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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sauste durch die Luft und schlug mit einem dumpfen Poltern gegen Craigs Brust. Der immer noch heulende Craig kippte nach hinten.
    Albert ›Ace‹ Kaussner hatte nur einen einzigen Gedanken; alles andere war ein wirbelndes, kreisendes Durcheinander von Farben, Bildern und Gefühlen.
    Ich muss dafür sorgen, dass er sich nicht mehr bewegen kann, sonst steht er auf und bringt mich um. Ich muss dafür sorgen, dass er sich nicht mehr bewegen kann, sonst steht er auf und bringt mich um.
    Immerhin hatte Toomy seine Waffe fallen lassen; sie lag glänzend auf dem Teppichboden der Halle. Albert stellte einen Fuß darauf und holte wieder mit dem Toaster aus. Als er herunterkam, knickte Albert in der Hüfte ab wie ein altmodischer Butler, der ein Mitglied der königlichen Familie begrüßt. Der Klumpen am Ende des Tischtuchs schlug gegen Craig Toomys klaffenden Mund. Ein Geräusch, als würde Glas in einem Taschentuch zertreten werden, war zu hören.
    O Gott, dachte Albert. Das waren seine Zähne.
    Craig wand sich auf dem Boden und warf sich hin und her. Es war schrecklich, ihm zuzusehen, und aufgrund des schlechten Lichts wahrscheinlich noch schrecklicher. Seine grässliche Vitalität hatte etwas Monströses und Unsterbliches und Insektenhaftes an sich.
    Seine Hände schlossen sich um Alberts Schuh. Albert wich mit einem leisen Laut des Ekels von dem Brieföffner zurück, und da versuchte Craig, ihn aufzuheben. Die Nase zwischen seinen Augen war eine zerplatzte Glühbirne aus Fleisch. Er konnte Albert kaum sehen; sein Gesichtsfeld wurde von einer gewaltigen weißen Korona aus Licht verschluckt. Ein unablässiges schrilles Pfeifen hallte in seinem Kopf; das Geräusch eines Fernseh-Testtons, der zu voller Lautstärke aufgedreht worden war.
    Er konnte niemandem mehr schaden, aber das wusste Albert nicht. In seiner Panik schlug er den Toaster noch einmal auf Craigs Kopf. Es ertönte ein metallisches Scheppern und Knirschen, als die Heizelemente im Inneren abbrachen.
    Craig hörte auf, sich zu bewegen.
    Albert stand über ihm, rang schluchzend nach Atem, und das Tischtuch mit seinem Gewicht hing ihm von einer Hand. Dann ging er zwei lange, schlurfende Schritte auf die Rolltreppe zu, knickte erneut in der Hüfte ab und übergab sich auf den Boden.
     
13
     
    Brian bekreuzigte sich, als er den schwarzen Plastikschild zurückschob, der den Monitor des INS-Videoterminals der 767 bedeckte, und rechnete halb damit, dass der Monitor grau sein würde. Er betrachtete ihn eingehend und stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus.
     
    LETZTES PROGRAMM VOLLSTÄNDIG
     
    informierte ihn der Bildschirm mit kalten, blaugrünen Buchstaben, und darunter:
     
    NEUES PROGRAMM? J N
     
    Brian tippte J, und dann:
     
    UMKEHR AP 29: L A X / L 0 G A N
     
    Der Bildschirm wurde einen Augenblick dunkel. Dann:
     
    EINSCHLIESSLICH KURSÄNDERUNG IN UMKEHR PROGRAMM AP 29? J N
     
    Brian tippte J.
     
    BEARBEITUNG UMKEHR
     
    informierte ihn der Bildschirm, und dann, weniger als fünf Sekunden später:
     
    PROGRAMM ABGESCHLOSSEN
     
    »Kapitän Engle?«
    Er drehte sich um. Bethany stand unter der Tür zum Cockpit. Sie sah im Licht der Kabinenleuchten blass und erschöpft aus.
    »Ich bin momentan ziemlich beschäftigt, Bethany.«
    »Warum sind sie noch nicht da?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Ich habe Bob – Mr. Jenkins – gefragt, ob er jemanden sehen kann, der sich im Terminal bewegt, aber er sagte nein. Was ist, wenn sie alle tot sind?«
    »Das sind sie sicher nicht. Warum gehen Sie nicht zu ihm zur Leiter hinaus, wenn es Ihnen dann besser geht? Ich muss hier noch einiges erledigen.« Hoffe ich jedenfalls.
    »Haben Sie Angst?« fragte sie.
    »Ja. Das habe ich.«
    Sie lächelte verhalten. »Irgendwie bin ich froh. Es ist schlimm, ganz allein Angst zu haben – total daneben. Aber jetzt lasse ich Sie in Ruhe.«
    »Danke. Ich bin sicher, sie werden bald herauskommen.«
    Sie ging. Brian wandte sich wieder dem INS-Computer zu und tippte:
     
    GIBT ES PROBLEME MIT DIESEM PROGRAMM
     
    Er drückte EXECUTE.
     
    KEINE PROBLEME DANKE. DASS SIE MIT AMERICAN PRIDE FLIEGEN
     
    »Keine Ursache«, murmelte Brian und wischte sich mit dem Ärmel die Stirn ab.
    Und jetzt, dachte er, hoffentlich brennt der Treibstoff.
     
14
     
    Bob hörte Schritte auf der Leiter und drehte sich rasch um. Es war nur Bethany, die langsam und vorsichtig herunterkam, aber er war dennoch nervös. Das Geräusch aus Osten wurde allmählich lauter.
    Kam immer näher.
    »Hi, Bethany.

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