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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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schaute weg, kurz bevor ein heller Blitz alles erleuchtete.
    Stille. Kein Heulen einer Alarmanlage. Keine Geräusche von in sich zusammensackenden Körpern.
    Gracious schlich zur Tür und schaute in den Raum. Nach einer Weile atmete er erleichtert auf. „Es hat funktioniert.“
    Vex und die anderen traten zu ihm. Zwei Sensenträger standen reglos da.
    Schreck Jones näherte sich ihnen langsam und wedelte mit der Hand vor den Visieren herum. „Was hast du mit ihnen gemacht?“
    „Sie befinden sich im sensorischen Nullmodus“, erklärte Gracious. „In ein paar Minuten kommen sie wieder zu sich und haben keine Ahnung, dass irgendetwas Ungewöhnliches passiert ist.“
    „Sensorischer Nullmodus? Klingt okay. Aber bist du sicher, dass du nicht einfach ihre Erinnerung ausgelöscht hast?“
    „Ziemlich sicher. Ich meine, ja, okay, ein gewisses Risiko besteht immer, aber … Nein, sie sind in Ordnung. Meine Berechnungen waren korrekt. Ich mache das nicht zum ersten Mal, und die Testperson wies keine Anzeichen eingeschränkter kognitiver Fähigkeiten auf.“
    „Wer war die Testperson?“, wollte Aurora wissen.
    „Ich teste alles zuerst an mir, bevor ich Feldversuche mache.“
    Sie starrte ihn an. „Du hast dein eigenes Gehirn ausgeschaltet?“
    „Und es hat mir nicht geschadet, wenn man mal von dem Schwindel und dem gelegentlichen Erbrechen und dem seltsam anhaltenden Klingeln in meinen Ohren absieht. Und von den Blackouts und den Stimmungsschwankungen und der wachsenden Paranoia. Aber ansonsten null Nebenwirkungen, wenn man taube Fingerspitzen nicht mitzählt. Was ich nicht tue.“
    „Weil er auch die Fähigkeit zu zählen verloren hat“, bemerkte Donegan.
    „Das war nur vorübergehend“, fauchte Gracious. „Wir sind drin, oder?“
    „Ja, das sind wir“, bestätigte Vex. „Und jetzt müssen wir zu dem Schwert, ohne unterwegs über Magier oder Sensenträger zu stolpern. Saracen? Kannst du uns führen?“
    „Klar.“ Saracen schloss die Augen, drehte langsam den Kopf, zeigte dann in eine bestimmte Richtung und öffnete die Augen wieder. „Hier entlang.“

DREIUNDZWANZIG
     
     
    „Wie lange dauert es, bis sie in Position sind?“
    Sanguin schaut auf seine Uhr. „Knapp fünf Minuten.“
    Jack nickte und blickte über die Stadt. „Schön hier.“
    „Kalt.“
    „War mir klar, dass du so etwas sagen würdest. Du kommst aus einer wärmeren Gegend. Du bist verweichlicht.“
    „Tatsächlich?“
    „Und wie“, meinte Tanith, die sich von hinten näherte. „Du stammst aus Texas. Du bist Sonne gewohnt. Wir Londoner müssen ein klein wenig robuster sein, nicht wahr, Jack?“
    „Das müssen wir“, bestätigte Jack und humpelte zum Rand des Daches.
    „Wie lange gibt’s dich eigentlich schon?“, erkundigte sich Sanguin bei Jack.
    „Mich? Kann ich dir wirklich nicht sagen. Ich erinnere mich nicht an meine Kindheit. Auch nicht an Familie oder so. Nichts. Die letzten paar Hundert Jahre sind mir noch im Gedächtnis, aber dann wird alles ziemlich verschwommen. Die eine oder andere Einzelheit von vorher weiß ich schon noch, aber …“ Er zuckte mit den Schultern. „Soviel ich weiß, hat’s mich immer schon gegeben, erinnern kann ich mich allerdings nur an die letzten paar Jahrhunderte.“
    „Da kannst du möglicherweise von Glück sagen“, meinte Sanguin. „Ich erinnere mich an jede Einzelheit aus meiner Kindheit und wünschte, es wäre nicht so.“
    „Wenigstens weißt du, woher du kommst.“
    Sanguin grunzte, sagte aber nichts.
    „Und wenigstens bist du nicht allein“, fuhr Jack fort. „Solange du deine Sonnenbrille aufbehältst, kommt niemand auf die Idee, dass etwas Außergewöhnliches an dir dran sein könnte. Aber schau mich an. An mir ist alles außergewöhnlich.“
    Tanith stellte sich neben Jack an den Rand des Daches. „Wenn du London öfter verlassen hättest, vielleicht ein bisschen in der Welt herumgereist wärst, wären dir womöglich noch andere von deiner Art begegnet.“
    Jack lachte leise. „Das hieße, davon auszugehen, dass es tatsächlich noch andere von meiner Art gibt. Du behauptest zwar, du hättest alle diese supergeheimen Informationen darüber, was ich bin, aber ich bin schon vor langer Zeit zu dem Schluss gekommen: Ich bin der Einzige meiner Art und ein Auslaufmodell. Irgendwann mache ich einen falschen Schritt oder suche mir das falsche Opfer aus, und dann gibt es mich nicht mehr. Und wenn ich sterbe, stirbt auch meine Spezies.“
    Tanith verschränkte die Arme gegen die

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