte sich vom fortgesetzten Schluchzen ihrer Tochter rühren lassen und stand jetzt vor einer Aufgabe, auf die sie gut und gerne hätte verzichten können. Auf Tremayne Manor angekommen, ging sie mutig zur Haustür und läutete. Da Meggan bald ihre Stellung im Herrenhaus antreten sollte, konnten die Bediensteten nichts Unziemliches dabei finden, dass sie mit Phillip Tremayne zu sprechen wünschte. Während der Butler wegging, um festzustellen, ob Mr. Tremayne abkömmlich sei, blieb Joanna allein in der
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