Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
Stück
weiter und sah Drew hinter Simon stehen und ihm ein bekifftes, blödes Grinsen
schenken. »Furchtloser Führer!«
    Alle Tiere waren da und warteten,
Einkaufstüten in der Hand.
    So muß Anne Frank sich gefühlt
haben, als die Gestapo vor der Tür stand, ging es Tommy durch den Sinn.
    Simon drängte sich durch die Tür,
so daß Tommy einen Schritt zurückhüpfen mußte, um sich nicht auch noch die
Zehen zu stoßen. »He!«
    Simon blickte auf Tommys von einer
Erektion ausgebeulte Jockeyshorts. »Ist das nur die übliche Morgenlatte, oder
bist du gerade beschäftigt?“
    »Ich hab doch gesagt, ich habe
geschlafen.«
    »Du bist noch jung, er kann noch
wachsen. Gräm dich nicht.«
    Tommy blickte auf sein beleidigtes
Glied, während Simon an ihm vorbei die Treppe hinaufstürmte, gefolgt vom Rest
der Tiere. Clint und Lash blieben stehen und halfen Tommy auf die Füße.
    »Ich habe geschlafen«, erklärte
Tommy jammernd. »Es ist mein freier Tag.«
    Lash klopfte Tommy kameradschaftlich
auf die Schulter. »Ich schwänze heute die Uni. Wir dachten, du könntest
moralische Unterstützung gebrauchen.«
    »Weshalb? Mir geht's gut.«
    »Letzte Nacht sind Cops in den
Laden gekommen und haben nach dir gefragt. Wir haben ihnen aber nicht deine
Adresse gegeben.«
    »Cops?« Tommy wachte auf. Er
konnte hören, wie oben im Loft Bierdosen geöffnet wurden. »Was wollten die Cops
von mir?«
    »Sie wollten deine Stechkarte
sehen. Sie wollten nachprüfen, ob du in 'ner Reihe von Nächten gearbeitet hast.
Sie haben nicht gesagt, warum. Simon hat versucht sie abzulenken, indem er dich
beschuldigt hat, Anführer einer schwarzen Terrorgruppe zu sein.«
    »Das war nett von ihm.«
    »Ja, er ist ein wahrer Schatz. Er hat
der neuen Kassiererin Mara, erzählt, daß du in sie verliebt wärst, aber zu
schüchtern bist, es ihr zu sagen.«
    »Vergib ihm«, sagte Clint fromm.
»Er weiß nicht, was er tut.«
    Simon tauchte am Treppenabsatz
auf. »Flood, hast du die Braut betäubt, oder was? Sie wacht einfach nicht auf.«
    »Bleibt vom Schlafzimmer weg!«
Tommy schüttelte Lash und Clint ab und stürmte die Treppe hinauf.
    Cavuto kaute an einer
unangezündeten Zigarre. »Laß uns zur Wohnung des Jungen fahren und ihn mal ein
bißchen unter Druck setzen.«
    Rivera blickte von einem Stapel
grüngestreifter Computerausdrucke hoch. »Warum? Er hat gearbeitet, als all die
Morde passiert sind.«
    »Weil er alles ist, was wir haben.
Was ist mit den Fingerabdrücken auf dem Buch - irgendwas dabei rausgekommen?«
    »Auf dem Umschlag waren etwa ein
Dutzend gute Abdrücke, aber sie sind nicht im Computer erfaßt. Das Interessante
ist, keiner der Abdrücke gehörte dem Opfer. Er hat das Buch nicht angefaßt.«
    »Was ist mit dem Jungen ; sind es seine?«
    »Wissen wir nicht, seine Abdrücke
wurden noch nie registriert. Laß gut sein, Nick. Der Junge hat die Leute nicht
umgebracht.«
    Cavuto fuhr sich mit der Hand über
seinen kahlen Schädel, als würde er nach einer Beule suchen, die eine Antwort
enthielt. »Laß ihn uns verhaften und seine Fingerabdrücke nehmen.«
    »Unter welcher Anklage?«
    »Fragen wir ihn! Du weißt doch,
was die Chinesen sagen: ‚Schlag ein Kind jeden Tag ; wenn du nicht
weißt, warum, das Kind wird es schon wissen’.«
    »Hast du je an Adoption gedacht,
Nick?« Rivera blätterte die letzte Seite des Ausdrucks um und warf ihn dann in
den Papierkorb neben dem Schreibtisch. »Der Computer hat nichts ausgespuckt.
Bei allen ungeklärten Fällen mit hohem Blutverlust gab es Verstümmelungen.
Keine Vampire.«
    Zwei Monate lang hatten sie
vermieden, dieses Wort auszusprechen. Doch jetzt war es da. Cavuto holte ein
Streichholz hervor, riß es an seiner Schuhsohle an und hielt es an die Spitze
seiner Zigarre. »Riviera, wir werden für den Täter nie wieder das V-Wort
benutzen. Du erinnerst dich nicht an den Night Stalker. Diese beschissene
Halsbrecher-Sache, die sich die Presse ausgekocht hat, ist schon schlimm
genug.«
    »Du solltest hier drin nicht
rauchen«, bemerkte Rivera. »Die Körnerfresser werden Beschwerde einreichen.«
    »Die können mich mal. Ich kann
nicht nachdenken, ohne zu rauchen. Laß uns die Sexualtäter überprüfen. Wir
suchen nach Vorstrafen für Vergewaltigung und Überfälle, bei denen Blut
abgezapft wurde. Dieser Kerl könnte sich zu Mord hochgearbeitet haben. Dann
vergleichen wir die Liste mit den Transvestiten.«
    »Den Transvestiten?«
    »Ja, ich will diese Sache mit der
Rothaarigen ad acta legen. Eine Spur zu

Weitere Kostenlose Bücher