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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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wenn möglich mitnehmen.“
    „Damit sie mich heilen können? Ich muss nicht geheilt werden. Schaut mich an. Sehe ich unglücklich aus? Meiner Meinung nach solltet ihr euch alle einfach locker machen, entspannen und akzeptieren, dass das jetzt die neue Tanith ist. Dabei bin ich immer noch die Alte, nur besser.“
    „Du bekommst das Schwert nicht“, sagte Vex. „Bevor wir zulassen würden, dass es dir in die Hände fällt, würden wir es lieber vernichten.“
    Ihr Lachen war so spontan und so echt, dass Vex die Stirn runzelte. „Wenn ich das vorher gewusst hätte“, rief sie, „hätte ich einfach zu Hause bleiben können.“
    „Moment mal, dann willst du die Waffen vernichten? Habe ich das richtig verstanden?“
    Tanith grinste. „Klar, was denn sonst? Du willst Darquise damit umbringen. Ich will die Waffen einschmelzen, bevor sie auftaucht. Ich habe in die Zukunft gesehen. Ich habe gesehen, was aus ihr wird. Leute wie du brauchen Göttermörder, damit sie euch überhaupt wahrnimmt.“
    „Und der Rest deiner kleinen Mannschaft?“ Saracen blickte von Annis zu Wilhelm. „Ich kann nachvollziehen, weshalb Tanith sich das Ende der Welt herbeisehnt – sie beherbergt einen Restanten –, aber wie steht es mit dir, Annis?“
    „Ich leb seit über zweihundert Jahren auf dieser Welt“, antwortete Annis. Sie nuschelte leicht. „Hab keinen einzigen Freund. Keiner hat mich je gemocht, keiner sich um mich gekümmert. Zuzusehen, wie die Welt in Schutt und Asche gelegt wird, kann so schlecht nicht sein.“
    Vex wandte sich an Wilhelm. „Du kannst mir nicht erzählen, dass du sterben willst, Wilhelm.“
    Wilhelm fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Es ist so … Ich will nicht sterben, das nicht, aber … Aber wenn ich das hier mache, bekomme ich eine Belohnung. Wir bekommen alle unsere Belohnung. Es tut mir echt leid, dass ich … du weißt schon, zum Verräter geworden bin und so, aber ich konnte das Angebot einfach nicht ausschlagen …“
    „Hör auf, dich zu entschuldigen“, meinte Tanith. „Es langweilt nur. Bekenne dich zu deinem rückgratlosen Charakter, Wilhelm. Nur dann werden die Leute dich mögen.“ „Tanith Low“, meldete sich Vex wieder, „du bist verhaftet.“ „Du kannst mich auf die Entfernung nicht verhaften.“ „Dann treffen wir uns in der Mitte, was sagst du dazu?“ „Das geht in Ordnung.“ Tanith grinste, als sie nach ihrem Schwert griff. Und dann heulte die Alarmanlage los.

FÜNFUNDZWANZIG
     
     
    Schwere Türen schlugen zu, Sirenen heulten, und von allen Seiten erschienen Sensenträger. Aus einem Geheimgang strömten Magier. In ihren Händen und Augen leuchtete Energie, und in ihren Handflächen züngelten Flammen. Es war eine Falle. Es war eine Falle, und sie waren alle pfeilgerade hineinmarschiert.
    Ein schlanker Mann kam auf sie zu. „Keine Bewegung!“, rief er.
    Vex vergewisserte sich, dass keiner seiner Leute vorhatte, irgendwelche Dummheiten zu machen. Dann blickte er zu Tanith und ihrer Truppe. Annis drehte hektisch den Kopf hin und her, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Doch noch färbte sich ihre Haut nicht blau, was ein gutes Zeichen war. Wilhelm kreischte natürlich, und Tanith bewahrte Ruhe. Auf ihrem Gesicht lag ein spöttisches Lächeln.
    Der schlanke Mann hieß Palaver Graves. Nach Großmagier Stroms Ermordung hatte Cothurnus Ode seine Stelle eingenommen. Graves war seinerseits nachgerückt und an Ödes Platz als Ältester getreten. Vex hatte im Lauf der Jahre nicht viel mit ihm zu tun gehabt. Das eine oder andere Mal hatte er ihn getroffen, doch er konnte nicht sagen, ob er den Mann sympathisch fand oder nicht.
    „Da sind sie ja, die lästigen kleinen Fliegen.“ Graves genoss diesen Augenblick. „Und alle zappeln sie hilflos in meinem Netz.“
    Doch, jetzt war Vex ziemlich sicher, dass der Kerl ihm unsympathisch war.
    „Dexter Vex. Saracen Rue. Gracious O’Callahan“, zählte Graves auf. „Drei irische Magier brechen ins englische Sanktuarium ein, um eine unermesslich mächtige Waffe zu stehlen … Für einige Leute wäre das Grund genug für eine Kriegserklärung.“
    „Mit dem irischen Sanktuarium hat das nichts zu tun. Wir sind ganz privat hier“, erklärte Saracen.
    „Ja, ja, ich hätte mir schon denken können, dass ihr das jetzt sagt“, erwiderte Graves. „Und wen habt ihr dabei? Schreck Jones, Agent des größten Sanktuariums in Afrika. Donegan Bane, englischer Magier und Schurke.“
    „Ich bin ein Schurke!“ Donegan klang

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