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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Sie strahlen so
eine Landpomeranzen-Energie aus, die schlichtweg elektrisierend ist.«
    Frederick ging wieder weg.
    Jody sah über die Speisekarte zu
Tommy. »Wurden wir gerade beleidigt?«
    »Ich habe gehört, das
Rosmarinhähnchen sei ganz vorzüglich«, sagte Tommy.

 
8. KAPITEL
    Abendessen
mit dem Vampir
     
    »Ist etwas mit deinem Essen nicht in Ordnung?«
    »Nein, ich bin nur einfach nicht
hungrig.«
    »Du wirst mir das Herz brechen,
nicht wahr?«

 
9. KAPITEL
    Nicht nur
der liebe Gott sieht alles
     
    In den paar Tagen, die er nun
schon in San Francisco war, hatte Tommy über die neue Umgebung, über das
Geheimnis der Blumen und die Sorgen der Arbeitssuche ganz vergessen, daß er
geil war. Er war immer geil gewesen und hatte akzeptiert, daß er immer geil sein
würde. Und so war er, als Jody ihm gegenübersaß und sich die Springflut der
Hormone in ihm brach, recht schockiert darüber, daß er es überhaupt je hatte
vergessen können.
    Während des Essens ging der größte
Teil des Small talks an ihm vorbei, und er kaufte Jody alle Lügen ab, die sie
über ihre Eßgewohnheiten erzählte, denn sein Verstand war viel zu sehr mit
einem einzigen, obsessiven Gedanken beschäftigt: Sie muß diesen Schal abnehmen,
damit ich ihre Brüste sehen kann.
    Als Tommy mit dem Essen fertig
war, kam Frederick an den Tisch zurück. »War etwas mit dem Essen nicht in
Ordnung?« fragte er Jody.
    »Nein, ich war nur einfach nicht
hungrig.«
    Frederick zwinkerte Tommy zu und
räumte ihre Teller ab. Jody lehnte sich zurück, knotete ihren Schal auf und
warf ihn über die Rückenlehne ihres Stuhls. »Was für ein schöner Abend«,
bemerkte sie.
    Tommy riß seinen Blick von ihrer
Bluse los und gab vor, auf die Straße hinauszuschauen. »Ja«, erwiderte er.
    »Weißt du, ich habe noch nie vorher
einen Mann um ein Rendezvous gebeten.«
    »Ich auch nicht«, sagte Tommy.
    Er hatte beschlossen, daß er sich
ihr zu Füßen werfen und betteln würde. Bitte, bitte, bitte, nimm mich mit nach
Hause und schlaf mit mir. Du hast ja keine Ahnung, wie dringend ich es brauche.
Ich habe es nur zweimal in meinem Leben gemacht, und beide Male war ich so
betrunken, daß man mir am nächsten Tag erzählen mußte, was passiert ist. Bitte,
bei allem, was mir heilig ist, setze diesem Leiden ein Ende und bums mich auf
der Stelle oder töte mich!
    »Möchtest du noch einen
Cappuccino?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Tommy,
kann ich dir vertrauen? Kann ich ehrlich zu dir sein?«
    »Hör zu, ich möchte dich nicht
überfahren, aber ich fürchte, es bleibt mir nichts anderes übrig ...«
    »Ich wußte es.« Er sackte nach
vorn, bis seine Stirn auf der Tischplatte aufschlug und das Geschirr klappern
ließ. Er sprach ins Tischtuch. »Du hast dich gerade von einem Typen getrennt,
und die Verabredung mit mir schien dir eine gute Idee zu sein, aber du denkst,
daß du ihn immer noch liebst. Und ich bin ein wirklich netter Typ, und du wirst
mir immer ein Freund sein. Stimmt's?«
    »Nein. Das wollte ich eigentlich
nicht sagen.«
    »Oh, dann hast du gerade eine
schlimme Beziehung hinter dir, und du bist noch nicht bereit, eine neue
anzufangen. Du mußt eine Weile allein sein und herausfinden, was du wirklich
willst. Stimmt's?«
    »Nein ...«
    »In Ordnung«, sagte Tommy ins
Tischtuch. »Aber es geht alles ein bißchen schnell, und vielleicht sollten wir
für eine Weile mit anderen ausgehen. Ich wußte es. Ich wußte, daß du mir das
Herz ...
    Jody versetzte ihm mit einem
Suppenlöffel einen Schlag auf den Hinterkopf. »Autsch!« Tommy setzte sich auf
und rieb sich die wachsende Beule. »He, das hat weh getan!«
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«
fragte sie, den Suppenlöffel noch immer schlagbereit in der Hand.
    »Das hat wirklich weh getan.«
    »Gut.« Sie legte den Löffel auf
den Tisch zurück. »Ich wollte sagen, daß ich dich nicht überfahren möchte, aber
du und ich brauchen beide eine Bleibe, und ich brauche etwas Hilfe bei einigen
Dingen, und ich mag dich, und ich habe mich gefragt, ob du vielleicht mit mir
zusammenziehen würdest?«
    Tommy hörte auf, sich den Kopf zu
reiben. »Sofort?« »Wenn du keine anderweitigen Pläne hast.«
    »Aber wir haben noch nicht einmal,
du weißt schon ...«
    »Wir können einfach nur
Wohnungsgenossen sein, wenn du möchtest. Und wenn du es dir erst noch mal
überlegen mußt, kann ich das verstehen, aber ich brauche wirklich deine Hilfe.«
    Tommy war wie vom Donner gerührt.
Noch nie hatte eine Frau so etwas zu ihm

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