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Landpartie mit drei Damen

Landpartie mit drei Damen

Titel: Landpartie mit drei Damen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Mitford
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nicht. Für ein nettes nordisches Mädchen kann die Ehe mit dem ollen Missing Link St.Julien keine amüsante Aussicht gewesen sein.«
    »Na bitte!«, rief Poppy. »Was hab ich dir gesagt. Unmengen von Holzwolle. Wie damals – und jetzt das Tintenfass.«
    In der Holzwolle lag eine große Schatulle aus rotem Leder.
    »Der Absender hat sein kostbares Tintenfässchen aber wirklich bruchfest verpackt.«
    In der großen roten Lederschatulle lag ein großes Diadem.
    Poppy und Jasper waren sprachlos. Sie sahen einander und dann wieder das Diadem an. Nach einer Weile legte Poppy es behutsam auf den Tisch in der Eingangshalle, riss sich mit einiger Mühe von seinem Anblick los und durchsuchte noch einmal die Holzwolle. Das tat sie in der mechanischen Art dessen, der eigens dafür konditioniert wurde und auf den Erhalt eines Diamantendiadems in eingeübter, reflexhafter Weise reagiert. Bald fand sie, wonach sie gesucht hatte – eine Visitenkarte. Eingraviert war der Name von Jaspers Großvater und von Hand hinzugefügt: »Für eine reizende kleine Lady von einem alten Freund in der Hoffnung, sich bald einer innigeren Beziehung erfreuen zu können.«
    Jasper nahm ihr die Karte weg und las sie seinerseits.
    »Gut«, sagte er zufrieden, »jetzt werden wir wirklich heiraten können.«
    Poppy sagte, während sie das Diadem vor einem Spiegel anprobierte: »Wieso?«
    »Von dem Erlös, Dummerchen.«
    »Welcher Erlös? Ich habe nicht vor, das Diadem zu verkaufen«, sagte sie. »Falls du das meinst.« Sie bewegte den Kopf, um es funkeln zu lassen. »Steht mir prima, findest du nicht?«
    »Vergiss nicht, du wirst die Gattin eines armen Mannes sein, diese teuren Sachen kannst du dir nicht leisten.«
    »Ja, aber wenn ich bei Anthony St.Julien bleibe, dann schon.«
    »Also, das ist wirklich clever. Wenn du bei Anthony St.Julien bleibst, steht zu hoffen, dass du so anständig bist, dieses Diadem herauszugeben.«
    »Und an wen, bitte schön?«
    »An mich natürlich. Der alte Herr hat es mir schließlich als Hochzeitsgeschenk geschickt, nicht wahr?«
    »Finde ich überhaupt nicht. Sieh dir die Visitenkarte noch einmal an und zeig mir, wo von dir oder einer Hochzeit die Rede ist. Vielleicht gebe ich es dem Herzog zurück, aber mit dir hat es nichts zu tun.«
    »Hier, schau«, sagte Jasper und hielt die Karte in die Höhe, »in der Hoffnung, sich bald einer innigeren Beziehung zu ihr erfreuen zu können‹. Ist das nichts?«
    »Ich hoffe nur, der Herzog hat ehrenhafte Absichten«, sagte Poppy unbekümmert. Sie nahm das Diadem,
    legte es wieder in die Schatulle und ging damit ein paar Schritte durch die Halle. »Mr Birk!«, rief sie.
    Mr Birk kam aus seinem Büro.
    »Könnte ich wohl Ihren Wagen ausleihen, sofort? Ich möchte zur Bank nach Rackenbridge.«
    »Selbstverständlich, Miss Smith.«
    »Es ist schon nach fünf«, sagte Jasper. »Die Banken schließen um drei, meine Liebe.« Mr Birks Blick ging zwischen ihnen hin und her. Poppy sagte zu ihm: »Ich habe hier ein Schmuckstück, das ich unbedingt sicher verwahren möchte, Mr Birk. Gibt es irgendeine Möglichkeit, den Bankmanager zu erreichen, was meinen Sie?«
    »Aber gewiss, Miss Smith. Der Bankmanager ist zufällig der Bruder meiner Frau – ich werde Sie persönlich nach Rackenbridge bringen und mich darum kümmern. Ich bin sicher, er wird alles Nötige unternehmen. Wenn Sie sich einen Moment gedulden wollen, ich fahre gleich den Wagen vor.«
    »Vielen Dank«, sagte Poppy. »Ich komme mit hinaus zur Garage.« Wenig später konnte man sie in Richtung Rackenbridge fahren sehen, die kostbare rote Lederschatulle noch immer in Händen haltend.
    Die Kleine hat das eine oder andere gelernt, seit sie hier in Chalford ist, dachte Jasper nicht ohne Bewunderung. Automatisch lenkte er seine Schritte in den Schankraum, wo er von Mrs Birk angesprochen wurde.
    »Verzeihen Sie die Störung, Sir«, sagte sie. »Aber hier ist Ihre Rechnung für die letzte Woche. Mr Foster bat darum, Ihre Ausgaben ab letzten Donnerstag separat zu berechnen.«
    »Oh, danke«, sagte Jasper. Die Summe war sehr hoch. Er studierte die einzelnen Posten, stellte seufzend fest, dass alles seine Richtigkeit hatte, und schrieb einen Scheck aus, den er Mrs Birk lässig aushändigte.
    »Einen doppelten Whisky, bitte«, sagte er dann.

16

    Meilenweit wurde die Umgebung von Chalford inzwischen von riesengroßen schwarz beschrifteten Plakaten verschandelt, die Eugenia und ihre Kameraden in den vergangenen Wochen sorgfältig von

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