Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball
Klappe – du kennst dich eh nicht aus.
Ja, ich liebe dich – und jetzt lass mich bitte in Ruhe!
Es geht doch nichts über einen gemütlichen Fußballabend.
Freistoß
Freistoß
der
Man kann ihn abfälschen, anschneiden, ausführen, geben, herausholen, treten, vergeben, verhängen, verlängern, verwandeln oder zirkeln. Da man dabei vom Gegner nicht behindert werden darf, ist der Freistoß besonders in der Nähe des gegnerischen Tors eine gute Gelegenheit, den Ball in dasselbe zu befördern. Da dies natürlich wieder und wieder trainiert wird und der Trainer versucht, die Abläufe zu standardisieren, fällt der Freistoß unter die Rubrik Standardsituation .
Frisur
Frisur
die
SCHLAUE SPRÜCHE
„Alte Fußballer, wenn die Karriere längst vorbei ist, verschwinden nicht vollkommen. Sie haken sich fest in den Köpfen, durch eine Flanke, einen Schuss. Oder durch ihre Frisur, manchmal einfach durch ihre Frisur.“ Holger Gertz (SZ 11./12.8.2002)
Fußball und Politik
FUSSBALL UND POLITIK
„Deutschland wird Fußballweltmeister, und die SPD gewinnt die Bundestagswahl“, hat Gerhard Schröder 2002 gesagt und eigentlich Recht behalten. Denn das verlorene Finale wurde schließlich wie ein Sieg gefeiert. Niemand hatte damals damit gerechnet, dass die deutsche Mannschaft überhaupt ins Endspiel kommen könnte. Und kaum einer der Demoskopen hatte Gerhard Schröder eine realistische Chance zur Wiederwahl eingeräumt.
Fußball und Politik gehören einfach zusammen. So sehr, dass nach dem Vorrunden-Aus des Nationalteams in Portugal und dem anschließenden Rücktritt Rudi Völlers vom Amt des Bundestrainers auf das des Bundeskanzlers geschlossen wurde. In der Sendung „Kulturzeit“ auf 3sat hieß es damals: „Wie lange kann … Gerhard Schröder den Ball noch im Spiel halten ?“
Schröder war die Spitze , auf die sich alle Angriffe konzentrierten. Die Opposition suchte die Vollstrecker für durchdacht vorgetragene Attacken . Der Konter ließ meist nicht lange auf sich warten. Stellte die Regierungs- Mannschaft das bessere Team ? Wer war besser aufgestellt ? Solange der Teamchef die Taktik vorgibt, spielen sich selbst Akteure verschiedener Mannschaften geschickt die Bälle zu ! So gibt es zwischen den Koalitionsparteien so manchen Doppelpass , und durch Angriffe sowohl über den linken als auch den rechten Flügel wird der Gegner in die Zange genommen. Besonders vor Wahlen verfallen auffällig viele Politiker in Fußballjargon und warnen vor dem Abstieg im internationalen Wirtschafts- oder Bildungsranking. Ein Platz im Mittelfeld muss unbedingt vermieden werden, Deutschland muss in die Champions League !
So mancher Politiker läuft dann zur Höchstform auf , obwohl er gar nicht im Stadion ist und erst recht nicht läuft, sondern wie angewurzelt am Rednerpult steht. Manche Aktion hat schließlich ein Nachspiel vor Gericht, und dann machen viele einen Rückzieher und nehmen sich vor, den Ball flach zu halten , um nicht gänzlich ins Abseits zu geraten. Andere treten kräftig nach , was die Gegner wiederum als Vorlage nutzen, um die rote Karte für diese Unfairness zu fordern. Natürlich ist jede Partei im Wahlkampf bemüht, mannschaftliche Geschlossenheit zu demonstrieren und bis zur letzten Minute zu kämpfen . Und trotzdem passieren immer wieder Fehler, die zur Steilvorlage für den Gegner werden. Darüber hinaus wird verbal so manches Eigentor geschossen .
Nicht selten braucht man aber auch ein bisschen Glück im politischen Spiel ! Und das hatte die Opposition bei der letzten Bundestagswahl: 2005 war kein Fußballweltmeisterschaftsjahr, und den Confederations Cup haben wir auch nicht gewonnen! Und Gerhard Schröder ist nicht mehr Bundeskanzler …
Fußpilz
FUSSPILZ
Oder: Der einzige treue Weggefährte, von dem die Trennung nicht schmerzt …
Eigentlich ist der Fußpilz ein Hautpilz. Als Fußpilz wird er deshalb bezeichnet, weil er sich gerne kuschelige Ecken im Fußbereich sucht, was sicher an den dort herrschenden, für ihn ganz exquisiten klimatischen Bedingungen liegt (und riechen kann er ja nicht). Man könnte ihn aber auch – noch treffender – Fußballerpilz nennen, denn in den geschlossenen Räumen der Fußballschuhe, in denen es feuchtwarm, stickig und zugleich angenehm schummrig ist, da hat er sein Schlaraffenland – und freut sich über jedes Training und jedes Spiel.
Wie treu der Fußpilz ist, zeigt sich aber auch nach dem Spiel. Da nämlich geht er nur allzu gern mit unter die Dusche. Früher, als
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