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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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möglicherweise beim SAS sein?«
    Nicks Gesicht wurde verkniffen. »Und wenn, mein Freund?«
    »Vielleicht könnten Sie uns einschläfern«, sagte Bob. »Bringen Sie Spezialagenten nicht solche Tricks bei?« Brians Gedanken rasten zu Nicks erster Konfrontation mit Craig Toomy zurück. Haben Sie schon einmal Raumschiff Enterprise gesehen? hatte er Craig gefragt. Tolle amerikanische Sendung … und wenn Sie nicht augenblicklich die Klappe halten, Sie verfluchter Idiot, werde ich Ihnen gerne Mr. Spocks berühmten Nervengriff vorführen.
    »Wie sieht es aus, Nick?« fragte er leise. »Wenn wir den berühmten Nervengriff jemals gebraucht haben, dann jetzt.«
    Nick sah fassungslos von Bob zu Brian und dann wieder zu Bob. »Bitte bringen Sie mich nicht zum Lachen, meine Herren – dann tut mir nämlich der Arm noch mehr weh.«
    »Was bedeutet das?« fragte Bob.
    »Ich weiß nichts über Beruhigungsmittel, richtig? Nun, dann muss ich Ihnen sagen, Sie wissen nichts über mich. Ich bin nicht James Bond. In der wirklichen Welt gab es nie einen James Bond. Ich könnte Sie möglicherweise mit einem Handkantenschlag in den Nacken töten, Bob, aber wahrscheinlicher ist, dass ich Sie lediglich für den Rest Ihres Lebens lahmen würde. Vielleicht könnte ich Sie nicht mal bewusstlos schlagen. Und dann ist da noch das.« Nick hielt mit einem leichten Zusammenzucken den zunehmend anschwellenden rechten Arm hoch. »Meine gute Hand befindet sich dummerweise an meinem jüngst erneut gebrochenen Arm. Ich könnte mich vielleicht mit der linken Hand verteidigen – gegen einen ungeschulten Gegner –, aber das, wovon Sie sprechen? Nein. Unmöglich.«
    »Sie vergessen das Wichtigste von allem«, sagte eine neue Stimme.
    Sie drehten sich um. Laurel Stevenson stand blass und verhärmt unter der Tür zum Cockpit. Sie hatte die Hände vor der Brust verschränkt, als wäre ihr kalt, und hielt die Ellbogen mit den Händen.
    »Wenn wir alle k.o. sind, wer fliegt dann das Flugzeug?« fragte sie. »Wer soll das Flugzeug nach L.A. bringen?«
    Die drei Männer gafften sie wortlos an. Hinter ihnen glitt unbemerkt wieder der große Halbedelstein des Zeitrisses ins Sichtfeld.
    »Wir sind angeschissen«, sagte Nick leise. »Wisst ihr das? Wir sind absolut tödlich angeschissen.« Er lachte leise, dann zuckte er zusammen, als der Bauch den gebrochenen Arm durchschüttelte.
    »Vielleicht nicht«, sagte Albert. Er und Bethany waren hinter Laurel aufgetaucht; Albert hatte den Arm um die Taille des Mädchens gelegt. Sein Haar klebte ihm in verschwitzten Strähnen an der Stirn, aber seine dunklen Augen waren klar und stechend. Sie waren auf Brian gerichtet. »Ich glaube, Sie können uns einschläfern«, sagte er, »und ich glaube, Sie können landen.«
    »Wovon redest du?« fragte Brian grob.
    Albert antwortete: »Druck. Ich rede von Druck.«
     
24
     
    Brian fiel sein Traum wieder ein, er fiel ihm mit so einer schrecklichen Wucht wieder ein, dass ihm war, als würde er ihn noch einmal durchleben: Anne mit der Hand auf dem Riss in der Flugzeughülle, dem Riss, über dem in roten Buchstaben NUR FÜR STERNSCHNUPPEN stand.
    Druck.
    Siehst du, Liebling? Es ist für alles gesorgt.
    »Was bedeutet das, Brian?« fragte Nick. »Ich sehe, da ist etwas dran – das steht dir im Gesicht geschrieben. Was ist es?«
    Brian achtete nicht auf ihn. Er sah den siebzehnjährigen Musikschüler, der möglicherweise gerade einen Ausweg aus der Klemme gefunden hatte, in der sie steckten, unverwandt an.
    »Und danach?« fragte er. »Was ist, wenn wir durchgekommen sind? Wie wache ich wieder auf, damit ich das Flugzeug landen kann?«
    »Könnte mir das bitte jemand erklären?« flehte Laurel. Sie war zu Nick gegangen, der ihr den unverletzten Arm um die Taille legte.
    »Albert schlägt vor, dass ich das hier benütze …«, Brian klopfte auf einen Rheostat am Armaturenbrett, einen Regelwiderstand, unter dem KABINENDRUCK stand, »… um uns alle umzupusten.«
    »Können Sie das, Freund? Können Sie das wirklich?« »Ja«, sagte Brian. »Ich kenne Piloten – Charterpiloten –, die es gemacht haben, wenn Passagiere, die zuviel getrunken hatten, Messerstechereien angefangen und damit sich selbst oder die Besatzung in Gefahr gebracht haben. Es ist nicht so schwer einen Betrunkenen flachzulegen, indem man den Kabinendruck senkt. Um uns alle flachzulegen, muss ich ihn nur ein bisschen weiter senken … auf halben Druck der Meereshöhe, sagen wir einmal. Das ist, als würde man ohne

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