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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Woge der Übelkeit spülte über Albert hinweg. Er schwankte auf den Füßen, worauf Bethany ihm unverzüglich einen Arm um die Taille legte. »Ich fand es echt mutig«, sagte sie und sah mit Augen zu ihm auf, in denen deutlich zu lesen war, dass Albert Kaussner für sie der mutigste Hecht dieses Planeten war. »Ich meine, unglaublich.«
    »Danke«, sagte Ace und lächelte lässig (wenn auch ein wenig benommen). »War doch nichts.« Der schnellste Hebräer westlich des Mississippi merkte, dass sich ein Mädchen dicht an ihn drückte und dieses Mädchen fast unerträglich gut roch. Plötzlich ging es ihm wieder gut. Er glaubte sogar, dass es ihm in seinem ganzen Leben nie besser gegangen war. Dann fiel ihm seine Geige wieder ein, er bückte sich und hob den Kasten auf. Auf einer Seite war eine tiefe Delle, eine Schnalle war aufgesprungen. Blut und Haare klebten daran, und Albert spürte, wie sich ihm träge der Magen umdrehte. Er machte den Kasten auf und sah hinein. Das Instrument sah unversehrt aus, und er stieß einen kurzen Seufzer aus.
    Dann dachte er an Craig Toomy, und der Schrecken kehrte zurück.
    »Sagen Sie, ich habe den Mann doch nicht umgebracht, oder? Ich habe ihm einen ziemlich Harten verpasst.« Er sah zu Craig, der bei der Tür des Restaurants lag. Don Gaffney kniete neben ihm. Plötzlich kippte Albert beinahe wieder um. Eine Menge Blut war auf Craigs Gesicht und Stirn.
    »Er lebt«, sagte Don Gaffney, »aber er ist total weggetreten.«
    Albert, der in seinen Träumen mehr Schurken weggepustet hatte als der Mann ohne Namen, spürte, wie ihm Erbrochenes im Hals hochstieg. »Himmel, das viele Blut!«
    »Das hat wahrscheinlich nichts zu sagen«, meinte Nick. »Kopfhautverletzungen bluten immer stark.« Er gesellte sich zu Don, nahm Craigs Handgelenk und fühlte den Puls. »Du solltest nicht vergessen, dass er dem Mädchen einen Revolver an den Kopf gehalten hat, mein Freund. Wenn er auf diese Entfernung abgedrückt hätte, hätte er sie höchstwahrscheinlich alle gemacht. Mr. Toomy hat sich das selbst zuzuschreiben; es ist einzig und allein seine Schuld. Mach dir keine Vorwürfe.«
    Nick ließ Craigs Handgelenk sinken und stand auf.
    »Außerdem«, sagte er und zog eine größere Menge Papierservietten aus einem Dispenser auf dem Tisch, »ist sein Puls kräftig und regelmäßig. Ich glaube, er wird in ein paar Minuten aufwachen und lediglich schlimme Kopfschmerzen haben. Und ich halte es darüber hinaus für angebracht, ein paar Vorkehrungen für dieses fröhliche Ereignis zu treffen. Mr. Gaffney, die Tische in dieser rauchigen Kaschemme scheinen wahrhaftig mit Tischtüchern versehen zu sein – unglaublich, aber wahr. Ich frage mich, ob Sie ein paar holen könnten? Es ist wahrscheinlich klug, dem alten Mr. Ich-muss-nach-Boston die Hände auf den Rücken zu fesseln.«
    »Ist das wirklich notwendig?« fragte Laurel leise. »Immerhin ist der Mann bewusstlos und blutet.«
    Nick drückte den behelfsmäßigen Druckverband aus Servietten auf Craig Toomys Kopfverletzung und sah zu ihr auf. »Sie sind Laurel, richtig?«
    »Richtig.«
    »Nun, Laurel, reden wir nicht um den heißen Brei herum. Dieser Mann ist ein Irrer. Ich weiß nicht, ob das derzeitige Abenteuer ihn so gemacht hat, oder ob er einfach so geworden ist, aber eines weiß ich, er ist gefährlich. Er hätte sich Dinah statt Bethany geschnappt wenn sie näher gewesen wäre. Wenn wir ihn nicht fesseln, macht er es vielleicht beim nächstenmal.«
    Craig stöhnte und fuchtelte schwach mit den Händen. Bob Jenkins wich vor ihm zurück, sobald er die erste Bewegung machte, obwohl der Revolver mittlerweile sicher im Bund von Brian Engles Hose steckte. Laurel zog Dinah mit sich.
    »Ist jemand tot?« fragte Dinah nervös. »Niemand, oder?«
    »Nein, Liebes.«
    »Ich hätte ihn früher hören sollen, aber ich habe dem Mann zugehört, der wie ein Lehrer spricht.«
    »Schon gut«, sagte Laurel. »Es ist ja alles gut geworden, Dinah.« Dann sah sie in die leere Terminalhalle, und die strafte ihre eigenen Worte Lügen. Nichts war hier gut. Überhaupt nichts. Don kam mit einem rotweiß karierten Tischtuch in jeder Faust zurück.
    »Wunderbar«, sagte Nick. Er nahm eines und drehte es rasch und gekonnt zu einem Seil. Er nahm die Mitte in den Mund, biss mit den Zähnen darauf, damit es sich nicht wieder aufrollte, und drehte Craig mit den Händen um wie ein menschliches Omelette.
    Craig schrie auf, seine Lider flatterten.
    »Müssen Sie so grob sein?« fragte Laurel

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