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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Sauerstoffmaske in eine Höhe von zwei Meilen klettern. Bumm! Weg ist man.«
    »Wenn man das wirklich kann, warum wird es dann nicht gegen Terroristen benützt?« fragte Bob.
    »Weil es Sauerstoffmasken gibt, richtig?« fragte Albert.
    »Ja«, sagte Brian. »Die Kabinenbesatzung führt sie am Anfang jedes Flugs vor: Drücken Sie die Maske fest auf den Mund und atmen Sie gleichmäßig weiter, klar? Sie klappen automatisch herunter, wenn der Kabinendruck unter fünf Pfund pro Quadratzentimeter abfällt. Wenn ein Pilot versuchen würde, Terroristen auszuschalten, indem er den Luftdruck senkt, müssten sich die Terroristen nur eine Maske schnappen, sie aufziehen und anfangen herumzuballern. In kleineren Jets wie dem Lear ist das nicht der Fall. Wenn der Druck in der Kabine fällt, muss der Passagier das Fach der Maske selbst öffnen.«
    Nick sah auf das Chronometer. Sie hatten nur noch vierzehn Minuten Zeit.
    »Ich glaube, wir sollten nicht länger darüber reden, sondern es einfach machen«, sagte er. »Die Zeit wird verflucht knapp.«
    »Noch nicht«, sagte Brian und sah Albert wieder an. »Ich kann uns wieder in direkte Linie mit dem Riss bringen, Albert, und kann mit der Dekompression anfangen, während wir darauf zufliegen. Ich kann den Kabinendruck ziemlich genau kontrollieren und bin sicher, ich bringe uns alle ins Reich der Träume, ehe wir durchfliegen. Aber damit bleibt Laurels Frage: Wer fliegt das Flugzeug, wenn wir alle umkippen?«
    Albert machte den Mund auf, dann klappte er ihn wieder zu und schüttelte den Kopf.
    Da meldete sich Bob Jenkins zu Wort. Seine Stimme war trocken und tonlos, die Stimme eines Richters, der ein Todesurteil verkündet. »Ich glaube, Sie können uns nach Hause fliegen,. Brian. Aber jemand anders muss sterben, damit Sie es können.«
    »Erklären Sie das«, sagte Nick barsch.
    Bob gehorchte. Es dauerte nicht lang. Als er fertig war, hatte sich auch Rudy Warwick zu der kleinen Gruppe gesellt, die sich um die Cockpittür drängte.
    »Könnte es funktionieren, Brian?« fragte Nick.
    »Ja«, sagte Brian geistesabwesend. »Ich sehe keinen Grund, warum nicht.« Er sah erneut auf das Chronometer. Noch elf Minuten. Elf Minuten, um auf die andere Seite des Risses zu gelangen. Es würde fast so lange dauern, das Flugzeug in Position zu bringen, den Autopilot zu programmieren und den vierzig Meilen langen Anflug durchzuführen. »Aber wer wird es machen? Wollen Sie Strohhalme ziehen, oder was?«
    »Dazu besteht keine Veranlassung«, sagte Nick. Er sagte es heiter, fast beiläufig. »Ich mache es.«
    »Nein!« stieß Laurel hervor. Ihre Augen waren sehr groß und sehr dunkel. »Warum Sie? Warum müssen Sie es machen?«
    »Seien Sie still!« zischte Bethany sie an. »Wenn er es machen will, lassen Sie ihn!«
    Albert sah unglücklich zu Bethany, zu Laurel und dann wieder zu Nick. Eine Stimme – keine besonders laute – flüsterte, dass er sich hätte freiwillig melden müssen, dass dies eine Aufgabe für einen Überlebenden von Alamo wie den Arizona-Juden war. Aber der größte Teil von ihm wusste nur, dass er das Leben sehr liebte … und nicht wollte, dass es jetzt schon zu Ende war. Daher machte er den Mund auf und wieder zu, ohne zu sprechen.
    »Warum Sie?« fragte Laurel noch einmal drängend. »Warum sollten wir nicht Strohhalme ziehen? Warum nicht Bob? Oder Rudy? Warum nicht ich?«
    Nick nahm ihren Arm. »Komm einen Augenblick mit«, sagte er.
    »Nick, wir haben keine Zeit mehr«, sagte Brian. Er versuchte, mit gelassener Stimme zu sprechen, aber man konnte Verzweiflung – möglicherweise sogar Panik – darin hören.
    »Ich weiß. Treffen Sie Ihre Vorbereitungen.« Nick zog Laurel zur Tür.
     
25
     
    Sie leistete einen Moment Widerstand, dann kam sie mit ihm. Er blieb in dem engen Kombüsenalkoven stehen und drehte sich zu ihr um. In diesem Augenblick, als sein Gesicht keine zehn Zentimeter von ihrem entfernt war, wurde ihr die schreckliche Wahrheit klar: Das war der Mann, den sie in Boston zu finden gehofft hatte. Er war die ganze Zeit im Flugzeug gewesen. Doch diese Erkenntnis hatte nichts Romantisches an sich; sie war schrecklich.
    »Ich glaube, wir hätten etwas miteinander haben können, du und ich«, sagte er. »Glaubst du, damit könnte ich recht haben? Wenn ja, dann sag es – wir haben keine Zeit zum Tanzen. Absolut keine.«
    »Ja«, sagte sie. Ihre Stimme war trocken und unsicher. »Ich glaube, das stimmt.«
    »Aber wir wissen es nicht. Wir können es nicht wissen. Alles

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