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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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nie viel an der Frau gelegen. Ich bin froh, dass ich sie los bin. Sie war nur zu einem gut, und da war ich nicht der Einzige, der das gekriegt hat.« »Aber dass sie so sterben musste.« Will hatte noch nicht vergessen, wie er entsetzt zusehen musste, wie Milly ertrank. »Ich hab versucht, sie zu retten.« »Hast du das wirklich, Tom?« Die Frage schien in der staubigen Luft zu hängen, und in der Stille knisterte die Spannung zwischen den beiden. Aus einer der anderen Strossen kamen Männer, blieben stehen und schauten in ihre Richtung. Einen Augenblick später verklang auch das dumpfe Aufschlagen des Ladestocks aus der dritten Strosse. Die Stille schien auf Toms Antwort zu warten. Jetzt, wo er seinen Verdacht in Worte gefasst hatte, hielt Will Toms Blick fest und wartete angespannt auf dessen Wutausbruch. Obwohl Toms Gesicht mit dem Ruß der Grube bedeckt war und nur von trübem gelbem Kerzenschein erhellt wurde, bemerkte Will die Zornesröte darin. Tom erhob sich. Will ebenfalls, er war auf eine bestimmte körperliche Reaktion gefasst. Er hatte keine Angst, sich mit Tom zu prügeln. Und es war ihm auch egal, wenn es das Ende ihrer Freundschaft bedeutete. Er mochte den Mann schon lange nicht mehr. Tom stürzte sich auf ihn. Will duckte sich, kam wieder hoch und drehte sich wieder zu Tom um. In diesem Augenblick gab es einen ohrenbetäubenden Knall, der sie fast taub machte, und eine Druckwelle warf sie zu Boden. Steine polterten um sie herum. Die dritte Strosse verschwand in einer Staubwolke. »Holt Hilfe! Holt Hilfe!«, schrie Will. Der jüngere der beiden anderen Bergleute stürzte zur Grubenleiter, um Männer von der Abbausohle zu rufen und jemanden nach oben zu schicken. Will, Tom und der dritte Mann packten ihre Keilhauen und machten sich daran, den Steinschlag wegzuräumen. Bald eilten ihnen weitere Bergleute zu Hilfe. Sie arbeiteten viele Stunden, auch wenn alle wussten, dass wenig Hoffnung bestand, dass einer der Männer die vorzeitige Explosion überlebt hatte. Als man die Leichen schließlich herausgezogen hatte, wurden sie zum Förderschacht getragen, um mit dem Göpel nach oben befördert zu werden. Will saß eine Weile da, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und hielt den Kopf in den Händen. Dies war nicht das erste Mal, dass er geholfen hatte, Männer aus einem Steinschlag zu befreien. Solche Unfälle waren eine anerkannte Gefahr des Bergbaus. Außer dass dieser Unfall nicht hätte passieren müssen. Einer der Männer war offensichtlich so dumm gewesen, das Ende des eisernen Ladestocks zu benutzen, um den Sprengstoff ins Bohrloch zu stampfen. Er stand müde auf und sah sich um. Er sah Männer die Leiter hochsteigen und beobachtete das Flackern der Kerzen an ihren Kappen. Tom stand nicht weit weg. »Du glaubst, ich hätte Milly ertrinken lassen.« In Toms Stimme war kein Zorn mehr. Will sah sein Gegenüber einige Augenblicke an. »Ich weiß, dass du’s getan hast.« »Du hast keinen Beweis.« »Nein. Dein Wort gegen meins. Wir arbeiten hier zusammen an diesem Vorkommen, Tom, aber ich glaube, es wäre besser, wenn du dir was anderes zum Wohnen suchst.« Tom brummte nur. »Ich geh eh bald von Burra weg.« Er amüsierte sich über Wills Überraschung. »Ich denk, ich versuch’s mit dem Gold.« Er nickte Will zu. »Und du gehst doch auch.« »Wenn, dann nicht mit dir.« »Vielleicht wart ich nicht noch sechs Wochen. Bis dahin kann ich schon auf den Goldfeldern sein und mein Glück machen.« »Wenn du unvorbereitet gehst, kannst du auf den Goldfeldern leicht verhungern.« »Jeder, der da hingeht, findet Gold. Wenn ich reich genug bin, komme ich zurück und heirate Meggan.« »Was!« Will war erschüttert bis ins Mark. »Meggan heiratet dich?« »Du denkst wohl, sie will mich nicht. Bei der Farbe von Gold wird sie es sich bald anders überlegen.« Will schüttelte nur den Kopf. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Megs mit Tom verheiratet sein wollte. »Das glaub ich erst, wenn’s so weit ist. Ich geh rauf.« Er ging zur Leiter und erwartete, dass Tom ihm folgte. Den ganzen Weg hinauf über hundertachtzig Meter Leitern gingen ihm Toms Worte im Kopf herum. Je eher Tom wegging, desto froher w?rde er, Will, sein. Wenn sie in sich ?berschneidenden Schichten arbeiteten, w?rde er das Vorkommen immer noch mit Hal und Tommy abbauen k?nnen. Wenn Tom weg war, war der Gedingelohn f?r den Einzelnen sogar noch h?her. Getreu seinem Wort verließ Tom Burra zwei Tage später mit einer Gruppe von rund zwanzig

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