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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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Halle zurück. Sie bewunderte die herrschaftliche Einrichtung. Ein prachtvoll gemusterter Teppich lief durch die Mitte, und die Dielenbretter links und rechts davon waren zu höchstem Glanz gewienert. An der Wand standen in Abständen einige geschnitzte und mit Brokat bespannte Stühle. Auf einem kleinen Schrank stand eine riesige Vase mit frischen Blumen, deren Schönheit der vergoldete Spiegel verdoppelte. Joanna betrachtete alles eingehend. Im Vergleich dazu kam ihr ihr eigenes hübsches Cottage sehr ärmlich vor. Doch Joanna fühlte sich wohl in ihrem Cottage, auf eine Weise, wie sie sich im Herrenhaus niemals hätte wohl fühlen können. Selbst wenn ihr ein solches Leben je offengestanden hätte. Innerhalb weniger Minuten kehrte der Butler zurück. »Mr. Tremayne wird Sie unverzüglich empfangen, Mrs. Collins. Hier entlang, bitte.« Sie wurde ins Arbeitszimmer geführt, wo sie nur einen kurzen Eindruck von der Pracht der Einrichtung bekam, bevor Phillip Tremayne sich hinter seinem Schreibtisch erhob und vortrat, um sie zu begrüßen. »Wie schön, Sie zu sehen, Mrs. Collins.« So höflich. So formal. Bis der Butler sich, auf ein Nicken seines Herrn hin, zurückzog. Dann nahm Phillip ihre Hand, um sie zu einem Stuhl zu führen. »Joanna. Du bist schön wie je.« Doch Joanna nahm keine Notiz von der Bewunderung in seinen Augen, setzte sich auf die vorderste Stuhlkante, drückte Füße und Knie zusammen und verschränkte die Hände im Schoß. »Vielen Dank, dass Sie bereit waren, mich zu empfangen, Mr. Tremayne.« »Phillip, bitte. Wir müssen doch nicht so förmlich sein.« Er schürzte die Lippen, während er sie einen Augenblick musterte. »Über welche deiner Töchter möchtest du reden?« Die Frage kam so unerwartet, dass Joanna nur den Mund aufriss. »Du weißt es?« »Die Sache mit Caroline und Rodney, ja. Der Junge hat letzte Woche mit mir gesprochen. Er ist auf die dumme Idee gekommen, er wäre verliebt. Er wird darüber hinwegkommen.« Worte, die Joanna wenig Trost boten. »Was genau hast du zu ihm gesagt?« »Ich habe ihm gesagt, er soll sich die Hörner woanders abstoßen und mindestens die nächsten zehn Jahre keinen Gedanken ans Heiraten verschwenden. Und ihn gewarnt, er solle aufpassen, wohin er seinen Samen sät.« Dass seine Worte sie verletzten, schien er nicht zu bemerken. Joanna wusste sehr wohl, dass Phillip Tremayne, obwohl er ein guter Gutsherr und Dienstherr war, sich niemals Gedanken um das Feingefühl anderer Menschen machte. Hatte Phillip sich je darum geschert, wohin er seinen Samen säte? »Dein Rat kommt zu spät. Caroline bekommt ein Kind.« Ihre Worte waren mit leerer, vollkommen leidenschaftsloser Stimme gesprochen. Joanna hatte sich streng unter Kontrolle und war zufrieden, als sie sah, dass Phillip genauso entsetzt reagierte wie sie am Abend zuvor. »Rodney hat sie geschwängert?« »O ja.« Diesmal konnte Joanna nicht verhindern, dass sich Bitterkeit in ihre Stimme schlich. »Auch sie glaubt, sie ist verliebt. Sie ist überzeugt, dass Rodney sie heiratet.« »Niemals! Das weißt du so gut wie ich.« Joanna senkte den Kopf. »Das hab ich ihr gesagt. Die Tremaynes heiraten nicht unter ihrem Stand.« Phillip musterte sie scharf, doch ihre Miene verriet keinen Hinweis auf irgendeinen Hintersinn. Er schüttelte sich im Geiste. Was vergangen war, war vergangen. Er bereute nichts. »Was wirst du tun?«, fragte er. »Ich hab Caroline gesagt, sie muss Tom Roberts unverzüglich heiraten und das Kind als seins ausgeben.« »Verstehe.« Er nickte nachdenklich. »Das ist offenkundig die einzige Lösung, doch da du bereits einen Entschluss gefasst hast, warum bist du da noch zu mir gekommen?« »Ich brauche deine Hilfe. Caroline kann gelegentlich ziemlich stur sein. Sie hat geschworen, Tom niemals zu heiraten. Wenn wir sie glauben machen könnten, Rodney hätte sie verlassen, überlegt sie es sich vielleicht. Ich will, dass du deinen Sohn fortschickst, bis Caroline und Tom verheiratet sind.« »Beruhige dich, Joanna. Ich habe schon an einen Cousin in Northumberland geschrieben und ihn gebeten, Rodney zu sich zu holen, bis er nach Oxford geht.« Eine Last hob sich von Joannas Herz. »Danke. Mit ein wenig Glück wird alles gut.« Da ihr Auftrag ausgeführt war, stand sie sofort auf, um zur Tür zu gehen. Phillip erreichte diese zur gleichen Zeit und blieb, die Hand am Türknauf, stehen. »Ist sonst noch etwas, Joanna?« In seinen Augen lag eine Frage, die sie geflissentlich ignorierte. Sie

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