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Lange Finger - flinke Beine

Lange Finger - flinke Beine

Titel: Lange Finger - flinke Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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unaufschiebbar!«
    »Dann kommen Sie doch in den Club!«
    »Das Risiko ist mir zu groß. Ich muß befürchten, daß man mich verfolgt, und gerade da möchte ich nichts mehr riskieren.«
    »Man verfolgt Sie?«
    »Ja, mein Mann hat einen Detektiv auf mich angesetzt.«
    »Das klingt ja verdammt ernst.« Aus Tréverts Stimme war jetzt alle Leichtigkeit verschwunden. Es war, als hätte er sich geduckt und Witterung aufgenommen. Ein wenig ungeduldig fragte er: »Sie wollen nicht herkommen, ich kann nicht zu Ihnen kommen — wie sollen wir uns dann treffen, Chantal?«
    »Ich weiß es nicht!« erwiderte sie gequält. »Ich glaubte, Sie hätten eine Idee.«
    »Na gut. Verlassen Sie, sagen wir in genau einer halben Stunde, das Haus und wenden Sie sich der Rue Monte Christo zu. Tun Sie für Ihren eventuellen Verfolger so, als wollten Sie einen längeren Weg zu Fuß gehen. Vor dem Denkmal am Ende der Straße wird ein weißer Alfa Romeo mit einer französischen Nummer auf Sie warten. Diese Nummer beginnt mit zwei Vieren, außerdem wird der Fahrer eine Hand mit einer Zeitung aus dem Fenster halten. Steigen Sie ein, der Mann wird Sie dann zu mir bringen. Um hinter ihm zu bleiben, müßte Ihr Verfolger schon in einen Hubschrauber steigen. Alles klar?«
    »Ja!« Chantal legte auf.

    Als Chantal in ihre Wohnung zurückkehrte, schlug es gerade 15 Uhr. Zunächst wunderte sie sich, daß die Tür, die sie sicher glaubte abgeschlossen zu haben, nur eingeschnappt war.
    Aus dem Badezimmer drang das Geräusch des Elektrorasierers zu ihr. Maurice war also bereits aus Versailles zurück. Sie beglückwünschte sich, daß sie dem Impuls nachgegeben und nach dem Treffen mit Trévert bei Pasquale zu Mittag gegessen hatte.
    Der Elektrorasierer verstummte. Maurice Chatalain trat aus dem Badezimmer. Chantal eilte strahlend auf ihn zu und küßte ihn auf die nach »Tabak-Aftershave« duftende Wange.
    »Warum hast du nicht angerufen und gesagt, daß du eher kommst, Maurice?« fragte sie und fügte mit einem spitzbübischen Augenaufschlag hinzu: »Vielleicht hätte ich dich dann mitgenommen.«
    »Und wohin?« Maurice gab sich alle Mühe, sein Mißtrauen nicht sichtbar werden zu lassen. Er hatte nach dem Mittagessen dreimal versucht, Chantal telefonisch zu erreichen.
    »Zu Pasqual. Ich habe bei ihm ein neues Muschelrezept ausprobiert, superbe, Maurice.« Sie schnalzte mit der Zunge.
    »Ich habe wiederholt versucht, dich von Versailles aus zu erreichen.«
    »Oh, das tut mir leid«, gurrte sie enttäuscht.
    Maurice räusperte sich. »Ich habe eine Verabredung mit Pobriand. Wir treffen uns im Ritz. Hättest du nicht Lust mitzukommen?«
    »Natürlich komme ich mit. Ich ziehe mich nur rasch um. Würde es dir gefallen, wenn ich das neue Dunkelbraune anzöge?« Chantal spielte vollendet die Begeisterte, dabei hätte sie sonstwas darum gegeben, jetzt allein sein zu können.
    Oder sollte sie Maurices Früherkommen als Wink des Schicksals ansehen?
    Sie, die dem Okkulten und dem Aberglauben sehr zugetan war, erwog plötzlich die Möglichkeit einer Generalbeichte.
    Nein. Es wäre wohl Irrsinn...
    Oder??
    Sie würde auf dem Weg ins Ritz noch einmal gründlich darüber nachdenken.
    »Mir gefällt alles, was du trägst!« Es klang erleichtert. Und Maurice Chatalain fühlte sich auch so. Sicher gäbe es für ihre häufige Abwesenheit plausible Erklärungen. Wenn er an Bertin dachte, empfand er fast ein schlechtes Gewissen Chantal gegenüber.
    Nun, am kommenden Montag würde er den Detektiv von allen weiteren Beobachtungen entbinden.

    Freitag, 14 Uhr 10.
    Georges Bertin pfiff eine gängige Schlagermelodie, während er wählte.
    Es klingelte siebenmal, bevor der Hörer abgenommen wurde. Garottes Stimme klang atemlos.
    »Feinkost Garotte!«
    »Und schon bin ich wieder beruhigt. Ich befürchtete schon das Schlimmste, nachdem sich niemand meldete. Hier ist Bertin.«
    »Oh, Monsieur Bertin, was glauben Sie, heut ist der Teufel los. Giselle hat sich den Arm gebrochen, Paktier ist seit Stunden beim Zahnarzt, und meine Frau schafft ihre Schwester zum Bahnhof. Und ich war gerade draußen beim Ausladen... Monsieur, was kann ich für Sie tun?«
    »Bei dieser Personalknappheit wage ich ja kaum, einen Wunsch zu äußern. Ich wollte Sie nämlich fragen, ob Sie mir was bringen könnten.«
    »Aber das ist doch selbstverständlich, Monsieur Bertin. Was soll es denn sein?«
    »Haben Sie was zum Schreiben bei der Hand?«
    »Habe ich!«
    »Eine mittlere Portion Gänseleberpastete... ein

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