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Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Menschheit auf den Plan getreten war, mußte sie erst den rechten Weg finden. Während sie lernte, nahm sie Gefahren und Risiken auf sich, versuchte das Unmögliche, beging Dummheiten und sogar Verrücktheiten. Aber jetzt ist sie gereift. Sie hat den Weg hinter sich gebracht und ist heimgekommen. Die Menschheit hat den Planeten gefüllt und kann sich der Vollkommenheit erfreuen.«
    Alvarez lehnte sich zurück und machte eine Pause, um seine Worte einwirken zu lassen. Dann sagte er: »Wir wollen es so, Cranwitz. Die ganze Welt wünscht Vollkommenheit. In unserer Generation ist sie erreicht worden, und wir beanspruchen das Verdienst daran. Ihre Tiere sind im Weg.«
    Cranwitz schüttelte hartnäckig den Kopf. »Sie nehmen so wenig Raum in Anspruch, verzehren so wenig Energie. Wenn alle ausgelöscht wären, hätten Sie wieviel zusätzlichen Raum? Für zwei oder drei weitere Menschen? Drei von fünfzehn Billionen?«
    Bounting sagte: »Drei Menschen repräsentieren weitere vier bis fünf Kilogramm menschlichen Gehirns. Womit wollen Sie fünf Kilogramm menschlichen Gehirns aufwiegen?«
    »Aber Sie haben doch schon Milliarden Tonnen davon!«
    »Ich weiß«, sagte Alvarez, »aber der Unterschied zwischen Vollkommenheit und weniger als Vollkommenheit ist der zwischen Leben und weniger Leben. Die Menschheit schickt sich an, dieses Jahr 2430 n. Chr. zu feiern, denn es ist das Jahr, in dem der Planet nach den Berechnungen der Computer endlich voll ist. Das Ziel ist erreicht, das Bemühen der Evolution von Erfolg gekrönt. Sollen wir das Ziel um drei Personen verfehlen – selbst wenn es drei von fünfzehn Billionen sind? Es wäre ein geringfügiger, ein winziger Mangel, aber es wäre einer.
    Überlegen Sie, Cranwitz! Die Erde hat fünf Milliarden Jahre auf diese Erfüllung gewartet. Sollen wir noch länger warten? Wir können und werden Sie nicht zwingen, aber wenn Sie freiwillig nachgeben, so werden Sie für jedermann ein Held sein.«
    »So ist es«, bekräftigte Bounting. »Bis in die ferne Zukunft hinein werden die Menschen sagen, daß Cranwitz handelte und mit diesem einen Akt Vollkommenheit erreicht wurde.«
    »Und die Menschen werden sagen, daß Alvarez und Bounting ihn dazu überredeten«, sagte Cranwitz, den Tonfall des anderen nachahmend.
    »Nur wenn unsere Bemühungen erfolgreich sind«, erklärte Alvarez ohne erkennbare Verärgerung. »Aber sagen Sie mir, Cranwitz, können Sie dem erleuchteten Willen von fünfzehn Billionen Menschen für immer widerstehen? Welches auch Ihre Motive sein mögen – und ich anerkenne, daß Sie in Ihrer Weise ein Idealist sind –, können Sie dem Rest der Menschheit wirklich dieses letzte Stück Vollendung vorenthalten?«
    Cranwitz blickte schweigend auf den Boden, und Alvarez bedeutete Bounting mit erhobenen Brauen, nichts zu sagen. Das Stillschweigen dauerte an, während die Minuten dahinkrochen.
    Dann sagte Cranwitz in heiserem Flüsterton: »Kann ich noch einen Tag mit meinen Tieren haben?«
    »Und dann?«
    »Dann werde ich nicht mehr zwischen der Menschheit und der Vollkommenheit stehen.«
    »Ich werde es die Welt wissen lassen«, sagte Alvarez. »Man wird Sie ehren.«
    Und er und Bounting gingen.
     
    In den kontinentalen Betonlandschaften lagen einige fünf Billionen Menschen in sanftem Schlummer; einige zwei Billionen aßen friedlich; eine halbe Billion gab sich mit Bedacht den Freuden der Liebe hin. Andere Billionen unterhielten sich ohne Erregung, bedienten ruhig und gewissenhaft Maschinen, lenkten Fahrzeuge, organisierten Mikrofilm-Bibliotheken oder erheiterten ihre Mitmenschen. Billionen legten sich schlafen, Billionen standen auf; und die Routine änderte sich nie.
    Die Maschinenanlagen arbeiteten und kontrollierten sich selbst. Die Plankton- und Algensuppe der Ozeane dampfte unter der Sonne, und die Zellen teilten und teilten sich, während Schleppnetze sie vierundzwanzig Stunden am Tag an Bord von Fabrikschiffen oder zu Verarbeitungsstätten an den Küsten brachten, wo die gewonnenen Proteine getrocknet und weiterverarbeitet wurden.
    Und in den kontinentalen Städten wurden allenthalben menschliche Ausscheidungen gesammelt und bestrahlt und getrocknet, und menschliche Leichen wurden gemahlen und behandelt und getrocknet, und so unablässig den Ozeanen die Nahrungsstoffe entnommen wurden, so unablässig wurden ihnen die Stoffwechselprodukte wieder zugeführt. Und während alles das vor sich ging, wie es seit Dekaden vor sich gegangen war und vielleicht noch in tausend Jahren

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