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Lanze und Rose

Lanze und Rose

Titel: Lanze und Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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ist ein wenig zu schmal, um zu zweit darin zu nächtigen«, meinte sie und maß scherzhaft seine Schulterbreite.
    »Tut mir schrecklich leid«, neckte er sie. »Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Daran, dich schnarchen zu hören?«
    Er lachte.
    »Ich schnarche nicht.«
    »Oh doch! Du schnarchst wie ein alter Trunkenbold, Duncan Macdonald!«
    Er lachte noch lauter.
    »Ich war ja auch betrunken, mo aingeal . Berauscht … wie ich es noch nie gewesen bin.«
    Er nahm ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem hoch.
    »Ich war berauscht von dir …«
    Zärtlich berührte er mit den Lippen ihre eiskalte Nasenspitze, dann ihren Mund und öffnete ihn, damit er ihn nach Herzenslust erkunden konnte.
    »Gewiss ist es schon spät«, bemerkte er kurz darauf.
    »Hmmm«, meinte sie und sog die Luft ein. »Nach dem Duft des Brotes zu urteilen, würde ich sagen, dass wir sieben oder acht Uhr haben.«
    »Schon?«, rief er aus und fuhr in die Höhe.
    Dann wandte er sich ihr zu, ein seltsames Lächeln auf den Lippen.
    »Bei uns verlässt man sich auf den Stand der Sonne, um zu erraten, wie spät es ist.«
    »Ich versichere dir, dass der Geruch von Amelias Brot genauso zuverlässig ist! Sie bäckt immer um die gleiche Zeit.«
    Ihre Miene wurde ernst. Sie würde nach Glencoe gehen; die Tragweite der Entscheidung, die sie getroffen hatte, wurde ihr
klar und drückte ihr das Herz nieder. Sie würde all die kleinen Dinge hinter sich lassen müssen, die schon so lange ein Teil ihres täglichen Lebens waren. Mit einem Mal schienen sie sehr wichtig zu sein, so wie der Duft von Amelias Brot, der köstlich durch das ganze Haus zog. Aber sie war bereit, alles aufzugeben, um dem Mann zu folgen, den sie liebte.
    Duncan stand vom Bett auf, um einen Torfblock in den Kamin zu legen und in der erkalteten Asche zu stochern. Kurz darauf schlugen die Flammen hoch. Marion betrachtete den geschmeidigen, muskulösen Körper ihres Geliebten. Sie seufzte vor Behagen und schmiegte sich tiefer in die warmen Laken. Dann richtete sich Duncan wieder auf, wobei er keinen Versuch unternahm, seine Nacktheit zu verbergen.
    »Ziehst du dir nichts an? Es ist so kalt.«
    Es sah an sich herunter und verzog verschmitzt einen Mundwinkel.
    »Ist dir das etwa peinlich?«
    »Nun ja, ein wenig«, gestand sie. »Ich bin es eben nicht gewöhnt, dass ein nackter Mann durch mein Zimmer spaziert.«
    Er schüttete sich vor Lachen aus und setzte sich auf die Bettkante, die unter seinem Gewicht durchsackte, so dass Marion fast auf ihn kugelte.
    »Na, da bin ich aber froh!«
    Zögernd streichelte sie seinen Schenkel. Duncan betrachtete sie aus halb geschlossenen Augen, und sie erschauerte von Kopf bis Fuß.
    Seine Hand berührte sie und ließ augenblicklich das Feuer, das in ihr schwelte, wieder aufflammen.
    »Du und ich… Ich kann es immer noch kaum glauben… Heute Morgen musste ich mich kneifen, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht geträumt hatte.«
    Er nahm ihre Hände und küsste jede einzeln, bevor er sie an sein Herz führte.
    »Alles, was ich gestern zu dir gesagt habe, war ehrlich gemeint, Marion… Genau wie meine Bitte, mir nach Glencoe zu folgen, falls du dich noch daran erinnerst…«
    »Meine Antwort war ebenso ernst gemeint, Duncan.«

    Er strahlte über das ganze Gesicht.
    »Bereust du es?«
    »Niemals.«
    Von neuem nahm er ihre Hände, küsste ihre Handflächen und legte sie dann wieder an seine Brust, direkt über dem Herzen.
    »Es schlägt für dich.«
    Er beugte sich über sie. Sein schwarzes Haar kitzelte ihre Wangen. Sie schloss die Augen. Sanft legte sich Duncans Mund auf ihre Lippen, zärtlich und behutsam. Als er sich wieder zurückzog, bemerkte sie, dass er mehr als bereit war, dort fortzufahren, wo sie einige Stunden zuvor aufgehört hatten. Angesichts ihrer erstaunten Miene lachte er auf. Mit einem Mal flog das Federbett davon, und Duncan warf sie auf den Rücken und hielt sie fest. Er küsste sie behutsam und kniete sich dann mit schelmischer Miene hin, um sie besser ansehen zu können.
    Ihr war es ein wenig peinlich, sich im hellen Tageslicht anschauen zu lassen. Er erriet, was in ihr vorging, und zog ihre Arme weg, die sie um ihren Körper geschlungen hatte.
    »Versteck dich doch nicht vor mir, Marion. Ich schaue dich so gern an…«
    Er musterte sie lüstern, und sie spürte, wie ihr heiß wurde. Ihre Wangen glühten.
    »Ich schäme mich…«
    Er lächelte.
    »Sag mir, dass du es nicht magst, wenn ich dich

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