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Lange Finger - flinke Beine

Lange Finger - flinke Beine

Titel: Lange Finger - flinke Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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seinen Knotenstock.
    »Wo kommen Sie denn her?« Sherwood war freundlich und ohne Ahnungen.
    »Ich habe mich verlaufen... Ja, und dann war es plötzlich dunkel...« Fast flehend bat er: »Hätten Sie nicht einen Schluck Wasser für mich?«
    »Kommen Sie herein, Monsieur«, forderte Clint Sherwood seinen Mörder auf. »Ich habe sogar noch etwas Besseres...«

    3. August
    Ein kleiner Junge namens Ignaz Bärnleitner hatte ihn kurz vor 10 Uhr gefunden.
    Seine Mutter verständigte den örtlichen Gendarmerieposten und Wachtmeister Prenzberger die Kriminalpolizei in Innsbruck und den Arzt.
    Der junge Motorradrennfahrer Clint Sherwood hatte seinem Leben in einem Wohnwagen ein Ende gemacht. Der Dorfarzt diagnostizierte Selbstmord durch einen Pistolenschuß in die Schläfe. Die austretende Kugel hatte dann noch einen an der Wand hängenden Spiegel zertrümmert. Das Geschoß fanden die Beamten der Spurensicherung später im Holz hinter dem Spiegel.
    In den Mittagsnachrichten ging die sensationelle Neuigkeit über die Sender. Am Selbstmord des Rennfahrers schien es keinerlei Zweifel zu geben.
    Eine hoffnungsvoll begonnene Karriere war abrupt zu Ende gegangen. Geblieben war lediglich die Frage nach dem Warum...

    Die Meldung vom Selbstmord des Rennfahrers wurde am 23. September in Mord umgewandelt. Auf die Frage nach den Gründen einer bewußt falschen Information ließ die Administration verlautbaren, daß sich zum damaligen Zeitpunkt eine heiße Spur angeboten habe, der man erst habe nachgehen müssen. Über die Art der »heißen Spur« schwieg man sich aus.
    Die Jagd auf den oder die Mörder wurde offiziell freigegeben.

    Am 12. November erkrankte Honoré de Boullier an einer Lungenentzündung und verfiel täglich mehr. Am 21. November starb er...

    29. November
    Es war ein kalter Tag und es schien eine noch kältere Nacht zu werden.
    Georges Pauquet achtete darauf, daß es in fünf der sechs Räume nicht zu warm wurde. Nichts schadet den antiquarischen Möbelstücken mehr als zu große Wärme.

    23 Uhr 30
    Georges zündete zwei Dutzend Kerzen auf kostbaren Leuchtern an.

    23 Uhr 39
    Aus winzigen, unsichtbaren Lautsprechern ertönten die Klänge von »In der Halle des Bergkönigs«.
    Pauquet kontrollierte das »Bühnenbild« mit einem letzten Blick, dann ging er zur Tür.
    Die schwarzhaarige Nadine, die er in einem Café am Boulevard Raspail kennengelernt hatte, war nicht nur von betörender Schönheit, sie war auch von fast beängstigender Intelligenz...
    Er öffnete, voller Freude auf ein gescheites Zwiegespräch...
    »Guten Abend, Monsieur...«, sagte der Mann zur Linken. Und der, der rechts stand: »Sie sind doch Monsieur Pauquet?«
    Georges Pauquet nickte zustimmend.
    »Kriminalpolizei!« sagte der Linksstehende. Und sein Begleiter: »Mordkommission! Wir haben einen Haftbefehl gegen Sie, Monsieur. Und wir machen Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie ab jetzt sagen, gegen Sie verwandt
    werden kann.«
    »Und wen soll ich umgebracht haben?«
    »Monsieur Sherwood...«, sagte diesmal der Rechtsstehende, während der andere assistierte: »Wir fanden im Nachlaß des verstorbenen Monsieur de Boullier die entsprechenden Aufzeichnungen... Übrigens, Monsieur, ich würde Ihnen einen dicken Mantel empfehlen, es hat sich beträchtlich abgekühlt.«
    »Ja«, sagte der mit dem Haftbefehl in der Hand. »Es hat mindestens 15 Grad unter Null...«
    »Danke... Vielen Dank!« antwortete Pauquet. »Bitte, treten Sie doch ein...«
    Sie taten es.
    In diesem Augenblick ertönten Griegs Klänge aufs neue. »Sie erwarten noch Besuch?« fragte der Größere der beiden.
    »Ja«, nickte Georges Pauquet... »Aber ich werde so tun, als ob ich nicht zu Hause wäre...«

Teure Irrtümer

    Ein Kriminalspiel in 7 komischen Akten mit einer kriminalistischen Schlußfrage.

    Personen:
    Heinzi
    Wirt
    Frau
    Ilona
    Bleichberger Inspektor Toni und
    X, der einmal mit und einmal ohne französischen Akzent spricht.

    Schauplätze:

    in einem Wiener Vorstadtcafé
    in einem Auto
    in einer Wohnung
    in einem Polizeirevier
    in einem Büro
    in einer Villa

1. Akt

    In einem gutbesetzten Wiener Vorstadtcafé

    Es ist früher Abend, an einem Tisch wird lautstark Karten gespielt. Hinter der Theke spielt das Radio, es ist auf Ö3 eingestellt, wo gerade eine Verkehrsdurchsage erfolgt. An sieben Tischen sitzen je drei Gäste, an vier Tischen sitzen je vier Gäste, an zwei Tischen sitzt je ein Gast.

    Wirt: He, Heinzi, streck mal deine Ohren in die Höhe!
    Heinzi: Was ist

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