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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Kurve zurück. »Und Sie werden mir augenblicklich erklären, warum wir daran vorbei sind, wo wir doch den ganzen Weg zurückgelegt haben, um es zu finden. Und besser eine gute Begründung, gebrochener Arm oder nicht.« Er griff nach dem Bordfunkschalter.
     
20
     
    Laurel schlug die Augen auf, als Brian zu sprechen anfing, und stellte fest, dass Dinahs Kopf auf ihrem Schoß lag. Sie strich ihr zärtlich über das Haar und legte sie wieder ganz auf die Bahre.
    »Hier spricht Kapitän Engle, Leute. Das eben tut mir leid. Es war verdammt haarig, aber ich glaube, wir sind in Ordnung; ich habe grüne Anzeigen. Ich wiederhole, wir haben gefunden, wonach wir gesucht haben, aber …« Er schaltete plötzlich ab.
    Die anderen warteten. Bethany Simms schluchzte an Alberts Brust. Hinter ihnen betete Rudy immer noch den Rosenkranz.
     
21
     
    Brian hatte die Verbindung unterbrochen, als ihm klar geworden war, dass Bob Jenkins neben ihm stand. Der Schriftsteller schlotterte, er hatte einen feuchten Fleck auf der Hose, und sein Mund hatte ein schlaffes, eingefallenes Aussehen, das Brian zuvor gar nicht aufgefallen war … aber er schien sich unter Kontrolle zu haben. Hinter ihm ließ sich Nick schwerfällig auf den Sitz des Navigators fallen, verzog dabei das Gesicht und hielt sich immer noch den Arm. Dieser schwoll langsam an.
    »Verdammt, was soll das alles?« wandte sich Brian streng an Bob. »Etwas mehr Turbulenzen, und dieses Miststück hier wäre in schätzungsweise zehntausend Stücke zerbrochen.«
    »Kann ich durch das Ding sprechen?« fragte Bob und deutete den Schalter mit der Aufschrift BORDFUNK.
    »Ja, aber …«
    »Dann lassen Sie mich.«
    Brian wollte widersprechen, überlegte es sich aber anders. Er drückte den Schalter. »Los; Sie sind dran.« Und dann wiederholte er: »Und besser eine gute Begründung.«
    »Hören Sie mir alle zu!« brüllte Bob.
    Hinter ihm ertönte protestierendes Rückkopplungspfeifen. »Wir …«
    »Sprechen Sie mit normaler Stimme«, sagte Brian. »Sonst platzen denen da hinten die Trommelfelle.«
    Bob unternahm eine sichtliche Anstrengung, sich zusammenzunehmen, dann fuhr er mit gedämpfter Stimme fort. »Wir mussten umkehren, und das haben wir auch. Der Kapitän hat mir klargemacht, dass uns das gerade noch gelungen ist. Wir sind außerordentlich glücklich dran … und wir waren außerordentlich dumm. Sehen Sie, wir haben das Grundlegendste vergessen, obwohl es die ganze Zeit vor unseren Nasenspitzen war. Als wir das erste Mal durch diesen Zeitriss geflogen sind, ist jeder aus dem Flugzeug verschwunden, der wach war.«
    Brian zuckte im Sitz zusammen. Ihm war, als hätte ihn jemand geschlagen. Vor dem Bug der 767, etwa dreißig Meilen entfernt, tauchte der schwach leuchtende, rautenförmige Umriss wieder am Himmel auf – er sah wie ein gigantischer Halbedelstein aus. Er schien sie zu verspotten.
    » Wir sind alle wach«, sagte Bob. (In der Hauptkabine betrachtete Albert den Mann mit dem schwarzen Bart, der weggetreten im Gang lag, und dachte: Mit einer Ausnahme.) »Die Logik sagt, wenn wir versuchen, so durchzufliegen, werden wir verschwinden.« Er dachte darüber nach, dann sagte er: »Das ist alles.«
    Brian schaltete den Bordfunk ab, ohne nachzudenken. Hinter ihm stieß Nick ein gequältes, ungläubiges Lachen aus.
    »Das ist alles? Verdammt, das ist alles? Und was sollen wir jetzt machen?«
    Brian sah ihn an und antwortete nicht. Ebenso wenig Bob Jenkins.
     
22
     
    Bethany hob den Kopf und sah in Alberts angespanntes, bestürztes Gesicht. »Wir müssen einschlafen? Wie sollen wir denn das machen? Mir war in meinem ganzen Leben noch nie weniger nach Schlafen zumute!«
    »Ich weiß nicht.« Er sah hoffnungsvoll über den Gang zu Laurel. Sie schüttelte bereits den Kopf. Sie wünschte sich, sie könnte einschlafen, einfach einschlafen und damit diesen ganzen verrückten Alptraum beenden: aber ihr war, wie Bethany, in ihrem ganzen Leben noch nie weniger nach Schlafen zumute gewesen.
     
23
     
    Bob kam einen Schritt nach vorne und sah, von stummer Faszination erfüllt, zum Cockpitfenster hinaus. Nach einem langen Augenblick sagte er mit leiser, ehrfürchtiger Stimme: »So sieht es also aus.«
    Eine Zeile aus einem Rock-and-Roll-Song schoss Brian durch den Kopf: You can look but you better not touch. Er sah auf die Treibstoff anzeigen, was ihn kein bisschen beruhigte, dann sah er Nick hilflos in die Augen. Wie allen anderen war auch ihm nie weniger danach zumute gewesen, ins Land der

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