Land meiner Träume collin1
schauen. »Meggan.« Seine Stimme war sanft, bedauernd. »Ich kann dich jetzt nicht heiraten. Phillip liegt im Sterben. Ich habe ein Versprechen gegeben.« »Du wirst Jenny heiraten.« Sie spürte sein Seufzen mehr, als dass sie es hörte. »Ich kann auch Jenny nicht wehtun.« »Was sollen wir nur machen?« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie liebte ihn mit jeder Faser ihres Seins. Und jetzt wusste sie, dass er sie auch liebte. Und doch war diese Liebe dazu bestimmt, niemals Erfüllung zu finden. Er war durch gesellschaftliche und moralische Verpflichtungen gebunden. Sie waren dazu bestimmt, ihr Leben in entgegengesetzten Teilen der Welt zu leben. Meggan dachte über die aussichtslose Liebe ihrer Mutter zu Phillip Tremayne nach. Sie dachte an die im Keim erstickte Liebe zwischen Caroline und Rodney. Ihr Herz war so verzweifelt, dass es sie nicht gewundert hätte, wenn sie einen weißen Hasen vorbeihoppeln gesehen hätte. Sie ließ sich von Con wieder in die Arme nehmen. »Ich liebe dich, Meggan, meine kleine Zigeunernixe. Sag mir, dass du meine Liebe erwiderst.« »Du weißt, dass ich dich liebe, aber wozu?« »Ich wünschte, es könnte anders sein. Ich wünschte, wir wären uns in einer anderen Zeit an einem anderen Ort begegnet, wo ich frei wäre, dich zur Frau zu nehmen. Liebste Meggan, wenn es einen Weg gibt, dass wir zusammen sein k?nnen, dann finde ich ihn, das verspreche ich dir.? Sie schüttelte traurig den Kopf. »Es hat nicht sein sollen.« In ihren Augen stiegen Tränen auf. Das erste Mal waren sie sich an dem Tag begegnet, da sie den weißen Hasen gesehen hatte. Lange Zeit sahen sie einander einfach nur an. Es gab nichts mehr zu sagen. Schließlich beugte Con sich vor, um mit seinem Mund zärtlich über ihre Lippen zu streichen. »Komm. Ich bringe dich zurück zum Haus.«
Will und Tom Roberts waren seit über drei Stunden unter Tage. Das Vorkommen, an dem sie jetzt arbeiteten, lieferte Erz von guter Qualität, was ihnen am Abrechnungstag einen guten Lohn garantieren würde. Mit dem Fimmel durchbrach Will ein Stück Fels. Unter der Oberfläche schimmerte dunkelgrün Malachit auf. »Sieh dir das an, Tom. Wir sind schon wieder auf Malachit gestoßen.« Tom kletterte die steile Strecke zu Will hinauf. Zusammen schlugen sie Fels ab, bis sie die Malachitschicht gänzlich freigelegt hatten. Tom stieß einen leisen Pfiff aus. »Das wird uns was einbringen, Will.« Will stimmte ihm zu. Ihr letzter Gedingelohn war der geringste aller Zeiten gewesen und hatte für jeden nur sechzehn Pfund, acht Shilling und vier Pence ergeben. Verteilt auf acht Wochen Arbeit, belief sich das kaum auf mehr, als die Gedingearbeiter bekamen. Als Erzgedingehauer konnten sie sich normalerweise darauf verlassen, beträchtlich mehr Lohn zu erhalten. Wenn sie in ihrem letzten Vorkommen nicht auf den Malachit gestoßen wären, hätten sie nicht einmal diese Summe erreicht. Will lächelte bei sich. Er hob ein eigroßes Stück des grünen Edelsteins auf, das von der Oberfläche abgebrochen war. Im Licht der Kerze, die in ihrer metallenen Halterung an der Strossenwand befestigt war, studierte er die schöne Streifenbildung des Malachits. Vor seinem geistigen Auge wurde daraus wundersch?ner Schmuck: Halskette, Armband, Ohrringe und Ring. Er steckte den Stein in die Tasche. Ein kleines St?ck Malachit aus seiner Grube w?rde Sammy nicht vermissen. Er beschloss, der Grube am n?chsten Zahltag den R?cken zu kehren. Doch von seinen Gedanken und Entschl?ssen verriet er Tom nichts. Sie machten sich in ihrer Strosse wieder an die Arbeit. Eine Stunde später beschlossen sie, eine Essenspause einzulegen. Ihre Henkelmänner hatten sie auf einer kleinen Felswand in der Haupthöhle gelassen, aus der noch zwei andere Strossen in verschiedene Richtungen führten. Die Männer in der einen legten ihr Werkzeug weg. In der dritten bereiteten drei Gedingearbeiter, darunter ein Neuling von fünfzehn Jahren, ein Bohrloch für die Sprengung vor. Tom, der immer noch bei der Familie Collins wohnte, nahm die Fleischpastete heraus, die Joanna gebacken hatte. »Was deine Ma kocht, ist wirklich ein Vergnügen. Meine Ma konnte nicht so lecker kochen, und Millys Essen war immer mehr, als ein Mann vertragen konnte.« Die Erwähnung von Milly gab Will die Gelegenheit, auszusprechen, was ihm im Kopf herumging. »Kommt mir vor, als hättest du nicht lange um sie getrauert.« Tom zuckte nur die Achseln, biss in die Fleischpastete und sagte mit vollem Mund: »Mir hat
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