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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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… und ihm gefiel nicht, welche Form das in seinen Gedanken annahm. »Weißt du noch, als er gesagt hat, du sollst sparsam mit deinen Streichhölzern umgehen? Er wusste, dass so etwas passieren würde. Darum war er so scharf drauf, uns in dieses Restaurant zu bringen. Er wollte es uns zeigen.«
     
3
     
    Der Dienstplan war in drei Dutzend lange Streifen zerrissen, und die Langoliers waren jetzt näher.
    Craig spürte ihr Näher kommen im hinteren Teil seines Verstands – mehr Druck.
    Mehr unerträglicher Druck.
    Es war Zeit zu gehen.
    Er nahm Revolver und Aktentasche, stand auf und verließ den Sicherheitsraum. Er ging langsam und übte dabei: Ich will Sie nicht erschießen, aber ich werde es, wenn es sein muss. Bringen Sie mich nach Boston. Ich will Sie nicht erschießen, aber ich werde es, wenn es sein muss. Bringen Sie mich nach Boston.
    »Ich werde es, wenn es sein muss«, murmelte Craig, während er in die Wartehalle zurückging. »Ich werde es, wenn es sein muss.« Seine Finger fanden den Hahn des Revolvers und spannten ihn.
    Auf halbem Weg durch die Halle wurde seine Aufmerksamkeit erneut von dem fahlen Licht abgelenkt, welches durch die Fenster hereinfiel, und er wandte sich in diese Richtung. Er konnte sie dort draußen spüren. Die Langoliers. Sie hatten alle nutzlosen, faulen Menschen gefressen, und jetzt kamen sie zurück, um ihn zu holen. Er musste nach Boston, musste seine Karriere vernichten. Es war der einzige Weg, wie er sich selbst retten konnte … denn ihr Tod würde schrecklich sein. Ihr Tod würde wahrhaft schrecklich sein.
    Er ging langsam zu den Fenstern, sah hinaus und ignorierte – wenigstens vorübergehend – das Murmeln der anderen Passagiere hinter ihm.
     
4
     
    Bob Jenkins schenkte von jeder Flasche ein wenig in ein Glas. Der Inhalt einer jeden war so schal wie das erste Bier. »Sind Sie überzeugt?« fragte er Nick.
    »Ja«, sagte Nick. »Wenn Sie wissen, was hier los ist, Kumpel, spucken Sie’s aus. Bitte spucken Sie’s aus.«
    »Ich habe eine Ahnung«, sagte Bob. »Es ist … ich fürchte, es ist nicht sehr tröstlich, aber ich gehöre zu den Leuten, die der Meinung sind, Wissen ist auf lange Sicht immer besser – sicherer – als Unwissenheit, so erschrocken man auch sein mag, wenn man zum ersten Mal gewisse Tatsachen erfährt. Klingt das logisch?«
    »Nein«, sagte Gaffney sofort.
    Bob zuckte die Achseln und lächelte kurz und trocken. »Das mag sein, wie es ist, ich stehe zu meiner Behauptung. Und bevor ich noch etwas sage, möchte ich Sie alle bitten, sich umzusehen und mir mitzuteilen, was Sie sehen.«
    Sie sahen sich alle um und konzentrierten sich so sehr auf die kleinen Gruppen von Tischen und Stühlen, dass niemand Craig Toomy bemerkte, der auf der anderen Seite der Wartehalle stand, ihnen den Rücken zudrehte und auf den Beton hinaussah.
    »Nichts«, sagte Laurel schließlich. »Es tut mir leid, aber ich sehe nichts. Ihre Augen müssen besser sein als meine, Mr. Jenkins.«
    »Überhaupt nicht. Ich sehe, was Sie sehen: nichts. Aber Flughäfen haben rund um die Uhr geöffnet. Als diese Sache – dieses ›Ereignis‹ – eingetreten ist, geschah das wahrscheinlich am toten Punkt des Vierundzwanzig-Stunden-Zyklus; aber ich kann kaum glauben, dass nicht mindestens ein paar Menschen hier waren, Kaffee getrunken und möglicherweise gefrühstückt haben. Wartungspersonal der Fluggesellschaften. Flughafenpersonal. Vielleicht ein paar Passagiere mit Anschlussflügen, die beschlossen haben, ein paar Kröten zu sparen, indem sie die Stunden zwischen Mitternacht und sechs oder sieben Uhr in der Terminalhalle verbringen, statt in einem Hotel in der Nähe. Als ich von diesem Förderband geklettert bin und mich umgesehen habe, kam ich mir vollkommen durcheinander vor. Warum? Weil Flughäfen nie völlig verlassen sind, so wie Polizeireviere und Feuerwachen nie völlig verlassen sind. Jetzt sehen Sie sich noch einmal um, und stellen Sie sich folgende Frage: Wo sind die halbverzehrten Mahlzeiten, die halbleeren Gläser? Erinnern Sie sich noch an den Getränkewagen im Flugzeug und die benutzten Gläser unten? Erinnern Sie sich an die halbgegessene Gebäckrolle und die halbvolle Tasse Kaffee neben dem Pilotensitz im Cockpit? Hier finden wir nichts davon. Wo finden sich wenigstens Anzeichen dafür, dass Menschen hier waren, als das ›Ereignis‹ stattgefunden hat?«
    Albert sah sich noch einmal um und sagte dann langsam: »Hier ist keine Pfeife auf dem Vorderdeck, oder?«
    Bob sah ihn

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