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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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Geheimgang?«, fragte Kristina. »Wir müssen nachschauen, ob das Hotel noch steht.«
    Luca schüttelte den Kopf. »Wir nehmen besser nicht den magischen Weg. Womöglich landen wir mitten im Kanal, falls euer Palazzo weggeschwemmt wurde.«
    Kristina schrak zusammen. »Sag so etwas nicht!«
    Aber sie musste widerwillig zugeben, dass Luca recht hatte. Plötzlich machte sie sich riesige Sorgen um Nonna. Hatte die Flutwelle auch das Krankenhaus erreicht? Und wie sollten sie von einer kleinen unbewohnten Insel zurück in die Stadt kommen? Vielleicht konnte ja Cesare helfen? Sie wühlte in ihrer Tasche nach dem Handy, das mittlerweile wieder aufgeladen war und in das sie die Nummer des Restaurants eingegeben hatte, als ihre Finger gegen ein zusammengefaltetes Papier stießen. Es war Fedeles Zettel. Ihre Hände zitterten immer noch von der ganzen Aufregung, als sie seine Nummer eintippte. »Fedele wird uns bestimmt abholen! Jetzt müssten wir nur noch wissen, wo wir genau sind, damit er uns findet.«
    »Och, das kann ich ihm ganz genau sagen«, murmelte Luca. »Die Fortunato-Insel nordöstlich von Burano.«

Ende des Schreckens

    DER STURM WAR VORBEIGEZOGEN , jetzt erstreckte sich über ihnen ein indigoblauer kalter Himmel, so klar und schön, als sei er aus Glas gemacht. Sara hatte mit dem Krankenhaus telefoniert und erfahren, dass mit Nonna alles in Ordnung war. Und Kristina hatte sich zu den Donnole gesetzt.
    »Wollt ihr wirklich nicht hierbleiben, bis wir sicher sind, dass der Doge euch nichts mehr tun kann?«, fragte sie. »Ich kann euch abholen, sobald die Luft rein ist.«
    Aber die Kinder schüttelten furchtsam den Kopf. »Wir bleiben nicht hier zurück, wo es überall Wasser gibt«, sagte ein Junge, der sich Pietro nannte. »Der Palazzo ist der einzige sichere Ort für uns.«
    Es dauerte eine Stunde, bis endlich das Röhren eines Motors über das glatte Wasser hallte. Noch nie war Kristina so erleichtert gewesen, einen Polizisten zu sehen.
    »Hat etwas gedauert«, rief Fedele ihnen vom Boot aus zu. »In der Stadt hat der Sturm ganz schön gewütet. Es gab ziemlich hohe Wellen, ein Vaporetto ist sogar gekentert und viele Gondeln sind beschädigt. Aber keine Sorge, euer Hotel steht noch.«
    Er wunderte sich offenbar, wie tief sie alle erleichtert aufseufzten.
    »Was zum wilden Fischer macht ihr überhaupt hier draußen?«, fragte er kopfschüttelnd.
    Sara hob das Kinn. »Familienausflug«, sagte sie knapp.
    Fedele runzelte die Stirn. »Eine halbe Stunde vor eurem Anruf warst du noch beim Krankenhaus. Seid ihr geflogen und mit dem Fallschirm abgesprungen?«
    Kristina fürchtete, dass Sara nun herumstottern würde, aber ihre Tante hatte sich wieder in die kämpferische Walkämpferin mit dem kühlen Kopf verwandelt. »Es gibt eben schnelle Boote und sehr schnelle Boote.«
    Kristina rechnete es Fedele hoch an, dass er nicht weiterfragte, obwohl seine zweifelnde Miene Bände sprach. »Die Familie Vianello hütet ihre Wahrheiten ja wirklich gut«, war alles, was er dazu bemerkte.
    Müde kletterten sie in sein Boot. Die Donnole huschten ungesehen an Bord. Sara nahm neben Fedele am Steuer Platz.
    »Danke, dass Sie uns heimfahren, Signor Lazzari«, sagte Jan.
    Der junge Polizist lächelte ihm über die Schulter verschmitzt zu. »Wer mich mitten in der Nacht zu einer verlassenen Insel beordert, darf mich auch Fedele nennen.«
    Zum Glück hatte Fedele Decken an Bord, in die sie sich einmummeln konnten. Luca und Kristina hatten Jan in ihre Mitte genommen und Luca legte seinen Arm um ihn. Sie passierten die Insel Burano, deren bunte Häuschen sich im Licht von Laternen wie blaue, rote und gelbe Schmucksteine an einem Armband aneinanderreihten. Und sie fuhren an Murano vorbei, der Insel, auf der Glasbläser Kostbarkeiten aus dem berühmten venezianischen Muranoglas herstellten. Wahrscheinlich hatte Cesares Großvater, einer dieser vetraio , dort sein halbes Leben verbracht.
    »Woher kennst du Fortunatos Insel eigentlich so gut?«, fragte Kristina über Jans Kopf hinweg. Sie hatte nicht gedacht, dass irgendetwas sie an diesem Abend noch überraschen konnte, aber Lucas Antwort hätte sie nie erwartet.
    »Die Insel gehörte früher meiner Familie. Einem Vorfahren, der zu Violettas Zeit lebte.« Beim Blick auf Jans und Kristinas offene Münder lachte Luca so bitter, dass Kristina erschrak. »Ja, die Familie Pezzi war nicht immer arm. Er hieß Alessandro Pezzi, auch il fortunato , der vom Glück Gesegnete, genannt. Fortunato war zwar

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