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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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aber unter den Umständen höchst willkommene Treibstoffdusche prasselte herab, dann folgte ein hartes, metallisches Klicken. Brian drehte den Stutzen eine Vierteldrehung nach rechts, rastete ihn ein und hörte zufrieden, wie Treibstoff den Schlauch hinab zum Wagen floss, wo ein Ventil den Zustrom unterbrechen würde.
    »Okay«, seufzte er und zog sich wieder auf die Leiter. »So weit, so gut.«
    »Was nun, mein Freund? Wie bringen wir diesen Wagen zum Laufen? Überbrücken wir vom Flugzeug, oder was?«
    »Ich bezweifle, ob wir das könnten, selbst wenn jemand ein Überbrückungskabel dabeihätte«, sagte Brian. »Glücklicherweise muss er nicht laufen. Im Grunde genommen ist der Wagen nur ein Hilfsmittel, um Treibstoff zu filtern und zu befördern. Ich werde die Hilfsaggregate unseres Flugzeugs verwenden, um den Treibstoff aus der 727 zu saugen, wie man mit einem Strohhalm Limonade aus einem Glas saugt.«
    »Wie lange wird es dauern?«
    »Unter optimalen Bedingungen – was bedeutet, mit Energie vom Boden – könnten wir zweitausend Pfund Treibstoff pro Minute tanken. Diese Methode ist schwerer abzuschätzen. Ich musste noch nie die Hilfsaggregate zum Treibstoffpumpen nehmen. Mindestens eine Stunde. Möglicherweise zwei.«
    Nick sah einen Moment ängstlich nach Osten; als er weitersprach, war seine Stimme gedämpft. »Tun Sie mir einen Gefallen – sagen Sie das den anderen nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich glaube, dass wir keine zwei Stunden haben. Ich fürchte, wir haben nicht mal eine.«
     
5
     
    Dinah Catherine Bellman, die allein in der ersten Klasse lag, schlug die Augen auf. Und sah. »Craig«, flüsterte sie.
     
6
     
    Craig.
    Aber er wollte seinen Namen nicht hören. Er wollte nur in Ruhe gelassen werden; er wollte seinen Namen nie wieder hören. Wenn die Leute seinen Namen riefen, passierte immer etwas Schlimmes. Immer.
    Craig! Steh auf, Craig!
    Nein. Er würde nicht aufstehen. Sein Kopf war zu einem großen, in Kammern unterteilten Bienenstock geworden; Schmerzen brüllten und wüteten in jedem gekrümmten Raum und jedem verzerrten Korridor. Bienen waren gekommen. Die Bienen dachten, er wäre tot. Sie waren in seinen Kopf eingedrungen und hatten seinen Schädel in eine Honigwabe verwandelt. Und jetzt … jetzt …
    Sie spüren meine Gedanken und versuchen, sie zu Tode zu stechen, dachte er und stieß ein belegtes, schmerzerfülltes Krächzen aus. Seine blutverklebten Hände öffneten und schlossen sich langsam auf dem Teppichboden der Erdgeschoßhalle. Lasst mich sterben, o bitte, lasst mich einfach sterben.
    Craig, du musst aufstehen! Sofort!
    Es war die Stimme seines Vaters, der er sich nie widersetzen und die er nie verdrängen konnte. Aber jetzt würde er sich ihr widersetzen. Jetzt würde er sie verdrängen.
    »Geh weg«, krächzte er. »Ich hasse dich. Geh weg.«
    Schmerzen plärrten mit den schmetternden Klängen von Trompeten durch seinen Kopf. Bienenschwärme, wütend und stechend, flogen von Glocken davon, als diese ertönten.
    Oh, lasst mich sterben, dachte er. Oh, lasst mich sterben. Dies ist die Hölle. Ich bin in einer Hölle von Bienen und Big-Band-Bläsern.
    Steh auf, Craiggy-weggy. Du hast Geburtstag, weißt du was? Sobald du aufstehst, reicht dir jemand ein Bier und gibt dir eins auf den Kopf … denn DIESER Aufschlag ist für dich!
    »Nein«, sagte er. »Keine Schläge mehr.« Seine Hände strichen über den Teppich. Er versuchte angestrengt, die Augen aufzuschlagen, aber Leim aus getrocknetem Blut klebte sie zu. »Ihr seid tot. Ihr seid beide tot. Ihr könnt mich nicht schlagen, ihr könnt mich nicht zwingen, etwas zu machen. Ihr seid beide tot, und ich will auch tot sein.«
    Aber er war nicht tot. Irgendwo jenseits dieser Phantomstimme hörte er das Heulen der Flugzeugturbinen – und dieses andere Geräusch. Das Geräusch der marschierenden Langoliers. Der sturmlaufenden Langoliers.
    Craig, steh auf. Du musst aufstehen.
    Ihm wurde klar, dass es nicht die Stimme seines Vaters war, auch nicht die seiner Mutter. Nur sein armer, verwundeter Verstand hatte versucht, sich selbst zu täuschen. Dies war eine Stimme von … von …
    (oben?)
    einem anderen Ort, einem hohen, hellen Ort, wo Schmerzen ein Mythos waren und Druck ein Traum.
    Craig, sie sind zu dir gekommen – alle Leute, die du treffen wolltest Sie haben Boston verlassen und sind hier hergekommen. So wichtig bist du ihnen. Du kannst es immer noch schaffen, Craig. Du kannst immer noch den Stöpsel ziehen. Du kannst immer

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