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Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball

Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball

Titel: Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Delling
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fünf Minuten.
    Übrigens: Der Begriff stammt eigentlich aus dem Cricket. Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es zum erstem Mal einem Bowler (= Werfer), aus drei aufeinander folgenden Bällen drei „Wickets“ zu erzielen. Als Auszeichnung dafür soll er einen weißen Hut (englisch
hat
) erhalten haben.

Hosenträger
Hosenträger
die
    Sieht man auf dem Spielfeld eher selten, weil sie bei den eleganten Bewegungsabläufen hinderlich sein könnten. Dennoch ist von Sportjournalisten immer wieder mal der Satz zu hören, ein Stürmer hätte dem Torwart den Ball durch die Hosenträger geschoben, womit anschaulich beschrieben wird, dass der Ball genau durch die Beine ( Beinschuss ) gespielt wurde, also durch die Körperteile, die die Hose tragen.

FUSSBALLDEUTSCH – J
    FUSSBALLDEUTSCH
    J

Joker
Joker
der
    Gibt es nicht nur beim Kartenspiel, sondern auch im Fußball: Hier ist der Joker ein Spieler, der 80 Minuten schmollend auf der Ersatzbank sitzt, dann vom Trainer eingewechselt wird und innerhalb von 60 Sekunden das entscheidende Tor schießt. Es gibt den Mythos vom typischen Joker, der kein Bein auf den Boden bekommt, wenn er bei einem Spiel von Anfang an dabei ist. Gemessen an seiner Einsatzzeit ist der Joker der Spieler mit dem höchsten Stundengehalt. Top-Joker der Bundesliga ist Alexander Zickler, früher FC Bayern, mit 18 erzielten „Joker-Toren“.

FUSSBALLDEUTSCH – K
    FUSSBALLDEUTSCH
    K

Kaiser
Kaiser
der
    1. Abgeleitet vom Familiennamen des römischen Politikers Julius Caesar, übernommen ins Germanische und zum Althochdeutschen hin abgewandelt zu
keisar
; Titel des höchsten Herrschers in Monarchien.
    2. Seit 1968* Franz Beckenbauer, früher Libero von Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft, später Teamchef beider Mannschaften, in dieser Funktion mit der Nationalmannschaft 1990 Weltmeister, Präsident des FC Bayern München etc. Obwohl Deutschland eine Republik ist, werden mit dem Titel gewisse Privilegien verbunden: So ist der „Kaiser“ z. B. dafür bekannt, dass er in Interviews hartnäckig an vagen Aussagen festhält („Schau mer mal“). Auch seine kaiserliche Pflicht, den Fortbestand der Dynastie zu sichern, nimmt er durchaus ernst.
    * Anlässlich eines Freundschaftsspiels des FC Bayern München in Wien ließ er sich neben einer Büste des österreichischen Kaisers Franz Joseph fotografieren. Die Medien gaben ihm daraufhin den Namen „Fußball-Kaiser“.
    SCHLAUE SPRÜCHE
    „Inzwischen ist es schon so, dass Franz Beckenbauer sich im Hubschrauber unterwegs selbst zuwinkt.“ Oskar Beck (Welt 20.6.2005) über die Allgegenwärtigkeit des OK-Chefs, Bayern-Präsidenten, Bild-Kolumnisten, Ex-Weltmeisters, Anwärters auf den UEFA-Vorsitz …

Kaugummi
KAUGUMMI
    Laut Lexikon:
Feste, durch Kauen gummiartig werdende Masse aus Chiclegummi (aus dem Saft des Sapotillbaumes vornehmlich in Mittelamerika) oder synthetischen Gummistoffen unter Zusatz von Zucker und Aromastoffen. Die Gummimasse kann nicht verdaut werden.
    Kaugummi – das ist der Stoff, der in jedem Spiel dabei ist. Ganz legal und während des Spiels total unauffällig. Nein, im Gegenteil: Durch Kaugummi sieht Fußball erst so aus, wie wir ihn verinnerlicht haben.
    Man stelle sich ein „kaugummifreies“ Spiel vor: Das zieht sich! Stillstand ist Rückschritt und der ist so ausgeschlossen, denn Kaugummi sorgt für dauerhafte Bewegung. Und ist es nicht das, was wirkliche und selbsternannte Trainer immer wieder von den Akteuren fordern?
    Ganz besonders wichtig ist Kaugummi deshalb für den Torwart, insbesondere für den des deutschen Meisters, denn der hat eben am seltensten an schweren Prüfungen durch die gegnerischen Teams zu kauen. Und um bei latenter Beschäftigungslosigkeit nicht in einen träumerischen oder gar schlafähnlichen Zustand zu verfallen, bekommt er mit dem Kaugummi etwas, an dem er zu kauen hat. Nicht zu verwechseln mit „kauern“; am Boden kauern – wenn man einen vermeidbaren Gegentreffer zu verdauen hat. Kaugummi ist im Übrigen ja auch gar nicht zu verdauen, weder vom Magen noch von anderen Menschen.
    Letzteres gilt in erster Linie für die Sorte Mensch, die sich nach dem Spiel mit einem weiterkauenden Fußballer ernsthaft zu unterhalten versucht – die Journalisten. Die müssen sich klein vorkommen, hilflos, ja im Extremfall nicht beachtet! Denn während der Journalist eifrig und im besten Fall zielgerichtet seine drängenden Fragen formuliert, ist sein Gegenüber offenkundig mit einer ganz anderen Aufgabe

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