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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Raineys traf.
    Mort mochte Evans sehr. Er schien tatsächlich den Verlust zu bedauern, den er und Amy erlitten hatten, während alle anderen, einschließlich Mr. Teddy, lediglich die traditionellen Beileidsworte von sich gegeben hatten, ehe sie sich wieder den nahe liegenden Problemen zugewandt hatten (und in Ted Milners Fall, dachte Mort, schien das nahe liegende Problem zu sein, ihn, Mort, so schnell wie möglich wieder aus Derry hinaus und nach Tashmore Lake zu bringen). Aber der wahre Grund dafür, dass er Fred Evans mochte, war vielleicht der, dass er Kansas Street 92 nicht als ›Schauplatz‹ bezeichnete, sondern als ›das Haus‹.
    Seine Fragen waren im Grunde genommen dieselben, die Wickersham und Bradley schon gestellt hatten, allerdings detaillierter und bohrender. Obwohl er höchstens vier Stunden geschlafen hatte, waren seine Augen strahlend, seine Aussprache rasch und deutlich. Nachdem er zwanzig Minuten mit ihm gesprochen hatte, kam Mort zum Ergebnis, dass er es mit jeder anderen Versicherungsgesellschaft als Consolidated zu tun haben wollte, sollte er sich jemals entschließen, ein Haus niederzubrennen, um an die Versicherungsprämie zu kommen. Oder warten, bis dieser Mann in Rente gegangen war.
    Als er mit seinen Fragen fertig war, lächelte Evans sie an. »Sie waren mir eine große Hilfe, und ich möchte Ihnen noch einmal danken, weil Sie so gründlich geantwortet haben und so freundlich zu mir waren. In den meisten Fällen sträuben die Leute das Gefieder, sobald sie das Wort ›Versicherungsdetektiv‹ nur hören. Sie sind ohnehin durcheinander, was verständlich ist, und betrachten die Anwesenheit eines Detektivs auf ihrem Grundstück meist als unausgesprochenen Verdacht, sie könnten ihr eigenes Haus abgebrannt haben.«
    »Unter den Umständen hätten wir wohl kaum mit einer besseren Behandlung rechnen können«, sagte Amy, und Ted Milner nickte so heftig, als wäre sein Kopf an einer Schnur befestigt – an der Schnur eines Marionettenspielers mit schlimmem Nervenzucken.
    »Der nächste Teil ist schwer«, sagte Evans. Er nickte Strick zu, der eine Schublade aufmachte und ein Notizbrett mit einem Computerausdruck darauf zum Vorschein brachte. »Wir müssen dem Klienten eine Liste der eingetragenen Versicherungsgegenstände zeigen. Sie müssen sie durchlesen und dann eine Bestätigung unterschreiben, dass die aufgelisteten Gegenstände immer noch Ihnen gehören und immer noch im Haus waren, als das Feuer ausgebrochen ist. Sie sollten ein Zeichen neben jedes Stück machen, das Sie seit Ihrer letzten Absprache mit Mr. Strick verkauft haben, ebenso hinter jeden versicherten Gegenstand, der zum Zeitpunkt des Feuers nicht im Haus war.« Evans hielt sich eine Faust an die Lippen und räusperte sich, ehe er fortfuhr: »Man hat mir gesagt, dass jüngst eine Trennung des Wohnorts stattgefunden hat, daher könnte besonders letzteres von Bedeutung sein.«
    »Wir sind geschieden«, sagte Mort unverblümt. »Ich bin in unser Haus am Tashmore Lake gezogen. Wir haben es nur im Sommer genutzt, aber es hat einen Ofen und ist auch in den kalten Monaten bewohnbar. Unglücklicherweise war ich noch nicht dazu gekommen, die meisten meiner Sachen aus dem Haus und dorthin zu schaffen. Ich habe es immer vor mir hergeschoben.«
    Don Strick nickte mitfühlend, und Teddy überkreuzte die Beine, fummelte mit der Pfeife und gab sich ganz allgemein Mühe, den Eindruck eines Mannes zu machen, der sich nicht so sehr langweilt, wie dies tatsächlich der Fall ist.
    »Füllen Sie die Liste so gut Sie können aus«, sagte Evans. Er nahm Strick das Notizbrett ab und gab es Amy über den Schreibtisch hinweg. »Kann ein wenig unangenehm werden, wie eine Art umgekehrter Schatzsuche.«
    Ted hatte die Pfeife weggelegt und überflog die Liste.
    Seine Langeweile war wenigstens vorübergehend verflogen; seine Augen waren so lebhaft wie die eines Schaulustigen, der die Nachwirkungen eines schweren Unfalls betrachtet. Amy sah, dass er mitlas, und rückte das Formular beiläufig in seine Richtung. Mort, der auf ihrer anderen Seite saß, zog es in die andere Richtung zurück.
    »Gestatten Sie?« fragte er Ted. Er war wütend, echt wütend, was alle seiner Stimme anhörten.
    »Mort …«, sagte Amy.
    »Ich will kein Aufhebens machen«, sagte Mort zu ihr, »aber es waren unsere Sachen, Amy. Unsere.«
    »Ich glaube kaum …«, begann Ted gekränkt.
    »Nein, er hat völlig recht, Mr. Milner«, sagte Fred Evans mit einer Nachsicht, die Morts Meinung

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