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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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gehen. Dann erst warf sie einen Blick über die Schulter. Tom Roberts stand noch auf demselben Fleck, doch inzwischen zu weit weg, als dass sie seinen Gesichtsausdruck hätte erkennen können. Er hob den Arm spöttisch zum Gruß, bevor er sich umdrehte und weiterging. Schauder liefen Meggan den Rücken hinunter. Sie hatte Angst, gro?e Angst. Jeder in der Stadt wusste, dass mit Tom Roberts nicht gut Kirschen essen war. »Hatten Sie einen schönen Besuch bei Ihrer Familie, Meggan?« »Ja, danke, Mrs. Heilbuth. Ich freue mich immer, meine Brüder zu sehen, besonders Will.« »Ah, der Lieblingsbruder.« »Wir haben uns immer sehr nahegestanden, genau wie mein Vater und ich.« »Geht es Ihrem Vater gut? Und Ihrer Mutter?« »Ja, es geht ihnen gut.« »Ich habe überlegt, ob Mr. Heilbuth und ich sie nicht auf einen Besuch einladen sollten, solange Mr. Trevannick und Miss Tremayne hier sind. Ihre Familie ist schon so viele Jahre in Australien, dass sie doch sicher die neuesten Nachrichten von zu Hause hören möchten.« »Sie würden nicht kommen, Mrs. Heilbuth.« »Oh.« Mrs. Heilbuth wirkte geknickt. »Sie haben doch unsere Einladungen bisher immer angenommen. Sie denken doch wohl nicht, sie wären gesellschaftlich unterlegen? Wir leben so weit von der Zivilisation in Adelaide weg, dass hier kein Platz ist für gesellschaftliche Intoleranz.« »Mein Vater hat sich noch nie jemandem unterlegen gefühlt. Aber ich versichere Ihnen, dass er es nicht als angemessen erachten würde, geselligen Umgang mit Mr. Trevannick und Miss Tremayne zu pflegen.« »Wer findet es nicht angemessen, gesellschaftlichen Umgang mit uns zu pflegen?«, fragte Jenny, die in diesem Augenblick mit Con den Raum betrat. »Meggans Familie. Behauptet sie.« »Vielleicht hat sie recht«, stimmte Con ihr zu. »Sie würden sich in unserer Gegenwart nicht wohl fühlen.« »Nicht?« »Nein, Mrs. Heilbuth. Sie würden sich nicht wohl fühlen.« Sein Blick verriet Meggan, dass er ihre Dankbarkeit bemerkte. Er hatte sich just in dem Augenblick eingemischt, da Meggan sich gefragt hatte, wie sie sich erklären sollte, ohne irgendetwas aus der Vergangenheit preiszugeben. »Meggan«, fuhr er fort, »ich glaube, die ganze Stadt wird bald das Vergnügen haben, Sie singen zu hören.« »Ich habe, seit wir in Burra sind, auf allen Wohltätigkeitskonzerten gesungen.« »Gab es deren viele?« »Zu viele. Unsere Wohltätigkeitskonzerte helfen Witwen und Familien von Bergleuten, die umgekommen sind.« »Dann gibt es hier nicht weniger Grubenunglücke als damals in Cornwall?« »Leider nicht. Die meisten Bergleute kommen durch herabstürzende Felsbrocken und vorzeitige Explosionen um. Die Familie, für die dieses Konzert gegeben wird, ist ein sehr tragischer Fall. Der Mann kam vor drei Wochen um, als Felsbrocken herabgestürzt sind. Während sie ihn beerdigten, spazierte das jüngste Kind, ein achtjähriger Junge, von den Trauernden weg und wurde von einer Schlange gebissen. Sie können sich vorstellen, dass die arme Frau schier außer sich war. Den Mann gerade unter die Erde gebracht, und keine fünfzig Meter weiter liegt der Sohn tot am Boden.« »Wie schrecklich«, weinte Jenny. Ihr Blick huschte zu Mrs. Heilbuth. »Sterben hier viele Menschen an Schlangenbissen?« »Man hört nur selten davon. Die meisten Schlangen machen sich einfach aus dem Staub. Der Arzt war der Meinung, dass der Junge versucht hatte, die Schlange aufzuheben. Der tödliche Biss war an seinem Handgelenk.« Jenny schauderte es. »Er kannte doch sicher die Gefahr, wenn er hier lebte.« »Die Familie war kaum mehr als einen Monat in Burra«, antwortete Meggan. ?Die Witwe hat drei kleine Kinder gro?zuziehen. Meine Mutter besucht sie jeden Tag, um sie, so gut es geht, zu unterst?tzen. Die Frau hat sonst keine Verwandten in Australien und w?rde gerne nach Cornwall zur?ckkehren. Das Konzert soll das Geld f?r die Schiffspassage nach Hause erbringen.? »Wir haben viele tragische Geschichten gehört.« Jennys Augen wurden von Besorgnis überschattet. »Glaubst du …«, setzte sie an und schaute Con an. »Nein, Jenny. Ich glaube nicht, dass Rodney etwas Schreckliches zugestoßen ist.« »Wir sind schon drei Wochen in Australien und haben noch nichts von ihm gehört.« Tränen zeigten sich in ihren Augen. Con trat zu ihr, um sie tröstend in die Arme zu nehmen. »Weine nicht, meine Liebe. Ich bin mir ganz sicher, dass wir ihn finden.« »Finden wir ihn auch rechtzeitig?« »Wir finden ihn rechtzeitig.«

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