Lanze und Rose
Schultern kitzelte. Herrgott! Ich halte Marion nackt in meinen Armen … Ich spüre ihr Herz an meinem schlagen . Er erschauerte. Sie hatte die Hand auf sein Geschlecht gelegt. Er stieß einen tiefen Seufzer aus, und sie verhielt.
»Nein, hör nicht auf, ich bitte dich…«
Gehorsam fuhr sie fort, seinen Körper mit den Fingerspitzen zu erkunden. Er fühlte, wie sie sich mehr und mehr entspannte. Nicht lange, und sie lagen zusammen auf dem Federbett. Marions Duft hüllte ihn ein und ließ ihn schwindeln. Sein Körper wollte mehr. Er strich an ihren langen Schenkeln entlang, die sich widerstandslos öffneten, und betrachtete das kleine, dreieckige Vlies, das ebenso flammend rot war wie ihr Haupthaar.
Berauscht vor Erregung streichelte er ihre Schenkel bis zu der Stelle, wo sie sich vereinten. Marion zuckte ein wenig zusammen.
»Oh, Duncan!«
»Gefällt dir das?«
»Ohhh! Ja…«
»A Mhòrag, m’aingeal dhiabhluidh …«
Seufzend und stöhnend bäumte sie sich auf. Ihre Hände suchten einen festen Halt, etwas, an das sie sich in diesem wunderbaren Sinnentaumel klammern konnte.
»Ist dir klar, dass du das, was du mir heute Nacht schenkst, nie wieder zurücknehmen kannst?«
»Ich weiß, ich weiß …«
Sie hielt sich am Kopfende des Betts fest und wurde von einem wollüstigen Schauer überwältigt, der ihr ein Stöhnen entriss.
»Gütiger Gott, Duncan, bitte!«
Er schob sich auf ihren bebenden Körper, der nun darum bettelte, in Besitz genommen zu werden. Marion war bereit für ihn, das wusste er. Aber noch nicht… Er wollte…
»Ja, Mòrag , ich möchte hören, wie du meinen Namen sagst und mich anflehst, dich zu nehmen…«
Marion ließ das Kopfende des Betts fahren und krallte die Hände in seine Schultern. Er stöhnte und zuckte vor Schmerz zusammen. Der Körper der jungen Frau rief nach ihm, suchte ihn.
Duncan richtete sich ein Stück weit auf den Knien auf und umfasste Marions Taille, die sich noch weiter durchbog. Mit heiserer Stimme flüsterte sie seinen Namen, was ihn aufs Äußerste erregte.
»Duncan … Komm… Ich flehe dich an…«
Endlich drang er sanft, aber entschlossen in sie ein und stieß die Pforte ihres geheimen Gartens auf. Sie stieß einen verblüfften Aufschrei aus. Einen Moment lang verhielt er reglos und beobachtete sie mit fiebrigen Augen. Er wusste, dass er ihr wehtat, doch was konnte er anderes tun? Ihre Hände erschlafften fühlbar, und sie öffnete die Augen einen Spaltbreit.
»Es tut mir leid … Ich werde ganz sanft sein…«
Sie küsste ihm die Worte von den Lippen und schlang die Beine um seine Hüften, um ihn tiefer in sich hineinzuziehen und festzuhalten. Während sie darauf wartete, dass der Schmerz verging,
konzentrierte sie sich auf seinen von Liebe erfüllten Blick, mit dem er sie ansah. Unvermittelt kamen ihr gewisse bittere Bemerkungen in den Sinn, die sie aufgeschnappt hatte, als zwei Mädchen aus einem Nachbardorf sich flüsternd unterhalten hatten: Ein junger Mann hatte eine von ihnen mir nichts, dir nichts wegen einer anderen verlassen, nachdem er von ihr bekommen hatte, was er wollte.
Duncan vermochte sich nicht länger zurückzuhalten und begann, sich in jenem Rhythmus zu bewegen, der seit urdenklichen Zeiten alle lebenden Wesen antreibt. Die Empfindungen, die in Marion aufstiegen, verjagten mit einem Mal ihre Ängste, und sie gab sich diesem Wogen hin, dem wollüstigen Tanz, der Körper und Seele bezwingt, sie dazu bringt, immer mehr zu wollen, bis sie das höchste Glücksgefühl finden…
Ich liege mit ihr, ich liege mit Marion Campbell …, sagte sich der junge Mann unablässig vor, um sich davon zu überzeugen, dass er nicht träumte. Marion hatte den Kopf zurückgeworfen und seufzte leise. Den Schmerz in seiner Leiste hatte Duncan vollkommen vergessen. Dann stieg ein Schrei aus seiner Brust auf.
Er kam zum Genuss. Von heftigen Zuckungen geschüttelt ergoss er sich in sie und verströmte einen Teil seiner selbst in ihr. Völlig erschöpft sank er dann raunend über der jungen Frau zusammen.
Marions Hände fuhren in sein rabenschwarzes Haar und zwangen ihn, sie anzusehen. Sie suchte seinen Blick und fand darin, was sie suchte: Der Funke des Begehrens war nicht zusammen mit der körperlichen Befriedigung erloschen.
»Du hast mich fast umgebracht«, erklärte er flüsternd.
Zufriedenen Herzens lächelte sie ihm zu. Er drückte sie fester an sich und vernahm ihr leises Gurren, das ihn vor Glück überfließen ließ. Eine Taube. Eine kleine
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