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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Gartenschlauch ab, um sie naß zu halten.
    »Und ich sage dir, diese
Schildkröten haben einen Hau weg«, beharrte Simon. »Ihre Augen sind ganz
glasig. Diese Schildkröten sind stoned.«
    »Wirklich, Simon, es ist schon in
Ordnung«, sagte Tommy.
    Simon drehte sich zu Tommy um und
flüsterte: »Du mußt mit diesen Typen handeln. Sie verlieren jegliche Achtung
vor dir, wenn du es nicht tust.«
    »Schildklöte nicht stoned«,
erklärte der Alte. »Du wollen Schildklöte, du zahlen vielzig Mäuse.«
    Simon schob seinen schwarzen Stetson
aus der Stirn und seufzte. »Hör zu, Hop Sing, in dieser Stadt kannst du in den
Knast wandern, wenn du Schildkröten auf Drogen verkaufst.«
    »Keine Dlogen, leck mich, Cowboy.
Vielzig Mäuse odel velschwinde.«
    »Zwanzig.«
    »Dleißig.«
    »Fünfundzwanzig, und du nimmst sie
aus.«
    »Nein«, meldete sich Tommy zu
Wort. »Ich will sie lebend.«
    Simon sah Tommy an, als hätte er
gerade einen neonbunten Furz gelassen. »Ich versuche hier zu handeln.«
»Dleißig«, sagte der Alte. »Wie sie sind.« »Siebenundzwanzig«, sagte Simon.
    »Achtundzwanzig oder geh nach
Hause«, gab der Alte zurück.
    Simon wandte sich an Tommy.
»Bezahl ihn.«
    Tommy pellte die Geldscheine von
einem Bündel und reichte sie dem Alten, der sie in seine Schürze steckte. »Dein
Cowboy-Fleund nicht kennen Schildklöte.«
    »Vielen Dank«, sagte Tommy. Er und
Simon hoben die Kisten mit den Schildkröten hoch und verstauten sie auf der
Ladefläche von Simons Pickup.
    Als sie einstiegen, sagte Simon »Man
muß wissen, wie man mit diesen kleinen Arschlöchern umgeht. Seit wir die
Atombombe auf sie geworfen haben, scheißen sie sich an.«
    »Wir haben die Atombombe auf die
Japaner abgeworfen, Simon, nicht auf die Chinesen.«
    »Geschenkt. Du hättest ihn zwingen
sollen, daß er sie für dich ausnimmt.“
    »Nein, ich will sie lebend für
Jody.«
    »Du bist ein echter Charmeur,
Flood. Viele andere Typen hätten das Lösegeld in Pralinen und Blumen bezahlt.«
    »Lösegeld?«
    »Sie hat deinen Schniedel als
Geisel, oder nicht?« »Nein, ich wollte ihr nur etwas schenken - als nette
Geste.«
    Simon seufzte tief und massierte
sich den Nasensattel, als hätte er Kopfschmerzen. »Sohn, wir müssen uns mal
ernsthaft unterhalten.«
    Simon hatte klare Vorstellungen
darüber, wie man mit Frauen umgehen sollte, und auf dem Weg nach SOMA ließ er
sich in epischer Breite über das Thema aus, während Tommy ihm zuhörte und bei
sich dachte: Wenn Frauen über ihn Bescheid wüßten, würden sie Simon zum
Cosmo-Alptraum-Mann des nächsten Jahrzehnts wählen.
    »Weißt du«, sagte Simon, »als ich
klein war, in Texas, da sind wir über die Melonenfelder gegangen und haben
gegen jede einzelne der verdammten Wassermelonen getreten, bis wir eine fanden,
die so reif war, daß sie einfach aufgeplatzt ist. Dann haben wir reingegriffen
und das Herz rausgegessen und sind zur nächsten weitergezogen. Genauso muß man
es mit den Frauen machen, Flood.«
    »Man muß sie treten wie
Wassermelonen?«
    »Genau. Nimm doch mal diese neue
Kassiererin. Sie ist scharf auf dich, Junge. Aber du denkst: Ich hab meine
Tussi zu Hause, also brauche ich sie nicht. Richtig?«
    »Richtig«, bestätigte Tommy.
    »Falsch. Du hast eine zu Hause,
der du Geschenke kaufst und für die du Süßholz raspelst und dich durchs Haus
schleichst, um sie ja nicht zu stören, schlicht gesagt, für die du dich wie ein
rückgratloser Schniedelsklave aufführst. Aber wenn du es dieser neuen
Kassiererin besorgst, dann hast du deiner Alten was voraus. Du kannst tun, was
du willst, wann du willst, und wenn sie sauer wird und dich nicht ranläßt,
gehst du zurück zu deiner Kassiererin. Deine Alte muß sich mehr ins Zeug legen.
Das ist Wettbewerb. Angebot und Nachfrage. Gott segne Amerika, es ist
Schniedelkapitalismus.«
    »Ich komm da nicht mit. Ich
dachte, es wäre wie der Anbau von Wassermelonen.«
    »Geschenkt. Der Punkt ist, du
stehst unter dem Pantoffel, Flood. Du kannst keine Selbstachtung haben, wenn du
unter dem Pantoffel stehst. Und du kannst keinen Spaß haben.« Simon bog in
Tommys Straße und fuhr mit den Rädern über den Bordstein. »Da ist irgendwas
los.«
    In der Straße vor dem Loft standen
vier Streifenwagen, und ein Leichenwagen fuhr gerade ab.
    »Warte hier«, sagte Tommy. Er
stieg aus und ging zu den Cops hinüber. Ein lateinamerikanischer Cop mit
scharfgeschnittenen Gesichtszügen und einem Anzug kam ihm entgegen und hielt
ihn in der Mitte der Straße auf. Das

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