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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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platzte Mort heraus. »Ich habe das Magazin! Ich habe einen Beweis! Kapieren Sie das nicht? Es ist vorbei! Ob es nun ein verrücktes Spiel Ihrerseits oder nur Halluzinationen waren, es ist vorbei! Ich habe das Magazin!«
    Nach einer langen Pause sagte Shooter: »Nein, Sie haben es noch nicht.«
    »Wie wahr«, sagte Mort. Er verspürte eine plötzliche und völlig ungewollte Verbundenheit mit dem Mann. »Was machen wir also heute Abend?«
    »Gar nichts«, sagte Shooter. »Die beiden Männer wird niemand vermissen, Frau und Kinder des einen sind auf Besuch. Der andere lebt allein. Sie holen sich das Magazin morgen früh. Ich komme gegen Mittag zu Ihnen.«
    »Sie würden mich umbringen«, sagte Mort. Er stellte fest, dass die Vorstellung ihn nicht sonderlich mit Entsetzen erfüllte – jedenfalls nicht heute Abend. »Wenn ich Ihnen das Magazin zeige, sind Ihre Wahnvorstellungen im Eimer, und dann bringen Sie mich um.«
    »Nein!« antwortete Shooter, und diesmal war er eindeutig überrascht. »Sie? Nein, Sir! Diese anderen wollten sich unserem Geschäft in den Weg stellen. Das konnte ich nicht zulassen … und mir wurde klar, dass ich sie benützen konnte, damit Sie einen Handel mit mir eingehen. Damit Sie sich Ihrer Verantwortung stellen.«
    »Sie sind erfinderisch«, sagte Mort. »Das muss ich Ihnen lassen. Ich glaube, Sie sind verrückt, aber ich glaube, Sie sind auch der erfinderischste Hurensohn, der mir in meinem Leben je über den Weg gelaufen ist.«
    »Nun, das können Sie ruhig glauben«, sagte Shooter. »Wenn ich morgen vorbeikomme und feststelle, dass Sie weg sind, Mr. Rainey, werde ich es mir zur Aufgabe machen, jeden Menschen zu vernichten, der Ihnen auf der Welt lieb und teuer ist. Ich verbrenne Ihr Leben wie ein Zuckerrohrfeld bei starkem Wind. Sie werden ins Gefängnis gehen, weil Sie diese beiden Menschen umgebracht haben, aber das Gefängnis wird Ihre geringste Sorge sein. Haben Sie das verstanden?«
    »ja«, sagte Mort. »Ich habe es verstanden. Pilger.«
    »Dann werden Sie da sein.«
    »Und angenommen – nur einmal angenommen –, ich zeige Ihnen das Magazin und es hat meinen Namen im Inhaltsverzeichnis und enthält meine Geschichte. Was dann?«
    Es folgte eine kurze Pause. Dann sagte Shooter: »Dann gehe ich zu den Behörden und gestehe die ganze Sache. Aber ich werde mich lange vor der Verhandlung aus der Affäre ziehen, Mr. Rainey. Denn wenn es so kommen würde, hieße das, dass ich verrückt bin. Und so ein Verrückter …« Ein Seufzen. »So ein Verrückter hat keinen Grund und kein Recht zu leben.«
    Diese Worte trafen Mort mit seltsamer Macht. Er ist unsicher, dachte er. Er ist zum ersten Mal wirklich unsicher … mehr, als ich es je war.
    Aber das schnitt er brutal ab. Er hatte nie einen Grund gehabt, unsicher zu sein. Es war Shooters Schuld. Es war alles einzig und allein Shooters Schuld.
    Er sagte: »Woher weiß ich, dass Sie nicht behaupten, das Magazin sei eine Fälschung?«
    Er erwartete keine Antwort darauf, es sei denn vielleicht etwas darüber, dass Mort einfach sein Wort akzeptieren müsste, aber Shooter überraschte ihn.
    »Wenn es echt ist, werde ich es wissen«, sagte er, »und wenn es eine Fälschung ist, werden wir es beide wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie innerhalb von drei Tagen ein ganzes Magazin gefälscht haben könnten, einerlei, wie viele Leute in New York für Sie arbeiten.«
    Nun war Mort an der Reihe zu denken, und er dachte lange, lange Zeit nach. Shooter wartete auf ihn.
    »Ich vertraue Ihnen«, sagte Mort schließlich. »Ich kann nicht sicher sagen, warum. Vielleicht, weil ich neuerdings nicht mehr viel habe, wofür es sich zu leben lohnt. Aber ich vertraue Ihnen nicht voll. Sie kommen hierher. Bleiben in der Einfahrt stehen, wo ich Sie sehen und feststellen kann, dass Sie unbewaffnet sind. Ich komme raus. Ist das ausreichend?«
    »Das genügt.«
    »Gott stehe uns beiden bei.«
    »Ja, Sir. Der Teufel soll mich holen, wenn ich noch sicher bin, worauf ich mich eingelassen habe … und das ist kein angenehmes Gefühl.«
    »Shooter?«
    »Am Apparat.«
    »Ich möchte, dass Sie mir eine Frage beantworten.«
    Schweigen … aber ein einladendes Schweigen, fand Mort.
    »Haben Sie mein Haus in Derry niedergebrannt?«
    »Nein«, antwortete Skooter auf der Stelle. »Ich habe Sie im Auge behalten.«
    »Und Bump«, sagte Mort verbittert.
    »Hören Sie«, sagte Shooter. »Haben Sie meinen Hut?«
    »Ja.«
    »Ich will ihn wiederhaben«, sagte Shooter. »So oder

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