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Landpartie mit drei Damen

Landpartie mit drei Damen

Titel: Landpartie mit drei Damen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Mitford
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weißt du was, das hat ihn überzeugt, absolut überzeugt. Reizender und intelligenter Mann, Sir Percy. Er sagt, du hättest definitiv gekündigt. Am nächsten Ersten fange ich an.«
    Noel erbleichte. Die Vision, die eben noch so teuflisch ausgesehen hatte, präsentierte sich nun in ganz anderen Farben. Miss Brisket, Miss Clumps und Mr Farmer in ihrer verstaubten Umgebung erschienen nun als Engel des Lichts, deren Gesang die Pilger der Nacht tröstete.
    »Jasper«, sagte Noel bitter, »ich habe immer gewusst, dass du ein ziemliches Schwein bist, aber mir war nicht klar, was für eins.«
    »Mein Lieber«, sagte Jasper bemüht erstaunt und zog die Augenbrauen sehr hoch, »ich bitte dich, wir wollen uns doch deswegen nicht in die Haare kriegen. Deine Kündigung war definitiv, nicht wahr? Es ist ein guter Job, und es schien nur vernünftig, dass er quasi in der Familie bleibt. Ehrlich, mein Lieber, es tut mir wahnsinnig leid, dass dich das so trifft, aber mir ist offen gestanden nicht ganz klar, worüber du dich beschwerst.«
    »Na gut«, sagte Noel plötzlich. »Da du meinen Job schon hast und ich dir auch gern meinen Teil an Mrs Lace überlasse, muss ich mich nicht mehr wie den letzten Dreck behandeln lassen. Deine Rechnungen in diesem lausigen Loch werde ich ab sofort nicht mehr bezahlen. Das ist immerhin ein Trost. Fräulein, bitte schön, sämtliche Biere gehen auf Zimmer 8!«
    Jasper war ausnahmsweise sprachlos.
    In der Folge unternahm Noel erste Schritte, um einen Job zu finden. Er blieb weiter in Chalford, weil ihn die allgemeine Spannung wegen des Kostümfestes angesteckt hatte, und abgesehen davon war es heiß in London, und die einflussreichen Leute waren ausgeflogen. Also schrieb er Briefe. Er hielt es für sinnlos, darauf zu hoffen, dass Fruel & Grimthorpe ihm eine Rückkehr an seinen alten Arbeitsplatz anbieten würden; nach den gemeinen Spitzen, die Jasper Sir Percy Fruel zweifellos in den Kopf gesetzt hatte, wäre eine Anfrage nur um das Risiko einer kolossalen Abfuhr möglich. Noel wandte sich daher an seine drei Onkel, die allesamt wichtige Positionen in der Finanzwelt bekleideten. Er schrieb, dass er seine Zeit im Büro eines Börsenmaklers vergeude und seine Tätigkeit weit hinter seinen Talenten zurückbleibe. Gern würde er irgendwo arbeiten, wo er seine Sprachkenntnisse und seine besondere Vertrautheit mit den Verhältnissen in Mitteleuropa einbringen konnte. Wenn Jasper sich durchs Leben mogeln kann, dachte er, kann ich das auch. Die Onkel betrachteten ihn zu Recht als einen jungen Mann, der zwar nicht brillant war, aber jede ihm übertragene Aufgabe durchweg zuverlässig erledigte. Seit Jahren war ihnen seine Freundschaft mit dem berüchtigten Mr Aspect ein Dorn im Auge, und vielleicht würden sie ihm gern einen Job im Ausland zu vermitteln, weit weg von diesem schlechten Einfluss. Noel dachte auch, dass es nicht schlecht wäre, eine Weile auf dem Kontinent zu sein, außer Reichweite von Mrs Lace. Doch während er die Entwicklung abwartete, tändelte er weiterhin mit jener Dame herum, für deren Reize er vielleicht nicht ganz so unempfänglich war, wie er sich einbildete.
    »Sehr merkwürdig«, sagte Poppy, die in Jaspers Begleitung gerade von einer Probe der Chalford-Gruppe zurückgekehrt war. Die vorletzte Probe vor dem Kostümfest war völlig misslungen. »Wie merkwürdig, ein Paket für mich. Das ist doch sonderbar. Niemand weiß, dass ich hier bin, außer vielleicht Anthony, und der würde mir gewiss kein Paket schicken.«
    »Nein, nur eine gerichtliche Vorladung«, sagte Jasper.
    »Eigenartig«, fuhr Poppy fort. »Geburtstag habe ich auch nicht, und abgesehen von den Detektiven kriegt hier niemand Post.« Sie zupfte an dem braunen Packpapier. »Groß wie eine Hutschachtel, und noch dazu eingeschrieben. Ich versteh’s einfach nicht.«
    Nachdem sie die Verpackung aufgerissen hatte, kam eine schlichte Holzkiste zum Vorschein, die sich wohl nur mit Hammer und Stemmeisen würde öffnen lassen. Jasper, inzwischen ebenso neugierig wie Poppy, lief los, um bei Mr Birk das entsprechende Werkzeug auszuleihen.
    »In genau so einer Kiste kamen meine Hochzeitsgeschenke«, sagte Poppy und hüpfte aufgeregt um Jasper herum, der die Kiste zu öffnen versuchte. »Irgendjemand hat sich immer dabei verletzt, und dann wühlte sich ein anderer durch Unmengen von Holzwolle, um schließlich ein schauderhaftes Tintenfass herauszuholen. Was habe ich bei meiner Verlobung geweint.«
    »Das überrascht mich

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