Land meiner Träume collin1
kümmern, was mit dem Essen zu tun hat.« »Hey, Meggan. Auf wessen Seite stehst du?« Eine Weile neckten die Brüder sich fröhlich, und Meggan und Cookie beteiligten sich gut gelaunt mit weiteren streitlustigen Vorschl?gen. Als das Wortgepl?nkel sich der Sorge um die Pferde zuwandte, sah Meggan ihre beiden j?ngeren Br?der an. »Wie gefällt euch das Reiten?« Beide verzogen das Gesicht. »Okay, nehm ich an«, murmelte Tommy. Hal war freimütiger. »Ich würde lieber auf Deck eines stampfenden Schiffs stehen als rittlings auf einem schaukelnden Pferd sitzen. Ich weiß gar nicht, was Will am Reiten so großartig findet.« Will, der, als er das erste Mal auf einem Pferd gesessen hatte, augenblicklich eine Zuneigung zu seinem Pferd und bis dahin ungeahnte Reitkünste entdeckt hatte, beruhigte seine weniger begabten Brüder. »Ihr braucht nur ein bisschen mehr Praxis. Bis wir an den Goldfeldern ankommen, seid ihr auch sattelfest.« Hal und Tommy stießen Schnauber aus, die andeuten sollten, dass sie davon noch nicht recht überzeugt waren. »Ihr solltet dankbar sein«, schalt Meggan sie. »Viele sind den ganzen Weg zu Fuß gegangen. Wie würde es euch gefallen, wenn ihr gezwungen wärt, Schubkarren, hoch beladen mit all euren Habseligkeiten, zu schieben? Ihr habt zwei Pferde zum Reiten und noch eins, das euren Wagen zieht.« »Und nur noch sehr wenig Geld übrig«, fügte Will hinzu. »Die Ausrüstung hat den größten Teil unserer Ersparnisse verschlungen. Wir müssen hoffen, sehr schnell Gold zu finden.« »Und was, wenn nicht?« »Dann muss mindestens einer von uns versuchen, irgendeine bezahlte Arbeit zu finden, um uns über Wasser zu halten.« Cookie nickte anerkennend. »So gut, wie Sie diese Unternehmung vorbereitet haben, hätten Sie es verdient, Erfolg zu haben.« »Vielen Dank, Cookie. Hoffentlich behalten Sie recht.« Cookie stellte noch mehr Kekse auf den Tisch. »Wenn – und falls – Sie ein Vermögen machen, was fangen Sie dann mit Ihren Reichtümern an?« Will nahm sich achselzuckend noch einen Keks. »Ich glaube, das überleg ich mir, wenn es so weit ist. Hal und Tommy haben schon Pläne.« »Wir wollen ein Boot kaufen«, führte Hal Wills Andeutung weiter aus. »Ein Fischerboot?«, fragte Meggan. »Ein großes Fischerboot. Wir kommen zurück nach Südaustralien und lassen uns am Spencer-Golf als Fischer nieder.« »Das überrascht mich nicht. Ihr beide, aber besonders du, Hal, seid immer schon gerne mit Joes Boot rausgefahren.« »Irgendwo in der Familie muss es einen Fischer gegeben haben. Wir können nicht immer Bergleute gewesen sein.« »Unter unseren Vorfahren muss auch ein Zigeuner gewesen sein, so wie Meggan immer übers Moor gestreift ist.« Bei dem Wort »Zigeuner« empfand Meggan einen Stich wie mit einer Messerspitze. Sie linderte ihn, indem sie Will anlachte. »Vielleicht waren auch ein oder zwei spanische Marodeure darunter mit schwarzem Haar und dunklen Augen, die sie uns beiden vererbt haben.« Alle vier lachten zusammen. Sie scherzten, neckten sich und sprachen noch eine Weile über Pläne, Hoffnungen und Träume, bis es für die Brüder Zeit wurde, sich zu verabschieden. Meggan blickte ihnen nach, wie sie die Straße hinunterritten, und erwiderte Wills letztes Winken, bevor sie um eine Kurve ritten und außer Sichtweite waren. Sie würde ihn schrecklich vermissen.
»Bist du glücklich, Pa?« Henry richtete den Blick, der in die Ferne geschweift war, wieder auf das Gesicht seiner Tochter. Drei Wochen waren vergangen, seit Will, Hal und Tommy fortgegangen waren. ?Warum fragst du?? »Du wirkst … besorgt.« Er seufzte schwer. »Es ist nichts, worüber du dir Sorgen machen musst, Kind. Vielleicht ist es das ganze Gerede der Männer, die nach Victoria gehen. So viele sind schon weg. Ich denke, Ende des Jahres sind nur noch wenige Männer in Burra.« Ein tiefes Stirnrunzeln zog seine dichten Augenbrauen zusammen. »Ich weiß nicht, wie die Grube dann noch weiterarbeiten soll.« »Du denkst aber doch nicht auch daran, mit Will Gold zu suchen?« Henry wirkte ein wenig verdutzt über die Frage. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe mein Leben lang in einer Kupfermine gearbeitet. Ich werde älter, Meggan, und allmählich überlege ich, ob es nicht an der Zeit wäre, etwas anderes zu machen, bevor ich zu alt dazu bin.« Meggan nickte langsam. »Ich glaube, ich verstehe dich.« »Ja? Ich bezweifle, dass deine Ma mich verstehen würde.« Die Erwähnung ihrer Mutter, die das Cottage nach
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