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Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana

Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana

Titel: Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elna Uterrmöhle
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Erfolg. Also gar keinen.
    Große Käfigfallen, ausgestattet mit lebenden Hühnern, wurden aufgestellt. Aber die Forestali konnten bislang nur einen verschreckten Hund zwischen verschreckten Hühnern befreien. Warum soll der Panther sich auch bei der reich gedeckten Tafel des Waldes die Mühe machen, flatternde mickrige Hühner zu fangen? Zumal die Käfige sehr nah an Häusern aufgestellt wurden. Ich glaube, weiter in die Wildnis trauten sich die Arbeiter nicht, und der Panther gilt ja allgemein als scheu.
    Die Hühner wurden dann, nach Protesten von Tierschützern, durch bereits getötete Hühner ersetzt.
    Sind Panther überhaupt Aasfresser?
     
    Auch um uns Waldbewohner ist man durchaus besorgt. Die Polizei hat – mangels Straßen – Waldwegsperren errichtet und verteilt Handzettel. Wir sollen nicht im Wald spazieren gehen, uns überhaupt gar nicht draußen aufhalten und eventuelle Haustiere einsperren. Fehlt nur noch, dass sie davor warnen, den Panther zu füttern.      
    Die Sperren sollen Schaulustige, die gleich nach der ersten Meldung auftauchten, fern halten. Auch die angereisten Fernsehteams bleiben an der Sperre. Ist doch ein gutes Bild: Sperre, Uniformierte und Wald.
     
    Wir leben nun sozusagen im Reservat. Nun gut, seltene Vögel sind wir wohl…
    Zumindest merkwürdige Wesen, die mit ständig nickendem Kopf unterwegs sind. Der Blick nach unten sucht giftige Vipern, der nach oben einen Panther in den Baumkronen.
     
    Vorgestern tauchten die Forestali bei uns auf und installierten mehrere Nachtkameras, ausgestattet mit Bewegungsmeldern,  rund um unsere Wiesen.
    Erstmals ließen wir uns von der allgemeinen Aufregung ein wenig anstecken. Die abendlichen Gespräche auf der Terrasse stockten, stolperten und versiegten bei den leisesten Geräuschen in der Dunkelheit. Plötzlich diskutierten wir, ob wir vielleicht Flutlichter in der Umgebung aufstellen sollten.
    Keiner gab zu, dass ihm mulmig zumute war, aber wir waren uns schnell einig: Wir sind sehr müde. (Um 22 Uhr ?). Und es wird ja auch schon kühl. (Bei 25 Grad?) Man sollte doch besser ins Haus gehen.
     
    Heute kam ein Forestale, um die Digitalbilder der installierten Kameras anzuschauen. Wir waren sehr gespannt.
    Der Waldpolizist steht auf unserer Wiese und klickt die Fotos durch. Immer missmutiger zählt er laut auf: Hase, zwei Rehe, Wildschweine. Schon wieder Wildschweine. Iltis. Stachelschwein. Dachs.
    Ich: „Oh, kann ich den noch mal sehen?“
    Er: „Ist doch nur ein gottverdammter Dachs. Kein Panther.“
    Ich: „Gott sei dank kein Panther!“
    Er, ganz im Jagdfieber: „Leider kein Panther!“
    Und als ob wir schuld seien, dass das Raubtier nächtens nicht durch unseren Vorgarten gestreift ist, sammelt er brummelnd seine Kameras wieder ein und erklärt: „Entweder wäre der Panther in den beiden vorigen Nächten zu Ihnen gekommen oder er kommt gar nicht.“ Seltsame Logik. Und wenn er da gewesen wäre, welchen Erkenntniswert hätte das zwei Tage später?
     
    Baghira, Medien und Anwohner haben den Kosenamen aus dem Dschungelbuch adaptiert, geistert weiter durch Wälder und Köpfe.
    Viele, schreiben die Zeitungen, wollen ihn im Umkreis von 25 Kilometern gesehen haben. Und jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der Baghira begegnet ist. Mal war er nur ein Schatten, mal schlich er sich nächtens an ein Kinderplanschbecken und schlappte Wasser, während die Bewohner nur wenige Meter entfernt bei Kerzenschein vor der Haustür saßen. Wie gruselig!
    Auf jeden Fall haben wir alle viel zu diskutieren. Wo kommt er her? Aus einem Zirkus wohl nicht. Das wurde von der Polizei überprüft. Gehört er einem verrückten Privatmenschen, der nun Angst vor seinem ausgewachsenen Kätzchen hat und es aussetzte? Kam der Besitzer von weit her? Wie aber bekommt man so ein Raubtier – ohne das Risiko angeknabbert zu werden - ins Auto? Ich glaube, zu viele haben das wunderbare Buch  „Schiffbruch mit Tiger“ gelesen und nun geht die Phantasie mit ihnen durch. Meine mit mir auch.
     
    Die einheimische Dorfbevölkerung nimmt es mit Humor. Am Ortseingang wurde ein großes Plakat aufgehängt „Borgo medievale della pantera… ora siamo al completo“. „Mittelalterliches Dorf des Panthers… jetzt sind wir komplett.“
    Und schon gar nicht ließen sie ihr abendliches Dorffest unter den Kastanien am Sportplatz ausfallen. Wir waren dabei und hofften, Baghira würde von der lauten Musik vertrieben. Sicherheitshalber mieden wir aber doch die

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