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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Kälte. „Schon mal dran gedacht, eine Familie zu gründen? Vielleicht ein paar Springer-Babys zu zeugen? Reinrassig wären sie nicht, aber das wäre wahrscheinlich auch besser so, wenn ich ganz ehrlich sein soll.“
    „Klar, kein Problem. Weil unzählige Frauen Schlange stehen und nur auf ihre Chance warten, mit mir eine Familie zu gründen.“
    „Du brauchst nicht unzählige. Eine genügt.“
    „Ach? Ist das ein Angebot?“
    Tanith lachte. „Ich meine nicht mich. Aber vielleicht kenne ich eine, die Interesse hätte. Vielleicht kennst du sie auch.“
    Jack zögerte, wollte wohl nicht zu interessiert erscheinen. „Ich … ich habe da jemanden im Auge.“
    „Hast du es ihr schon gesagt?“
    „Wie? Dein Rat war doch, am besten nichts zu sagen. Sie zu ignorieren.“
    „Ach ja?“ Tanith runzelte die Stirn. „Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich war mit anderen Dingen beschäftigt und wollte eigentlich nur, dass du den Mund hältst.“
    Jack seufzte. „Schon gut. Aber was sollte ich denn sagen? Du bist ein hübsches kleines Ding – möchtest du den Rest deines Lebens mit mir verbringen?“
    Sanguin konnte sich nicht zurückhalten. „Hübsch?“, echote er.
    Jack drehte mit einem Ruck den Kopf. „Denk nicht mal dran, sie zu beleidigen!“
    Sanguin hob die Hände. „Wie käme ich dazu, Mann! Jedem das Seine. Ich für mein Teil finde, dass Tanith das hübscheste Gesicht im ganzen Land hat …“
    „He, danke“, sagte Tanith.
    „… dicht gefolgt von dieser China Sorrows.“
    Tanith machte ein finsteres Gesicht.
    „Aber ja“, fuhr Sanguin fort, „auf ihre Art ist Annis wahrscheinlich schon ein hübsches kleines Ding.“
    Jack starrte ihn an. „Was?“
    „Sie könnte ein Bad gebrauchen und eine Haarbürste, ein bisschen Feuchtigkeitscreme und vielleicht eine leichte Schönheitsoperation. Aber zieh ihr ein neues Kleid an, nicht zu tief ausgeschnitten und nicht zu eng, und du hast … na ja, du hast eine kleine dicke Frau in einem Kleid. Was super ist, wenn man auf so was steht.“
    „Ich stehe nicht auf die schwarze Annis.“
    „Okay, dann liebst du sie oder was auch immer.“
    „Warum denken alle, ich liebe die schwarze Annis?“
    Tanith blickte Jack stirnrunzelnd an. „Dann verstehe ich es nicht. Von wem haben wir denn die ganze Zeit gesprochen?“
    „Von Sabine!“
    „Sabine? Du und Sabine? Du? Und Sabine?“
    Jack war feuerrot geworden und wandte sich ab. „Ich weiß selbst, dass es lächerlich ist. Eine schöne junge Frau wie sie. Und ein hässlicher alter Freak wie ich.“
    „Es ist ziemlich lächerlich“, bestätigte Sanguin.
    Tanith tätschelte Jacks Schultern. „Das Herz will, was das Herz will.“
    Jack schüttelte den Kopf. „Ich bin ein Idiot. Ich mache mir selbst etwas vor. Schaut mich doch an. Warum sollte jemand wie sie etwas mit mir zu tun haben wollen? Und dabei versuche ich in ihrer Gegenwart charmant und geistreich zu sein. Aber ich wirke immer nur … ich weiß auch nicht.“
    „Verzweifelt?“, schlug Sanguin vor. „Traurig? Pathetisch?“
    „Ja. Alles miteinander. Sie findet mich abstoßend. Wenn sie mich anschaut, dreht sich ihr der Magen um. Sie redet zwar mit mir, würde aber am liebsten davonlaufen. Ich werde sie nie bekommen. Ich bin dazu bestimmt, für den Rest meines armseligen Lebens allein zu bleiben.“
    „Weißt du, was sie zu mir gesagt hat?“, fragte Tanith. „Sie sagte, sie sei auf der Suche nach einem neuen Mann. Sie sagte, die Typen, mit denen sie sich normalerweise verabredet, langweilen sie. Sie sucht jemanden, der ein bisschen … anders ist.“
    „Ich bin anders, keine Frage.“
    „Sie sagte, das Aussehen sei ihr nicht so wichtig“, fuhr Tanith fort. „Sie wünscht sich nur jemanden, der sie zum Lachen bringen kann. Kannst du sie zum Lachen bringen, Jack?“
    „Ich … ich denke schon.“
    „Denn soll ich dir noch was sagen? Als sie mir das alles anvertraut hat, sind ihre Blicke immer wieder in deine Richtung gegangen.“
    „Im Ernst?“
    „Im Ernst.“
    Jack sagte nichts mehr. Sanguin glaubte sehen zu können, wie tief in ihm die Hoffnung keimte. Jack straffte die Schultern und hielt den Kopf ein wenig höher, sodass Tanith ihn, ohne lange säbeln zu müssen, mit einem schwungvollen Schwerthieb glatt vom Hals trennen konnte.
    Der Körper sackte zusammen, und der Kopf fiel daneben auf den Boden. Er verlor den Zylinder, als er langsam ausrollte.
    „Ich hätte das auch übernehmen können“, meinte Sanguin. „Du hättest es nicht zu

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