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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zurückkehrten, und so schickte der Mann nach ihm. Sie warteten in der kleinen Kuppel, und keiner von ihnen wußte, was er sagen sollte.
Captain Leicester trat in die Kuppel. Er wirkte auf eigenartige Weise älter, sein Gesicht war von neuen Furchen durchzogen. Camilla erhob sich, als er hereinkam, doch er bedeutete ihr, sich wieder zu setzen.
»Vergessen Sie das Protokoll, Leutnant«, sagte er freundlich. »Sie sehen alle müde aus. War der Marsch anstrengend? Ich sehe, daß Dr. Zabal nicht bei ihnen ist.«
»Er ist tot, Sir«, informierte Ewen ruhig. »Er ist am Biß giftiger Insekten gestorben. Ich werde später einen vollständigen Bericht erstatten.«
»Geben Sie ihn dem Medo-Chef«, sagte der Captain. »Ich bin ohnehin nicht qualifiziert genug, ihn zu verstehen. Die anderen können ihre Berichte auf der nächsten Versammlung abgeben … heute abend, nehme ich an. Mr. MacAran, haben Sie die Ergebnisse erhalten, die Sie sich erhofft haben?«
MacAran nickte. »Ja. Nach unseren Berechnungen ist dieser Planet ein wenig größer als die Erde, was bei der vorherrschenden geringeren Schwerkraft bedeutet, daß seine Masse ebenfalls ein wenig geringer sein muß. Sir, das kann ich alles später erörtern; im Moment brennt mir eine Frage auf der Zunge. Ist hier etwas Ungewöhnliches vorgefallen, während wir fort waren?«
Das faltige Gesicht des Captains furchte sich ungehalten. »Wie meinen Sie das - Ungewöhnliches? Dieser ganze Planet ist ungewöhnlich, und nichts, was hier geschieht, kann Routine genannt werden.«
Ewen sagte: »Wir meinen etwas ganz Spezielles … eine Art Krankheit oder … Massenwahn, Sir.«
Leicester runzelte die Stirn. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte er. »Nein, aus der Medizin liegen keine Krankheitsmeldungen vor.«
»Dr. ROSS spielt darauf an, daß wir alle einen Anfall von … Delirium hatten«, teilte MacAran mit. »Es geschah am Tag nach der zweiten Nacht ohne Regen. Es war weit genug verbreitet, um Camilla - Leutnant Del Rey - und mich auf den Höhen zu erwischen … und die andere Gruppe, fast sechstausend Fuß weiter hangabwärts, ebenfalls. Wir haben uns alle… nun, unverantwortlich verhalten, Sir.«
»Unverantwortlich?« Er blickte finster drein, starrte sie durchdringend an.
»Unverantwortlich.« Ewen erwiderte den Blick des Captains, die Fäuste geballt. »Dr. Zabal hat sich erholt… Wir sind in den Wald gelaufen und haben ihn allein gelassen, so daß er im Delirium aufstehen und allein davonlaufen konnte… Er hat sich überanstrengt… sein Herz … deshalb ist er gestorben. Unser Urteilsvermögen war eingeschränkt. Wir haben nichtgetestete Früchte und Pilzschwämme gegessen. Es gab zahlreiche… Wahnvorstellungen.«
Judith Lovat sagte mit fester Stimme: »Es waren nicht nur Wahnvorstellungen.«
Ewen blickte sie an und schüttelte den Kopf. »Meiner Meinung nach befindet sich Dr. Lovat nicht in urteilsfähigem Zustand, Sir. Wie auch immer - wir alle waren der Meinung, die Gedanken der anderen lesen zu können.«
Der Captain machte einen langen gequälten Atemzug. »Das wird die Mediziner beschäftigen müssen. Nein, so etwas hatten wir hier nicht. Ich schlage vor, sie alle geben ihre Berichte bei ihren jeweiligen Vorgesetzten ab oder schreiben sie auf und legen sie bei der Versammlung heute abend vor. Leutnant Del Rey, Ihren Bericht möchte ich selbst haben. Wir anderen sehen uns später.«
»Noch etwas, Sir«, sagte MacAran. »Dieser Planet ist bewohnt.« Er zog das Feuersteinmesser aus seinem Bündel und reichte es dem Captain. Doch der würdigte es kaum eines Blickes. Er sagte: »Bringen Sie es Major Frazer - er ist der Stabs-Anthropologe. Sagen Sie ihm, daß ich bis heute abend einen Bericht haben will. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden …«
Natürlich fiel MacAran die eigenartige Plattheit des abrupten Themenwechsels auf. Sie ließen den Captain und Camilla allein. Während er im Lager nach dem Anthropologen Frazer suchte, identifizierte er das eigenartige Gefühl in sich langsam als Eifersucht. Wie konnte er es mit Captain Leicester aufnehmen? Oh, das war Unsinn, der Captain war alt genug, um Camillas Vater sein zu können. Glaubte er wirklich, Camilla sei in den Captain verliebt?
Nein. Aber sie ist emotioneil völlig auf ihn festgelegt, und das ist schlimmer.
Wenn er durch die ausbleibende Reaktion des Captains auf das Messer enttäuscht worden war - die Reaktion Major Frazers ließ nichts zu wünschen übrig.
»Seit wir gelandet sind, habe

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